Der Kanton Zürich und die SBB wollen ab Frühling 2025 selbstfahrenden öffentlichen Verkehr auf dem Land testen. Und zwar im Zürcher Furttal. Die automatisierten Autos sollen das Angebot für die Anreise vom und zum Bahnhof ergänzen.
Die SBB und der Kanton Zürich seien überzeugt, dass automatisierte Angebote insbesondere im ÖV grosse Chancen bieten würden, teilte der Kanton am Donnerstag mit. Diese könnten potenziell kostengünstig und flexibel betrieben werden und vor allem in ländlichen Gebieten und Agglomerationen das Angebot weiter verbessern.
Der Kanton Zürich leistet eine Anschubfinanzierung von 3,8 Millionen Franken, die SBB finanzieren das Projekt über die maximale Projektdauer von fünf Jahren mit jeweils 1 Million Franken pro Jahr, wie es weiter heisst. Sie beauftragten die 2019 gegründete Non-Profit-Organisation Swiss Transit Lab (STL) mit der praktischen Umsetzung des Projekts.
Als Pilotregion entschieden sich SBB und Zürich für das Furttal im Zürcher Unterland. Es eigne sich aufgrund seiner Siedlungsstruktur, seiner Grösse und seinem bestehenden ÖV-Netz mit einer zentralen S-Bahn-Linie optimal für das Vorhaben, heisst es.
In den kommenden Wochen und Monaten werden die nötigen Grundlagen für die Testphase vorbereitet, die im Frühling 2025 geplant ist. Bevor die automatisierten Autos im Strassenverkehr zum Einsatz kommen, werden diese von Sicherheitsfahrern begleitet. Die Automatisierung solle schrittweise erfolgen. Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase könne die Bevölkerung das Angebot im Furttal nutzen.
Dabei sollen die Fahrzeuge am regulären Strassenverkehr teilnehmen, ohne dass ein Mensch am Steuer sitzt. Sie werden von einer Software gesteuert, welche die mithilfe verschiedener Sensoren die Umgebung erfasst, wie es heisst.
Die Fahrzeuge werden aber auch durch eine zentrale Leitstelle erfasst. «Sicherheit hat für die Projektpartner oberste Priorität», betonen diese. Damit in allen Situationen die Sicherheit gewährleistet ist, können die Fahrzeuge bei Bedarf menschliche Unterstützung anfordern.
Zu Beginn sollen mehrere Autos bereitstehen, welche per Projekt-App kostenpflichtig bestellt werden können. Das Fahrzeug würde die Fahrgäste an einem definierten Haltepunkt in der Nähe abholen und an das gewünschte Ziel bringen. In einem späteren Schritt sollen auch Kleinbusse eingesetzt werden.
«Damit wird der Kanton Zürich europaweit zu den ersten gehören, die führerlose Fahrzeuge ohne Sicherheitsfahrer in einem grösseren Gebiet im ÖV einsetzen», lässt sich die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) zitieren. (dab/sda)