Schweiz
Zürich

Zürcherin will Kind von ihrem Mann – er zeigt sie wegen Nötigung an

Zürcherin will Kind von ihrem Mann: Er zeigt sie wegen Nötigung an – und verliert

15.08.2022, 17:0016.08.2022, 05:00
Mehr «Schweiz»

«Mach mir ein Kind oder das war es mit unserer Ehe» - auf eine solche Ansage seiner Ehefrau hat ein Mann im Kanton Zürich mit einer Anzeige wegen Nötigung reagiert. Die Staatsanwaltschaft weigerte sich, zu ermitteln. Zu Recht, fand nun das Obergericht.

Beim Ehepaar aus dem Kanton Zürich kriselte es offenbar schon länger. Im Frühling 2019 zog der Mann aus der gemeinsamen Wohnung aus. Anfangs 2020 soll ihm seine Ehefrau dann gesagt haben, sie werde erst wieder mit ihm zusammenwohnen, wenn er ihr ein Kind mache.

17 Gründe, wieso Briefe von Kindern einfach grossartig sind

1 / 19
17 Gründe, wieso Briefe von Kindern einfach grossartig sind
«Lieber Gott, wolltest du, dass Giraffen so aussehen, oder war es ein Unfall? Norma.» bild: imgur

Auf Facebook teilenAuf X teilen

Das Angebot zur Versöhnung kam bei ihm denkbar schlecht an - er erstattete Ende Februar 2020 Anzeige wegen Nötigung. Im Mai 2021 erliess die zuständige Staatsanwaltschaft aber eine Einstellungsverfügung, weil keine strafbare Handlung vorliege.

Der Mann war damit nicht einverstanden und zog die Einstellungsverfügung ans Obergericht. Erfolglos, wie aus dem bereits rechtskräftigen Entscheid hervorgeht.

Gericht hält Vorgehen für legal

Das Urteil fiel unmissverständlich aus: «Es ist nicht unerlaubt, von seinem Ehepartner ein Kind zu wollen und ansonsten die Beziehung zu diesem wieder aufzulösen.»

Dabei spiele es auch keine Rolle, ob die Frau etwa «aus physischen oder psychischen Gründen nicht in der Lage ist, schwanger zu werden», oder umgekehrt der Mann «aufgrund der Situation momentan psychisch ausserstande ist, mit ihr ein Kind zu zeugen».

Welchen Einfluss der Rechtsstreit auf die angeschlagene Ehe des Paares hatte, ist nicht bekannt. Fest steht hingegen, dass der Mann die Kosten des Verfahrens in der Höhe von 800 Franken bezahlen muss. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
24 Cartoons über das Eltern-Dasein
1 / 26
24 Cartoons über das Eltern-Dasein
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Tabu-Bruch Abtreibung – so fühlt es sich an abzutreiben
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
106 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
aber emmm!
15.08.2022 20:22registriert Januar 2020
Hoffentlich bekommen die miteinander kein Kind.
2045
Melden
Zum Kommentar
avatar
thatstheshit
15.08.2022 18:10registriert September 2015
Bin aus dem Urteilsspruch nicht ganz sicher, ob es umgekehrt auch ok wäre?
23036
Melden
Zum Kommentar
avatar
Doppellottotreffer
15.08.2022 18:34registriert September 2021
Jetzt ist mindestens aktenkundig wer die Scheidung wollte wenn die dann ins Haus steht. Ein geschickter Schachzug und gut angelegte 800 Franken, würde ich sagen.
18238
Melden
Zum Kommentar
106
Pleiten, Pech und Panzer: Die Liste der Armee-Beschaffungsflops ist lang
Eine halbe Milliarde mehr sprach das Parlament diese Woche zuhanden der Armee. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Nicht immer war das Geld gut angelegt.

Die Armee kann nächstes Jahr zusätzliche 530 Millionen für Rüstung ausgeben. Das hat diese Woche nach dem Nationalrat auch der Ständerat entschieden. Insgesamt hat die Armee nächstes Jahr 2,7 Milliarden für Kriegsmaterial zur Verfügung.

Zur Story