Im Sommer feierte feierte Ni Xia Lian ihren 58. Geburtstag. Doch das hält die luxemburgische Tischtennisspielerin nicht davon ab, der Welt-Elite anzugehören. An der WM in Houston (USA) gewann sie Bronze im Doppel.
Ni Xia Lian und ihre Partnerin Sarah De Nutte setzten sich im Viertelfinal gegen ein Duo aus Indien durch, womit ihnen die Medaille auf sicher war. An der WM wird Rang 3 nicht ausgespielt, beide unterlegenen Halbfinalisten erhalten Bronze.
«Houston, we have a medal», schrieb De Nutte auf Instagram, nachdem der Medaillengewinn in Texas feststand. Natürlich eine Anspielung auf den berühmten Funkspruch, der von der Apollo 13 ans NASA-Kontrollzentrum abgegeben wurde («Houston, we have a problem»).
Für Ni Xia Lian ist eine WM-Medaille keine Premiere. 1983 wurde sie Mixed- und Team-Weltmeisterin, 1985 gewann sie Silber im Doppel. Jene Medaillen gewann sie noch für ihr Geburtsland China, seit 1991 startet sie für Luxemburg.
2021 Houston World Table Tennis Championships
— ShanghaiPanda (@thinking_panda) November 28, 2021
Congratulations to Ms. Ni xialian!
She and her partner beat Indian players to enter the semi-finals!
Can you believe she is 58 years old!👍 pic.twitter.com/wqXvvcre9s
Zwischen ihrer letzten und ihrer jüngsten WM-Medaille liegen nicht weniger als 36 Jahre. Doppelpartnerin De Nutte war da noch gar nicht auf der Welt, sie ist 29 Jahre alt. Das Duo, das locker Mutter und Tochter sein könnte, sorgte in Texas für die erste WM-Medaille des Grossherzogtums. Das Luxemburger «Tageblatt» überschlug sich beinahe in Superlativen, die Weltmeisterschaft war «fantastisch», die Wettkampfwoche «grandios», die Bronzemedaille «historisch». Eine ganze Nation sei im Tischtennis-Fieber.
Congrats fir déi top Leeschtung 🏓 Ni Xia Lian & Sarah De Nutte an et ass nach net faerdeg🍀🍀🍀 XB
— Xavier Bettel (@Xavier_Bettel) November 28, 2021
Etwas zurückhaltender reagierte Ni Xia Lian. «Amazing results with my amazing partner!», schrieb sie zum Bild von sich und De Nutte, das sie auf Instagram postete.
Im Final des Frauen-Doppels kommt es übrigens nicht zu einem rein-chinesischen Duell. Wang Manyu/Sun Yingsha steht das japanische Doppel Hina Hayata/Mimo Ito gegenüber, das sich gegen Qian Tianyi/Chen Meng durchsetzte. Speziell: Einige Stunden nach dem Doppelfinal stehen Wang Manyu und Sun Yingsha erneut an der Platte – dann treffen sich die zwei Chinesinnen, die im Doppel gemeinsam nach Gold streben, im Einzelfinal.
Im Final der Männer bekommt es der dreifache Mannschafts-Weltmeister Fan Zhendong mit dem sensationellen Schweden Truls Möregardh zu tun, der als Nummer 77 der Weltrangliste nach den Sternen greift. Olympiasieger Ma Long hatte wegen Knieproblemen abgesagt. Die Schweden greifen auch nach Doppel-Gold, wo es überraschend kein chinesisches Duo in den Final geschafft hat: Karlsson/Falck spielen gegen Jang/Lim aus Südkorea. Sämtliche Endspiele finden heute Montag statt.