Deshalb steht am Zürcher Escher-Wyss-Platz nun doch ein fixer Blitzer
Die Verkehrssituation am Escher-Wyss-Platz sorgt seit langem für Diskussionen. Im Jahr 2022 war dort ein fünfjähriger Bub ums Leben gekommen, nachdem er auf dem Weg in den Kindergarten angefahren worden war. Schon vorher hatten Anwohnende Massnahmen gefordert.
Seit Mai 2024 gilt nun rund um den Platz Tempo 30. Dennoch hielten sich nicht alle daran und viele fuhren gewohnheitsmässig 50 Kilometer pro Stunde über die Kreuzung. Die Polizei verzichtete zu Beginn auf Radarkontrollen.
Doch seit Anfang Jahr wird genauer hingeschaut. Ein fest installierter Blitzer erfasst alle Verkehrsteilnehmenden, die sich nicht an das Tempo halten oder das Rotlicht missachten, wie die Stadtpolizei auf Anfrage erklärt. Wer nun mit Tempo 50 über die Kreuzung fährt, riskiert eine hohe Busse oder gar eine Anzeige. Eine Statistik, wie viele Verkehrsteilnehmende bisher geblitzt wurden, gebe es aktuell nicht.
Der Blitzer ist Teil eines Massnahmenpakets, das nach dem tödlichen Unfall geschnürt worden war. Dieses enthält gemäss der Dienstabteilung Verkehr des Sicherheitsdepartements folgende Punkte:
- Zweiter Fussgängerstreifen vor dem Kindergarten an der Heinrichstrasse
- Markierungen «Achtung Schule» auf dem Trottoir der Limmatstrasse
- Markierung «Füssli» für Schulkinder an der Tramhaltestelle Escher-Wyss-Platz
- Optimierung Wegweisung Veloverkehr von der Hard- in die Heinrichstrasse
- Erweiterung der Tempo-30-Zone Röntgen um den Escher-Wyss-Platz und die angrenzenden Strassen
- Automatische Verkehrskontrollanlage an der Lichtsignalanlage vor dem Depot Hard, um Geschwindigkeiten und Rotlichtmissachtungen zu kontrollieren
- Bodenlampen, welche die Querung der Tramgleise sicherer machen, inklusive erklärender Plakate
- Schulweg-Begleitung (zwei bis drei Personen) für Primarschule bis auf Weiteres, Kindergarten auf Dauer
- Eltern-Infoveranstaltungen nach Schulbeginn im August
- Geplanter Spurabbau direkt vor Tramdepot zugunsten breiterer Verkehrsinseln (Herbst 2025)
Der Einbau der Bodenlampen wurde im Mai angekündigt. Bei Grün dürfen Kinder mit der nötigen Vorsicht die Tramgleise queren, bei Rot müssen sie warten. Die Massnahmen wurden im Hinblick auf das neue Schuljahr umgesetzt, da mit dem Bezug der Wohnsiedlung Tramdepot Hard weitere Schulkinder den Platz überqueren.
Die Anliegen der Anwohnerschaft würden sehr ernst genommen, heisst es weiter. Die Dienstabteilung Verkehr stehe mit ihr im Austausch. Die Stadtpolizei selbst hat aktuell keine Rückmeldungen erhalten. (vro)