Schweiz
Zürich

Natalie Rickli schraubt an den Prämienverbilligungen

Regierungsraetin Natalie Rickli, Vorsteherin der Gesundheitsdirektion des Kantons Zuerich, spricht an einer Medienkonferenz ueber die Impfoffensive zur Coronavirus-Pandemie, am Mittwoch, 3. November 2 ...
Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli.Bild: KEYSTONE

Zürich verringert Prämienverbilligungen für Mittelstand – Rickli wehrt sich

25.09.2023, 09:1726.09.2023, 10:41
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Am Dienstag werden die Krankenkassenprämien für 2024 vom Bundesrat bekannt gegeben. Experten erwarten einen durchschnittlichen Anstieg der Prämien von sechs bis zehn Prozent.

Viele Menschen in der Schweiz können die Krankenkassen-Rechnungen nur noch bezahlen, weil ihr Wohnkanton ihnen eine Prämienverbilligung bezahlt. Doch jetzt will der Kanton Zürich genau diese Prämienverbilligungen umverteilen. Das ist der Finanzplanung des Kantons zu entnehmen, die kürzlich veröffentlicht wurde.

Der «Tageszanzeiger» schreibt, dass anstatt 30 Prozent der Bevölkerung nur noch 24 Prozent eine Prämienverbilligung bekommen sollten. Und das, obwohl die 30 Prozent ein politischer Konsens seien, den der Kantonsrat vor wenigen Jahren beschlossen habe. Kantonsrätin Nicole Wyss sagt gegenüber dem «Tagi»: «Der Regierungsrat lässt ein wichtiges sozialpolitisches Ziel fallen.» Und sie tue dies «feige». Denn informiert wurde die Öffentlichkeit nicht explizit.

Dabei schöpft der Kanton Zürich sein Verbilligungsbudget gar nicht vollständig aus. So seien im vergangenen Jahr 101 Millionen in der Kasse der Gesundheitsdirektion (GD) liegengeblieben, so der «Tagesanzeiger».

«Jeder Franken kommt am richtigen Ort an»

Die GD mit der Vorsteherin Natalie Rickli (SVP) wehrt sich gegen die Kritik: «Die tiefere Bezügerquote ist Ausdruck der höheren Bedarfsgerechtigkeit, die vom Kantonsrat mit dem Systemwechsel angestrebt wurde», zitiert der «Tagesanzeiger» den GD-Kommunikationschef Patrick Borer.

So sei es das Ziel des Systemwechsels, dass zwar weniger Personen eine Prämienverbilligung bekämen, allerdings sollen diejenigen, die sie bekommen, mehr Geld erhalten. So werden etwa Studierende mit vermögenden Eltern ausgeschlossen oder Personen, die mittels ausserordentlicher Steuerabzüge auf tiefe steuerbare Einkommen kommen. «Das neue System ist sehr gerecht», so Borer gegenüber dem «Tagesanzeiger». «Jeder Franken kommt über die Jahre am richtigen Ort an.»

Später wehrte sich Rickli gegen die Berichterstattung des «Tagis» und erklärte in einer Videobotschaft:

Fakt ist aber: Seit dem Jahr 1999 sind die Krankenkassen-Rechnungen viel stärker gestiegen als die Nominallöhne. Mit jeder Erhöhung der Krankenkassenprämien steigt der finanzielle Druck auf Menschen aus dem Mittelstand. (yam)

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147 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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En Espresso bitte
25.09.2023 09:36registriert Januar 2019
Rickli und das Credo ihrer Partei: Immer zugunsten der Reichen und zulasten des Mittelstandes. Vorliegend ein Paradebeispiel.
20021
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Jonas der doofe
25.09.2023 09:29registriert Juni 2020
Finde ich grundsätzlich richtig, dass Studenten von vermögenden Eltern keine Verbilligungen erhalten.

Was mich eher stört, ist, dass das zur Verfügung stehende Geld nicht vollumfänglich eingesetzt wird.
Aber ist ja klar warum, so bleibt das Geld beim Kanton.
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Zürischnurre
25.09.2023 09:32registriert Februar 2016
Kann mir jemand diesen Satz erklären?
„ «Die tiefere Bezügerquote ist Ausdruck der höheren Bedarfsgerechtigkeit, die vom Kantonsrat mit dem Systemwechsel angestrebt wurde»“

Spricht sie extra so, dass ich nichts verstehe?🤷🏼‍♀️
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