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Die letzten acht Fussball-Tage von Robert Lewandowski sind wahrlich beeindruckend: 225 Pflichtspielminuten absolvierte der Stürmer des FC Bayern München und er schoss dabei unfassbare 10 Tore. Fünf beim 5:1 gegen den VfL Wolfsburg, zwei beim 3:0 gegen Mainz und drei beim 5:0 gegen Dinamo Zagreb in der Champions League.
A week in the life of Robert #Lewandowski
3 Games
225 Minutes
⚽️⚽️⚽️⚽️⚽️⚽️⚽️⚽️⚽️⚽️ Goals
Job Done. pic.twitter.com/mjMzdz5gpj
— Bleacher Report UK (@br_uk) 30. September 2015
10 Tore in drei Spielen – das haben selbst Lionel Messi und Cristiano Ronaldo, die Tormaschinen des 21. Jahrhunderts, noch nie geschafft. Fünf Tore haben die Weltfussballer der letzten sieben Jahre zwar auch schon geschossen – so vor- oder nachlegen wie Lewandowski konnten sie jedoch nicht.
Der polnische Nationalspieler ist aber gefordert: Ronaldos Bestmarke aus drei aufeinanderfolgenden Spielen liegt zwar «nur» bei 9 Toren. Doch im vierten Spiel in Serie gelang dem Portugiesen am Ende der Saison 2010/11 ein Doppelpack: 4 Spiele, 11 Tore ist seine Rekordmarke. Lewandowski muss im Bundesliga-Knüller am Sonntag gegen seinen Ex-Verein Borussia Dortmund also mindestens einmal treffen, um zu «CR7» aufzuschliessen.
10 Tore in 184 Minuten! 5 + 2 + 3 = #SuperLewy pic.twitter.com/qYHVUZtlUA
— FC Bayern München (@FCBayern) 30. September 2015
In der aktuellen Verfassung sollte das für den 27-Jährigen kein Problem sein. Vor allem dank ihm haben die Bayern in der Bundesliga einen Startrekord hingelegt und sind auch im DFB-Pokal und in der Champions League wunschgemäss gestartet. Nur in drei von zehn Spielen blieb Lewandowski ohne Torerfolg: Im Supercup gegen Wolfsburg, in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen und in der Champions League gegen Olympiakos Piräus.
Wettbewerbsübergreifend hat Lewandowski in zehn Spielen 14 Treffer erzielt. Damit stellt er Messi und Ronaldo klar in den Schatten. Diese bringen es nur zusammen auf 14 Tore: Ronaldo hat in sieben Spielen bislang achtmal getroffen, der momentan verletzte Messi in zehn Spielen sechsmal.
Klar, noch fehlt dem Mittelstürmer etwas gegenüber seinen beiden Widersachern. Lewandowskis Torschnitt liegt deutlich tiefer als derjenige von Messi und Ronaldo. Doch der Pole ist drauf und dran, die letzte Stufe nach ganz oben auch noch zu nehmen. Seine Qualitäten sind unbestritten: Er ist schnell, ballsicher, mit einem feinen Füsschen, gewaltiger Athletik und einem fantastischen Torriecher ausgestattet. Kompletter kann man kaum sein. Höchstens Luis Suarez kann in Sachen Kaltblütigkeit aktuell mit ihm mithalten.
Mittelstürmer haben unter Guardiola seit jeher einen schweren Stand. Bei Barcelona sortierte der Katalane Zlatan Ibrahimovic und Samuel Eto'o gnadenlos aus, als ihnen ihre Tore wichtiger wurden als der Erfolg der Mannschaft. Diese warfen Guardiola danach mangelnden Respekt vor.
Und «Lewys» Torhunger ist auch nach einer Woche mit 10 Toren in drei Spielen nicht gestillt. «Ich denke nicht daran, wie viele Tore ich geschossen habe. Man muss immer mehr Tore schiessen wollen, immer besser spielen und immer mehr erreichen wollen. Man darf nicht denken, dass man schon genug erreicht hat. Ich will immer mehr», sagt er nach dem 5:0-Sieg gegen Zagreb ohne Umschweife.
Einzig das taktische Korsett seines Trainers Pep Guardiola engt den Polen in seiner Entfaltung zuweilen etwas ein. Denn dem perfektionistischen Fussball-Lehrer sind Tore allein nicht genug: «Ich will, dass er nicht nur ans Toreschiessen denkt», fordert Guardiola von seinem Toptorjäger. «Sondern sich auch fokussiert auf unsere Bälle, nach langen Bällen kämpft, Pässe schlägt auf unsere Flanken und noch mehr Torchancen kreiert.»
Doch Lewandowski ist nicht wie Ibrahimovic oder Eto'o. Der Pole wirkt zurückhaltender und bescheidener, er ist ein Musterprofi, der seiner Fitness alles unterordnet. Sein Privatleben hält er so gut wie möglich von der Öffentlichkeit fern. Nur seine Berater geniessen nicht den besten Ruf, verdrehen ihm mit vorzeitigen Wechselmöglichkeiten immer wieder den Kopf.
Dennoch ist er auf bestem Weg zum Megastar: Egal ob in TV-Spots für einen Mobilfunk-Anbieter oder als Titelgesicht einer Video-Fussballsimulation, Lewandowski ist ein gefragter Mann. 2014 kassierte er geschätzte 11.2 Millionen Euro an Werbeeinnahmen. Auch hier hinkt er noch weit hinter Ronaldo und Messi her.