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Immer mal wieder, man erwartet es nie, schneit eine kleine, verträumte Nachricht eines alten Schulfreundes oder einer ehemaligen Sandkastenliebe rein, die dich nonchalant zum Zügeln einlädt. Und wir alle wissen, wie es herauskommen wird.
18.09.2019, 06:0318.09.2019, 06:03
Der Zügeltag ist in mancher Hinsicht ein Tag der Freundschaft. Völlig hinfällig, wie alt oder neu die Freundschaft, wie intensiv oder spärlich der Kontakt oder wie gross oder klein die Gemeinsamkeiten – für diesen speziellen Tag werden einfach wieder einmal alle zusammengetrommelt.
(Also weil man sich schon lange nicht mehr gesehen hat und sowieso «unbedingt mal wieder was zusammen machen» wollte, natürlich.)
Die Anwesenheitsquote ist letztlich jedoch meist überschaubar. Schuld daran scheinen nicht asozial-misanthropische Züge, die das freundschaftliche Beisammensein verunmöglichen, sondern ein erstaunliches Naturphänomen zu sein.
Hier ein Gif, das besagtes Phänomen abbildet:
Gif: watson / shutterstock
1. Gesetz
An keinem Tag im Jahr haben so viele Grossmütter (gegebenenfalls auch Katzen) Geburtstag wie an dem Tag, an dem du zügelst
Gute Arbeit will entlohnt sein. Die Währung unter Zügelnden ist dabei (wie bei Arbeitnehmern) global grundsätzlich einheitlich:
Globale Massnahme gegen unmotiviertes Arbeitspersonal:
Globale Massnahme gegen unmotiviertes Zügelpersonal:
Die Lohnstruktur ist erfahrungsgemäss sehr volatil, will heissen, dass der Grad der Entlohnung bis zu einem gewissen Grad der Eigenverantwortung obliegt.
Feldforschungen haben folgende Lohnstruktur offengelegt:

Bild: watson / unsplash
Exkurs: Natürlich ist die Lohnfrage stets ein zweischneidiges Schwert. Nicht nur den Nehmern wird auf die Finger geschaut, auch Geber können ihren Charakter nicht ewig maskieren.
Archäologische Ausgrabungen haben offenbart, welchen Zügel-Auftraggebern wie gehuldigt wird:

Bild: watson / meme-arsenal 2. Gesetz
Der Lunch-Konsum verhält sich stets umgekehrt proportional zum Arbeitsengagement
Gleich geht's weiter mit den Umzugs-Gesetzen, vorher ein kurzer Werbehinweis:
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Und nun zurück zur Story ...
Der Grand Slam beim Zügeln ist es, wenn alles mit einer Fahrt transportiert werden kann, ohne einen Schaden im dreistelligen Zahlenbereich zu verursachen. Doch wie dies bewerkstelligt werden kann, liegt im Auge des Betrachters. Die Dualität zwischen richtig und falsch erweist sich in dieser Hinsicht als unbeständig.
Da gibt es durchaus solche Typen:
gif: watson / shutterstock
Oder aber auch solche:

Bild: watson / shutterstock
Wie so oft lassen sich auch diesbezüglich Willkür und Zufall ausschliessen und stattdessen eine erfassbare Gesetzmässigkeit feststellen.
Die Korrelation zwischen sozialem Verhältnis und Sorgfalt für visuelle Lerntypen hier als Gif dargestellt:
Gif: watson / shutterstock
3. Gesetz
Die Sorgfalt steigt proportional zur empfundenen emotionalen Nähe gegenüber der zügelnden Person
Nach (mehr oder minder) sorgfältigem Transport des Inventars ist es dann endlich so weit: Das neue Zuhause wird mit Leben gefüllt. Der mühsame Teil, so die allgemeine Fehlauffassung, ist ja bereits erledigt – nur noch schnell den Transporter entladen. Die einrichtungsästhetischen Finessen können dabei von den Helfern getrost aussen vor gelassen werden.
Was während dieses Prozesses gesagt wird vs. was damit gemeint ist:
Für Vorher/Nachher-Effekt aufs Bild klicken.Bild: watson / shutterstock
Neue Lichtverhältnisse, neue Raumaufteilung, neues Ambiente. Im Idealfall überzieht gar der Duft frisch gestrichener Wände die Zügelkisten, die auseinandergeschraubten Möbel (Säckli mit Schrauben ist dran geklebt, uufpasse!) und die Dekorstücke, auf denen auch gerne mal «Live Laugh Love» stehen darf.
Ein Fest für die Sinne, zweifelsohne. Bis der/die Zügelnde den Raum betritt.
Denn dort finden diese mit ihren kritischen Argusaugen nicht selten Dinge wie diese vor:
gif: watson / shutterstock
Natürlich muss diesbezüglich richtiggestellt werden, dass sich die Wahrnehmung solcher Mängel je nach Grad der emotionalen Involvierung in das Zügel-Geschehen signifikant unterscheiden kann.
Wahrnehmung mit emotionaler Distanz zum Mietobjekt vs. Wahrnehmung bei emotionaler Involvierung:
Für Vorher/Nachher-Effekt aufs Bild klicken.Bild: watson / unsplash
Die Herkunft dieser plötzlichen Imperfektion ist in der Regel schwer zu eruieren. Dennoch muss dieser Aufwand betrieben werden, verschafft er den Betroffenen doch ein Stück weit den erhofften Seelenfrieden. Des Rätsels Lösung ist so simpel wie auch einleuchtend.
Visuelle Darstellung der Herkunft von Kratzern, Flecken oder anderweitigen Mängeln*:

*Gemäss ZügelhelfernBild: watson / unsplash
4. Gesetz
Egal, wie neu eine Wohnung ist – alle Kratzer, Flecken und Mängel waren bereits vorher da (und sind in keinem Fall auf Schlampereien beim Zügeln zurückzuführen)
Nach einem weiteren kurzen Werbe-Hinweis geht's weiter mit dem 5. ungeschriebenen Gesetz:
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Eingezogen, doch die Möbel fehlen? Kein Problem. Die Mobiliar hat dafür spezielle Zügelkisten konzipiert. Der Clou: die Umzugskartons lassen sich zu stylischen Möbeln umbauen – für die schnelle, coole Inneneinrichtung.
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Irgendwann ist das zu Zügelnde gezügelt und ein Schwall der Erleichterung und Dankbarkeit ergiesst sich über die Helferinnen und Helfer.
Diese reagieren mit frenetischen Gratulationen zur neu errungenen Wohnung, die «viel heller», «mega geräumig» oder «einfach nur ‹wow›» ist, wobei von allen Seiten versichert wird, dass du dich sicher «schnell hier wohlfühlen» wirst – «und susch seisch, ich nähmt sie also scho. Hehe.»
Symbolische Darstellung der Grundstimmung zu diesem Zeitpunkt:
Und irgendwie will diese überschwängliche, langatmige Liebesbekundung angemessen gewürdigt werden. Geld? Liebe kann man nicht kaufen. Bier? Ein Anfang, aber noch nicht genug. Mehr Bier? Reicht immer noch nicht. Etwas Kolossales muss her, etwas Grosszügiges, Intimes, etwas Ehrliches.
Bamm. Augen leuchten, Wangen erröten, Worte werden gesucht. Ein absoluter Volltreffer. Die Masse ist entzückt, schwört, deinem grosszügigen Ruf loyal Folge zu leisten. Der Doodle-Link ist nur noch Formsache ...
5. Gesetz
Es gibt kein Helferessen
Bald soll mit «Trump Mobile» ein eigenes Handy-Abo mitsamt präsidialem Smartphone an die MAGA-Anhänger verkauft werden. Hier erfährst du alles Wissenswerte, garniert mit frechen Memes.
Die Trump-Familie steigt ins Mobilfunk-Business ein. Sie lanciert ein eigenes Handy-Abo und mit «T1» ein eigenes Smartphone, wie die beiden ältesten Präsidentensöhne Donald Trump Jr. und Eric Trump ankündigten.
1. Es ist alles schon in Kisten verpackt, niemand muss noch Gläser oder Kleider verstauen.
2. Es sind genügend Decken und Spannsets vorhanden.
3. Es wird nicht geholfen die transportierten Dinge einzuräumen.
4. Es stehen an beiden Orten Getränke zur Verfügung.
5. Nach getaner Arbeit gibts es Bier und Pizza. Plus einen kleinen Saufabend in der fertig eingerichteten Wohnung.