Die Zahl der Sozialhilfebeziehenden in der Stadt Zürich hat sich stabilisiert. Gut 22'000 Menschen waren irgendwann im Laufe des vergangenen Jahres teilweise oder ganz von Sozialhilfe abhängig. Schwierig ist es, sie im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
Im Jahr 2018 waren 22'108 Personen - und damit nur 220 mehr als im Vorjahr - vorübergehend oder dauerhaft auf die Unterstützung durch die Sozialhilfe angewiesen. Dies teilte die Stadt am Dienstag mit.
Der Aufwand für die Sozialhilfe inklusive der Beiträge an die Krankenkassenprämien beliefen sich im letzten Jahr auf rund 355 Millionen Franken, im Vorjahr waren es 363 Millionen.
Gemäss Mitteilung ist der leichte Anstieg in den Fallzahlen durch das Bevölkerungswachstum kompensiert worden. Denn die Sozialhilfequote, also der Anteil der Einwohner, die von Sozialhilfe abhängig sind, blieb unverändert bei 5.4 Prozent.
Im kommenden Jahr dürfte die Soziahlhilfequote voraussichtlich sinken - obwohl nicht mehr Menschen den Sprung in die finanzielle Selbstständigkeit schaffen dürften. Verantwortlich dafür könnte eine Systemänderung sein.
Seit Juli 2018 werden vorläufig Aufgenommene im Kanton Zürich neu via Asylfürsorge finanziert. Dadurch wurde die Anzahl Sozialhilfedossiers per Mitte Jahr um 1190 reduziert. Dies zeige einmal mehr die unmittelbare Abhängigkeit des Sozialhilfesystems von anderen Systemen der sozialen Sicherung, heisst es in der Mitteilung weiter.
Dasselbe Abhängigkeitsverhältnis - wenn auch in anderer Richtung - zeige sich, wenn zum Beispiel die Zugangsvoraussetzungen für die IV verschärft werden und in der Folge mehr Menschen auf Unterstützung durch die Sozialhilfe angewiesen sind.
Die grösste Herausforderung für alle Beteiligten bleibt die dauerhafte Ablösung - also die Sicherung der Existenz durch eine Erwerbsarbeit im ersten Arbeitsmarkt - von Sozialhilfebeziehenden.
Denn der grösste Teil der Bezugsberechtigten ist aktuell nicht arbeitsfähig: Es handelt sich hierbei um Kinder, um Menschen über 55 oder um Personen mit Betreuungspflichten oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Lediglich rund 20 Prozent der Sozialhilfebeziehenden in der Stadt Zürich sind grundsätzlich arbeitsfähig. Sie werden seit der Einführung einer neuen Strategie zur beruflichen und sozialen Integration gemäss ihren Erfolgschancen für einen Stellenantritt im ersten Arbeitsmarkt kategorisiert.
Die Erfahrung der ersten Monate zeigt nun, dass lediglich ein gutes Drittel der arbeitsfähigen Sozialhilfebeziehenden überhaupt einen erfolgversprechenden Rucksack für einen schnellen und dauerhaften Wiedereintritt in den ersten Arbeitsmarkt mitbringt. Die restlichen zwei Drittel bringen zu wenig Kompetenzen und Qualifikationen mit, «um zum jetzigen Zeitpunkt vom Arbeitsmarkt nachgefragt zu werden». (aeg/sda)
Eigentlich eine total schizophrene Situation!
Es braucht darum dringend einen anderen Ansatz, als Bedürftige nur mit Geld ruhig zu stellen und wenn die Bürgerlichen dauernd hetzen und die Armen als Faule darstellen, hilft das keinem, ausser dass man sieht, was für ein katastrophal schlechtes Menschenbild gewisse rechte Sesselfurzende haben.