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Zurich Pride 2022 gibt LOS doch einen Wagen

epa09447497 People demonstrate at the Zurich Pride parade with the slogan 'Dare. Marriage for all, now!', for the rights of the LGBTIQ community in Zurich, Switzerland, 04 September 2021. On ...
An der Zurich Pride marschieren jedes Jahr zehntausende Menschen durch Zürich. Bild: keystone

Zurich Pride gibt Lesbenorganisation doch einen Wagen und schiesst zurück

Die Zurich Pride entschuldigt sich bei der LOS: Die Lesbenorganisation kriegt doch einen Wagen. Die Entschuldigung kommt aber nicht ohne Gegenkritik.
06.05.2022, 13:3306.05.2022, 13:39
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Die Zurich Pride gibt nach: Die Lesbenorganisation Schweiz (LOS) darf an der queeren Kundgebung am Wochenende des 17. und 18. Juni 2022 mit einem Wagen mitfahren. Dies teilt die Organisation hinter des Zurich Pride Festivals am Freitag auf Instagram mit.

«Es freut uns sehr, dass wir nun für alle beteiligten Seiten eine Lösung gefunden haben und der LOS an der diesjährigen Demonstration einen eigenen Fahrzeugplatz anbieten können», heisst es in der Stellungnahme. Sie ist eine Reaktion auf den Streit zwischen der Zurich Pride und der Lesbenorganisation, die Ende April ihren Anfang nahm.

Der LOS wurde ausgerechnet in der Woche des sogenannten «Lesbian Visibility Day» die Teilnahme an der Zurich Pride mit einem Fahrzeug verwehrt. Begründet wurde der Entscheid mit einem «Punktesystem»: Die Lesbenorganisation habe schlechter abgeschnitten als andere Gruppierungen.

Dies löste empörte Reaktionen in der queeren Gemeinschaft aus. Begründet wurde die Kritik nicht nur mit der historischen und gesellschaftlichen Bedeutung der Lesbenorganisation innerhalb der Community. Scharfe Kritik gab es auch wegen der Tatsache, dass von 17 verteilten Demonstrationsumzug-Plätzen gleich vier an gewinnorientierte Organisationen ging.

Pride schiesst öffentlich zurück

Die LOS reagierte mit einem offenen Brief, der über 2000 mal mitunterzeichnet wurde. Neben Einzelpersonen solidarisieren sich auch Organisationen wie Pink Cross oder das Transgender Network Switzerland. Sogar Prides aus anderen Städten wie Bern, Basel und Genf unterstützen das Anliegen.

Der Vorstand der Zurich Pride habe den offenen Brief «sehr ernst genommen, sich die Kritik von verschiedensten Seiten angehört und intensiv darüber diskutiert». Man entschuldige sich deshalb nun: «Wir verstehen, dass das neue Fahrzeug-Verteilverfahren so nicht optimal angelegt gewesen ist.»

Die Entschuldigung kam nicht ohne Gegenkritik: Die Zurich Pride kritisiert im öffentlichen Instagram-Post die Tatsache, dass die Lesbenorganisation mittels offenem Brief Kritik an der Pride übte – schliesslich habe man damals bereits Gespräche geführt.

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quelle: keystone / ennio leanza
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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Froggr
06.05.2022 14:02registriert Februar 2016
Diese Menschen sind so verblendet, dass sie das Gefühl haben, die Pride Organisation (die Pride Organisation!!!) würde sie ausschliessen, weil sie Lesben sind. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Völlig abstrus und Realitätsfern.
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Donny Drumpf
06.05.2022 13:48registriert November 2019
Sturm im Wasserglas.
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Fred Feuerstein
06.05.2022 13:58registriert Januar 2022
Himmel nochmals, auf was müssen wir uns da vorbereiten?
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