Die elf Neulinge werden im Laufe der drei Partien gegen Deutschland (Freitag, 20.00 Uhr), Kanada (Samstag, 19.45 Uhr) und die Slowakei (Sonntag, 13.15 Uhr) zum ersten Länderspiel kommen. Die Nomination von Neulingen macht für ein bedeutungsloses Turnier im Herbst Sinn.
Klotens Führungsspieler Romano Lemm (30) gibt zudem nach gut drei Jahren sein Comeback im Nationalteam - und dies gleich als Captain. Lemm hatte 13 Monate nach der Entfernung eines gutartigen Hirnnerven-Tumors zunächst im Spätherbst 2012 sein NLA-Comeback gegeben. Er muss(te) mit einem Pfeifen im Ohr und Gleichgewichtsstörungen umgehen lernen. Dennoch kämpfte sich der Zürcher Schritt für Schritt auf das Top-Niveau zurück. «Die Rückkehr ins Nationalteam war immer mein Ziel», sagt Lemm.
Für Hanlon ist klar, dass Lemm nicht von ungefähr ein Aufgebot erhalten hat. «Er zählt zu den besten Centern des Landes», sagt so der 57-jährige Kanadier. Mit 134 Länderspielen ist Lemm auch der klar erfahrenste Spieler im Aufgebot des Kanadiers. In München soll Lemm mit den beiden Zugern Lino Martschini und Reto Suri eine dominante Sturmformation bilden.
Hanlon konnte für den Deutschland-Cup beispielsweise nicht auf Spieler von Genève-Servette und Fribourg-Gottéron zurückgreifen, die aktuell in den Achtelfinals der Champions League engagiert sind. Dennoch ist er überzeugt, dass sein junges Team – kein Spieler ist über 30 – wettbewerbsfähig ist und eigene Stärken demonstrieren wird. Diese sollen im Speed und einer defensiven Verlässlichkeit ersichtlich sein.
Bereits Sean Simpson hat den Deutschland Cup dazu genutzt, um junge Spieler ans internationale Hockey heranzuführen und mit den Sitten und Gebräuchen der Nationalmannschaft vertraut zu machen. Für den Deutschland Cup von 2010 hatte Simpson gar 14 Neulinge nominiert: Benjamin Conz, Jonathan Mercier, Tim Ramholt, Pascal Berger, Simon Bodenmann, Andrej Bykow, Etienne Froidevaux, Denis Hollenstein, Kevin Lötscher, Simon Moser, Fabian Schnyder, Jannick Steinmann, Reto Suri und Dino Wieser.
Dieses «U-25-Aufgebot» bescherte Sean Simpson viel Kritik – und brachte unser Eishockey weiter. Denis Hollenstein, Simon Bodenmann, Reto Suri und Simon Moser gehörten drei Jahre später 2013 zu unserem WM-Silberteam. Wenn die Rechnung wieder aufgeht, dann finden wir unter den elf aktuellen Neulingen auch ein paar künftige WM-Medaillengewinner. (kza/si)