Swissmedic ermittelt wegen des Verdachts auf Heilmittelkriminalität gegen eine Klinik am Zürichsee und einen Arzneimittel-Produzenten im Thurgau. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» am Mittwoch. Demnach führte das Heilmittelinstitut am Montag in der Deutschschweiz zusammen mit Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei sechs Hausdurchsuchungen durch und nahm drei Personen vorübergehend in Untersuchungshaft.
Den Verdächtigen – Verantwortlichen der Seegarten-Klinik in Kilchberg ZH und der Firma Med Cell Europe aus dem Thurgauer Münchwilen – drohen wegen illegaler Herstellung, Handel und Anwendung von Arzneimitteln Freiheitsentzüge von bis zu fünf Jahren, heisst es in dem Bericht weiter. Die Unternehmen hätten die Gesundheit von Patienten mit einer Therapiemethode gefährdet, bei der abgesaugtes Fettgewebe in Präparate umgearbeitet und Kunden eingespritzt wird.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Seegarten-Klinik und Med Cell Europe sind bekannt dafür, umstrittene Komplementär-Methoden anzuwenden. So hat gemäss «Tages-Anzeiger» Med Cell Europe bei Swissmedic ein Gesuch eingereicht, um aus Eigenfett mesenchymale Stammzellen isolieren und einlegen zu dürfen. Swissmedic habe abgelehnt.
Med Cell Europe teilte den Kunden mit, «aufgrund neuester gesetzlicher Anpassungen und Verfügungen des Bundesamtes für Gesundheit respektive Swissmedic keine Behandlungen mit Extrakten von Stammzellen» anbieten zu können. (dwi)
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