Festlich geht es bei der Partie in Portland nur vor dem Anpfiff zu. Die 21'733 Zuschauer im Stadion bekommen ein Feuerwerk der Superlative geboten. Immerhin der Start ist dann auch noch nach Pep Guardiolas Geschmack. Nachdem Bayerns neuer Stürmerstar Robert Lewandowski in der 7. Minute noch an Goalie Nick Rimando scheitert, hämmert der Pole eine Minute später das Leder zur 1:0-Führung in die Maschen.
Doch wer jetzt gedacht hätte, die MLS-All-Stars würden sich in die erwartete Niederlage fügen, lag definitiv daneben.
In der Halbzeit wechselt All-Star-Trainer Caled Porter, der im Alltag bei den Portland Timbers an der Seitenlinie steht, die komplette Mannschaft aus. Und die Neuen wollen sich mit allen Mitteln beweisen. Das beliebteste und schliesslich auch das grösste Opfer: Xherdan Shaqiri.
Der Schweizer Internationale macht schmerzhafte Bekanntschaft mit dem «Honigdachs», so der Spitzname von Mittelfeld-Abräumer Osvaldo Alonso. Wer meint , dass der Honigdachs ein normales Tier ist, der täuscht sich gewaltig.
Der Kubaner, bei den Seattle Sounders unter Vertrag, geniesst bei den Fans durch seine kampfbetonte Spielart Kultstatus. Weniger beliebt ist der 28-Jährige bei den Gegnern. Dieser Meinung ist seit gestern sicher auch Xherdan Shaqiri.
Mit einer üblen Grätsche, bei welcher er Shaqiri das Standbein wegsäbelt, lässt Alonso die Emotionen im Providence Park von Portland hochkochen. Vor allem Pep Guardiola hält es nicht mehr auf der Trainerbank aus und macht mit Gesten sehr deutlich, dass er nicht mit der Gangart der Amerikaner einverstanden ist.
Die All-Stars haben zu diesem Zeitpunkt durch zwei schöne Treffer bereits die Führung übernommen. Der aus der Premier League bekannte Shaun Wright-Philipps (51. Minute) und Ex-Bayern-Spieler Landon Donovan (70. Minute) sind die Torschützen.
Auch der deutsche WM-Held Bastian Schweinsteiger, der erst in der 79. Minute eingewechselt wird, wird ein Opfer der ruppigen Gangart. Nach einem Schlag auf den Knöchel durch Johnson muss er das Spielfeld humpelnd wieder verlassen – auch das beruhigt Guardiolas Nerven nicht.
Nach Spielende verweigert der Spanier, dem normalerweise der Ruf eines Gentlemans vorauseilt, seinem Berufskollegen Caled Porter sogar den obligaten Handschlag.
We'll see if the Disciplinary Committee has the guts to suspend Pep for leaving the technical area.
— Clint Irwin (@ClintIrwin) 7. August 2014
.@XS_11official, #Contento & Co. sind bereit für den Rückflug! Danke USA, es war uns eine Freude! #AudiFCBTour pic.twitter.com/RCiywBytFK
— FC Bayern München (@FCBayern) 7. August 2014
Doch Glück im Unglück für den deutschen Rekordmeister und Guardiola: Schweinsteiger gibt Entwarnung und der US-Trip hat mit der 1:2-Niederlage ein Ende gefunden. So bedankt sich der Verein schliesslich auch brav bei den amerikanischen Gastgebern.
Und auch Guardiola beschwichtigt: «Ich habe ihm die Hand nicht gegeben, weil ich ihn nicht gesehen habe.» In der Garderobe hat der Katalane dann den Handshake doch noch nachgeholt.