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Fall Boppelsen: Ehepaar steht wegen zwei brutalen Morden vor Gericht

Entführung, Raub und zwei brutale Morde: Ehepaar steht im «Fall Boppelsen» vor Gericht

09.09.2019, 06:5009.09.2019, 06:51
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In einem auf vier Tage angelegten Prozess befasst sich das Bezirksgericht Bülach ZH ab heute Montag mit zwei Männern und einer Frau. Ihnen werden zwei Morde und andere Straftaten vorgeworfen. Eines der Opfer wurde in einem Wald bei Boppelsen ZH gefunden, das andere im Kanton Bern.

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Das Bezirksgericht in Bülach.Bild: KEYSTONE

Zu den Mordtaten kam es gemäss Anklage im Frühling 2016. Beschuldigt sind ein 29-jähriger Mann, dessen gleichaltrige Ehefrau und ein 36-jährigen Kollege des Mannes, dem für sein Mittun 10'000 Franken Belohnung winkten. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, dürfte der 29-Jährige Mann Haupttäter gewesen sein.

Die drei Schweizer wurden Ende Juni 2016 festgenommen. Sie sitzen in verschiedenen Gefängnissen. Neben Mord werden ihnen unter anderem Raub, Betrug, Erpressung, Freiheitsberaubung, Entführung und Urkundenfälschung vorgeworfen. Anklage und Verteidigung geben ihre Anträge im Laufe der Verhandlung bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Sie wollten Geld

Das eine Opfer war ein dem Ehepaar bekannter Drogenhändler, der ihnen ihrer Ansicht nach 40'000 Franken sowie Marihuana schuldete. Das andere war ein Lastwagenbesitzer aus dem Kanton Zürich, der sein Fahrzeug im Internet für 60'000 Franken zum Verkauf ausgeschrieben hatte. Auf dieses hatten sie es laut Staatsanwaltschaft abgesehen. Sie wollten es verkaufen.

Die beiden Männer gaben sich als Kaufinteressenten aus. Auf einer Probefahrt am 3. Juni 2016 überwältigten sie den Lastwagenbesitzer. Gefesselt fuhren sie ihn zum Haus des Ehepaars im Berner Dorf Utzingen. Dort zwangen sie ihr Opfer, einen vorbereiteten Kaufvertrag zu unterzeichnen, den sie für einen Weiterverkauf benötigen würden.

Anschliessend wurde der Lastwagenbesitzer laut Anklageschrift getötet. Seine Leiche transportierten die Beschuldigten im Kofferraum ihres Autos in den Kanton Zürich zurück und legten sie in einem Waldstück zwischen Boppelsen und Regensberg ab.

Bereits Ende April hatten sie – immer laut Anklage – den Drogenhändler in ihre Gewalt gebracht. Sie konnten aus ihm zwar keine Informationen über den Verbleib von Geld und Drogen pressen. Sie eigneten sich aber sein Auto und jenes seines Vaters an, die sie weiterverkaufen wollten. Auch diesen Mann töteten sie. Die Leiche vergruben sie auf ihrem Grundstück.

Akribisch geplant

Für ihre Taten hatten sie akribische Pläne ausgearbeitet, die allen drei Beteiligten klare Rollen zuwiesen. Beide Opfer wurden stundenlang gefesselt und teils geknebelt festgehalten.

Bevor er sie tötete, traktierte der 29-Jährige sie mit Faustschlägen. Dann klebte er ihnen die Atemwege zu und wartete, bis sie qualvoll erstickt waren. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio denn auch besondere Grausamkeit vor. (sda)

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