Bunte Kostümierungen, Gesänge in Dauerschleife und festliche Stimmung haben der Darts-WM den Ruf einer mitreissenden Mischung aus Sport und Unterhaltung eingebracht. Natürlich fällt die gewohnt wilde Party in Zeiten von Corona aus. Aber: Während die zweite Welle der Pandemie hierzulande wieder härtere Massnahmen zur Folge hat, ist Publikum in England auch bei Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen unter strengen Auflagen wieder erlaubt.
Deshalb durften bei der Darts-WM eigentlich bis zu 1000 Zuschauer in jeder Session mit dabei sein. Weil London aber am Montag in die höchste Corona-Sicherheitsstufe eingeordnet wurde, wird die WM mindestens zwischen dem 16. und 23. Dezember ohne Fans stattfinden. Der heutige Eröffnungsabend wird aber noch vor Publikum gespielt.
Da in einer Woche das Infektionsgeschehen neu bewertet wird, könnte es aber sein, dass die Professional Darts Corporation (PDC) ihr grösstes Turnier des Jahres nach Weihnachten mit Zuschauern fortsetzen darf. Der Ticketverkauf läuft für diese Tage zunächst ganz normal weiter. Tickets werden nur an Personen aus England verkauft, die in Regionen der Sicherheitsstufen eins und zwei leben.
Für den ersten Abend und eine mögliche zweite Turnierhälfte mit Zuschauern sind die für Dartsturniere üblichen Gesänge und Verkleidungen nicht erlaubt. Die Stimmung wird also deutlich ruhiger sein, und die grosse Party bleibt aus. Alkohol wird dennoch verkauft. Die Spiele beginnen ausserdem etwas früher als sonst, damit man nicht der Sperrstunde in die Quere kommt.
Für den Weltverband PDC ist die Teilzulassung trotz der neuen Einschränkung nach den monatelangen Geisterspielen eine grosse Erleichterung. Dass unter Umständen 1000 statt der üblichen gut 3000 Zuschauer in einen geschlossenen Raum dürfen, werten PDC-Boss Barry Hearn und seine Crew in diesen Zeiten als grossen Erfolg. Gewinner der Situation dürften aber vor allem die TV-Sender sein: Sport1 und DAZN übertragen bis zum Final am 3. Januar weit über 100 Stunden. Mit Ausnahme von Weihnachten und Silvester werden täglich stundenlang Pfeile geworfen.
Und die Profis? Die treten beim wichtigsten Turnier des Jahres ausnahmslos an. Schottlands Weltmeister Peter Wright ist in Zeiten der Pandemie aufs Auto umgestiegen. Der frühere BDO-Champion Glen Durrant infizierte sich selbst und gewann danach kein Spiel mehr. Routinier Gary Anderson befindet sich derzeit noch in Isolation, weil er Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte. Damit auch der schottische Ex-Titelträger nach seiner Quarantäne dabei sein kann, hat die PDC sein Spiel extra vom 20. auf den 23. Dezember verschoben.
Als Favoriten gelten neben Wright der niederländische Weltranglisten-Erste Michael van Gerwen und der frühere Rugby-Profi Gerwyn Price aus Wales. Wright und Price könnten dafür sorgen, dass «Mighty Mike» Van Gerwen erstmals seit sieben Jahren Platz 1 in der Weltrangliste verliert. (ram/sda/dpa)
Ich wage auf eine Überraschung zu tippen, nämlich auf Nathan Aspinall 🙌
Dimitri Van den Bergh und Devon Petersen traue ich auch sehr viel zu diese WM
In diesem Sinne, GAME ON!!!