Stoke-City-Trainer Mark Hughes vergräbt das Gesicht in seinen Händen und rauft sich die Haare. Mit Recht, ist doch das, was er da gesehen hatte, eben genau das: Zum Haare raufen.
Es läuft die 94. Minute im Gastspiel bei Manchester United. Tore von Fellaini und Mata haben die «Red Devils» längst auf Siegeskurs gebracht, obwohl N'Zonzi zwischenzeitlich ausgeglichen hat. Nach einer Verlegenheitsflanke landet die Kugel bei «Immer-mal-wieder-für-einen-Skandal-gut»-Ösi-Bomber Marko Arnautovic.
Der drischt erbarmungslos auf den Ball ein, sieht ihn aber trotz Abschluss aus kürzester Distanz abgewehrt. Der Abpraller findet den Weg zu Stoke-Stürmer Mame Diouf. Eine zweite fabulöse Chance zum spätest-möglichen Ausgleich, der muss doch ...
Musste er nicht, der Ball überquert die Linie nicht. Schuld daran (aus Stoke-Sicht) war die heldenhafte Abwehr (aus United-Sicht) von Aussenverteidiger Ashley Young. Oder war der Ball ...?
War er wirklich nicht, wie uns die Torlinientechnik beweist. Tatsächlich überquerte die Kugel die Torlinie teilweise. Um als Treffer zu zählen, reicht das freilich nicht aus. Ausgerechnet die kostenträchtige Neuerung, die auf Liga-Ebene nur in der Premier League zum Einsatz kommt, zementiert den Aufwärtstrend der kapitalstarken Mancunians.
Sie beschert der Van-Gaal-Truppe den vierten Vollerfolg in Serie, eine Premiere in 2014. Stoke City dagegen hätte gegen ein Unentschieden freilich nichts einzuwenden gehabt. Im Kampf um eine gesicherte Mittelfeld-Position, man liegt nur gerade vier Punkte vor einem Abstiegsplatz, zählt jedes Pünktchen.
Mit Argusaugen wird man die Entscheidung in den Schlussminuten auch in der Bundesliga verfolgt haben. Dort wird morgen Donnerstag ein richtungsweisender Entscheid gefällt (siehe Info-Box).
Zu einem ausführlichen Zusammenschnitt der Partie: Hier lang. (tat)