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Atlético hat vor der CL-Auslosung nur einen Wunsch: nicht Chelsea. Weil dann würde Goalie Courtois wohl nicht spielen

Thibaut Courtois: Die defensive Lebensversicherung von Atlético Madrid.
Thibaut Courtois: Die defensive Lebensversicherung von Atlético Madrid.Bild: Keystone
Teure Klausel

Atlético hat vor der CL-Auslosung nur einen Wunsch: nicht Chelsea. Weil dann würde Goalie Courtois wohl nicht spielen

Atlético Madrid steht erstmals seit 40 Jahren wieder im Halbfinal der Königsklasse. Trifft es dort auf Chelsea, darf ihr Goalie Thibaut Courtois nur gegen viel Geld spielen. Eine Klausel macht es möglich.
10.04.2014, 10:4610.04.2014, 15:14
Reto Fehr
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Atlético Madrid stürmte gestern in die Halbfinals der Champions League. Erstmals seit 1974 ist dem Klub aus der Hauptstadt dieser Coup wieder geglückt. Neben einer faszinierenden Offensive legte das Team den Grundstein für den Erfolg auch mit dem Goalie. Thibaut Courtois hext im Kasten von «Atleti», was das Zeug hält. Die Madrilenen sind als einziges Team noch ungeschlagen in der Königsklasse und haben am wenigsten Gegentore zugelassen. Die Offensivkünstler von Barcelona brachten in 180 Minuten nur einen Ball am belgischen Jungstar vorbei.

Thibaut Courtois: Einer der Grundsteine für Atléticos Höhenflug.
Thibaut Courtois: Einer der Grundsteine für Atléticos Höhenflug.Bild: EPA/EFE

Der 21-Jährige droht jedoch sein bisher wichtigstes Spiel der Karriere zu verpassen. Denn Courtois ist von Chelsea ausgeliehen. Im Vertrag befindet sich eine Klausel, die besagt, dass die Spanier mehr Geld bezahlen müssen, würden sich die beiden Teams kreuzen und Courtois auflaufen. Um wie viel Geld es sich handelt, ist nicht ganz klar. Es wird von drei Millionen Euro pro Spiel gesprochen. Einige Quellen sehen bis zu neun Millionen Euro, welche Atlético für zwei Spiele an die Stamford Bridge überweisen müsste. 

«Es ist ein Betrag, den wir nicht bezahlen könnten»

Präsident Enrique Cerezo erklärte dem Radiosender Onda Cero nach dem Sieg gegen Barcelona: «Die Klausel existiert. Es ist ein Betrag, den wir nicht bezahlen könnten.» Für ihn sei momentan klar: «Courtois spielt nicht, wenn wir auf Chelsea treffen.» 

Denn der Leader der Primera Division kämpft wie viele Klubs Spaniens gegen die Schulden. Rund 100 Millionen Euro betrage das Budget des Vereins nur. Eine Finalqualifikation würde Atlético mindestens 6,5 Millionen Euro garantieren – das wäre praktisch die Summe, welche für Courtois fällig würde.

Der Ersatz von Courtois ist ein Namenloser

Gemäss der Uefa ist es zwar nicht zulässig, dass Spieler für eine Partie durch Verträge gesperrt werden. Aber die Klubs umgehen diese Klausel, indem sie für Einsätze in gewissen Spielen einen höheren Ausleih-Betrag verlangen.

Der Ersatz des 1,99-Meter-Hünen Courtois ist Dani Aranzubia. Der 34-Jährige verbrachte seine Karriere bei Athletic Bilbao und La Coruna, mit dessen Team er letzte Saison abstieg und daraufhin zu den Rojiblanco kam. In dieser Saison stand er bisher fünfmal im Tor. 

Daniel Aranzubia: Der 34-Jährige wäre der Ersatz von Thibaut Courtois.
Daniel Aranzubia: Der 34-Jährige wäre der Ersatz von Thibaut Courtois.Bild: AP/AP

Courtois im Sommer zurück zu Chelsea?

Einmal als Einwechselspieler in der Meisterschaft, einmal beim unbedeutenden letzten CL-Gruppenspiel gegen Porto und dreimal in der Copa del Rey. Die ersten beiden Partien gegen ein namenloses Team in der ersten Runde, das letzte Mal im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid, nachdem Atlético das Hinspiel schon 0:3 verloren hatte. Atlético verlor 0:2. 

Bei Chelsea dürfte man nicht nur aufgrund dieser Aussichten auf Atlético Madrid als Halbfinal-Gegner hoffen. Die Auslosung ist am Freitag um 12 Uhr, wir tickern live. Und übrigens: Courtois soll im Sommer zurück nach London und dort Petr Cech beerben. Dieser blickt gegenüber der «Daily Mail» gelassen auf die drohende Konkurrenz: «Wenn Thibaut Courtois am ersten Tag der Saisonvorbereitung hier ist, ist er hier. Wenn nicht, dann nicht. Das ändert gar nichts. Ich werde so oder so besser sein müssen, als jeder Torhüter, der hier ist, um meinen Platz zu behalten. Für mich ändert das nichts.»

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