Und wie! Über 266'000 Aufrufe und über 800 Kommentare zählt das Video mit seinem neuesten Song auf Facebook. Über 2'800 Mal wurde es geteilt, seit Sam National es vor einer Woche veröffentlicht hat.
Und zwar für alle Eltern, «die extra viel trinken, damit sie auf dem WC ihre SMS fertig schreiben können, für die sich eine Dusche in Ruhe fast wie ein Wellnessweekend anfühlt, die im Auto immer die gleichen zwei Räubergeschichten hören müssen ...»
Und ebendiese Eltern fühlen sich so richtig angesprochen. «Einfach nur wahr» oder «Juhuu mer send ned elei!», rufen sie auf Facebook aus.
Kindergewusel im Hintergrund – Sammy Frey hat gerade Papi-Tag, als wir ihn am Mittwoch anrufen. Er bleibt cool. Auch als sich seine Tochter weh macht und zu weinen beginnt. Es ist alles nur eine Phase. Das bekomme man als Eltern oft zu hören, sagt der Seklehrer aus Schwerzenbach ZH. «Aber selbst hört man das natürlich nicht so gern.»
Überhaupt denke man immer, bei den anderen Eltern gehe alles problemlos und mit Links – mit diesem Irrglauben hat sein Song ein für alle Mal aufgeräumt.
Und trotz allem, Papi-Sein ist für Sammy Frey eine «sinngebende Herausforderung». Die Frage, was er in seinem Leben machen und erreichen will, muss deshalb oft hintenanstehen, seit seine mittlerweile zweieinhalb Jahre alte Tochter auf der Welt ist.
Das Herausforderndste ist für ihn, seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und alles um die Kinderbetreuung herum zu «püschelen».
Was macht er jetzt aus seinem Erfolg? «Mehr Musik!» Das ist sein Traum. Auch wenn er realistisch bleibt. Natürlich würde er gern von seiner Musik leben können, «aber das ist in der Schweiz nicht so einfach.»
Bei den Radiostationen etwa hätte sich bisher niemand für ihn interessiert. Aber das könnte sich jetzt ändern. «Ich habe soeben einen ersten Termin bekommen», so Frey.
Zudem hat ihm jemand geschrieben, er solle seinen Song doch in Gebärdensprache übersetzen zu lassen. «Da denke ich jetzt drüber nach.» Aber erst, wenn die Tochter im Bett ist. (aargauerzeitung.ch)