Der HC Davos ist das Team der Stunde. Die Bündner gewinnen in Bern dank fünf Toren von Matej Stransky 6:3 und feiern den siebten Sieg in Folge. Was einst das Duell zweier Schwergewichte im Schweizer Eishockey war, ist derzeit eine ungleiche Affiche. Während sich der SC Bern schon einige Zeit schwer tut mit dem Umbau der früheren Meistermannschaft, fliegt der HCD richtiggehend der Tabellenspitze entgegen. Das Selbstvertrauen ist so gefestigt, dass auch ein früher Rückstand – durch Calle Andersson in der 4. Minute – die Bündner nicht mehr aus dem Tritt bringt.
Bis zur 26. Minute machten der auf diese Saison neu verpflichtete Tscheche Matej Stransky mit einem Doppelpack und der unverwüstliche Andres Ambühl mit seinem siebten Saisontor aus dem 0:1 ein vorentscheidendes 3:1. Im Schlussdrittel liess das Team des Schweizer Trainers Christian Wohlwend nichts mehr anbrennen. Stransky schraubte sein Tages-Total mit drei weiteren Toren auf sagenhafte fünf Treffer hinauf.
Nachdem die Serie von Drei-Punkte-Siegen von Fribourg-Gottéron am Freitag nach zehn solchen Erfolgen gerissen ist, arbeitet nun der HC Davos an seiner eigenen Serie. Er hat seit dem 2. Oktober (3:6 in Freiburg) keinen Punkt mehr abgegeben. Der SCB steckt dagegen im Tabellenkeller fest und hat bereits wieder drei Partien in Folge verloren.
Bern - Davos 3:6 (1:2, 0:1, 2:3)
13'541 Zuschauer. - SR Tscherrig/Dipietro, Stalder/Duarte.
Tore: 4. Andersson (Kahun) 1:0. 11. Stransky (Bromé) 1:1. 19. Ambühl (Corvi) 1:2. 26. Stransky (Rasmussen) 1:3. 44. (43:17) Stransky (Rasmussen, Bromé/Powerplaytor) 1:4. 44. (44:00) Stransky 1:5. 46. (45:03) Moser (Praplan, Kahun/Powerplaytor) 2:5. 57. Stransky 2:6 (Penalty). 59. Thomas (Moser, Kahun) 3:6.
Strafen: je 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Kahun; Bromé.
Bern: Wüthrich; Untersander, Henauer; Andersson, Colin Gerber; Thiry, Kast; Meile; Thomas, Kahun, Moser; Bader, Daugavins, Conacher; Praplan, Fahrni, Scherwey; Sciaroni, Neuenschwander, Jeremi Gerber; Berger.
Davos: Aeschlimann; Zgraggen, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Nygren, Heinen; Stoop, Barandun; Stransky, Rasmussen, Bromé; Ambühl, Corvi, Prassl; Simic, Nussbaumer, Frehner; Schmutz, Chris Egli, Knak.
Bemerkungen: Bern ohne Beat Gerber (gesperrt), Blum, Jeffrey, Pinana und Ruefenacht (alle verletzt), Davos ohne Wieser (verletzt).
Der EHC Biel gewann gegen die hartnäckigen Rapperswil-Jona Lakers zuhause 4:2. Matchwinner war Toni Rajala mit den Treffern zum 2:1 und zum 3:2. Beide Male traf der Finne im Powerplay.
Am Freitag hatten die St.Galler die Siegserie von Fribourg-Gottéron reissen lassen, und es fehlte nicht viel, und die in dieser Saison erneut positiv überraschenden Lakers hätten auch dem Tabellenzweiten ein Bein gestellt. Am Schluss gewannen aber die Seeländer nach zuletzt zwei Heimniederlagen wieder einmal in der eigenen Arena.
Biel gewann bereits zum zweiten Mal in dieser Saison gegen die Lakers und revanchierte sich damit erneut für das bittere, weil überraschende Aus im Playoff-Achtelfinal. Auffallend ist bei Rapperswil-Jona der Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen. In der Ferne verlor es zum dritten Mal in Folge.
Biel - Rapperswil-Jona Lakers 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)
5301 Zuschauer. - SR Borga/Hungerbühler, Gnemmi/Steenstra.
Tore: 1. (1:00) Lammer (Cervenka) 0:1. 3. (2:07) Lööv (Rathgeb, Haas) 1:1. 28. Rajala (Delémont, Haas/Powerplaytor) 2:1. 45. Djuse (Cervenka, Lammer) 2:2. 52. Rajala (Haas/Powerplaytor) 3:2. 58. Hügli (Kessler) 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Brunner; Cervenka.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Delémont, Grossmann; Fey, Forster; Stampfli; Hügli, Haas, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Korpikoski, Tanner, Kessler; Kohler, Froidevaux, Schläpfer; Karaffa.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vouardoux, Profico; Sataric, Djuse; Jelovac, Maier; Baragano; Lammer, Albrecht, Cervenka; Zangger, Rowe, Eggenberger; Wick, Dünner, Forrer; Wetter, Mitchell, Brüschweiler; Neukom.
Bemerkungen: Biel ohne Sallinen (verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Aebischer und Lehmann (beide verletzt). Rapperswil-Jona Lakers von 57:34 bis 57:59 ohne Torhüter.
Die erste Niederlage nach zehn Siegen in Serie hat bei Fribourg-Gottéron keine Spuren hinterlassen. 24 Stunden später gewann der Leader zuhause gegen Ambri-Piotta 3:1.
Die Tessiner waren vor allem offensiv zu harmlos, um Gottéron ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Vor allem die Ausländer kommen nicht auf Touren. Das Heimteam konnte im zum zweiten Mal in Folge ausverkauften Stadion auf seine Schweizer Spieler zählen. Killian Mottet traf erstmals in diesem Oktober und nach einer Flaute von acht Spielen – dafür zum 2:0 und 3:1 gleich zweimal.
Freiburg ist für Ambri generell kein gutes Pflaster. Seit 2017 hat die Squadra von Luca Cereda hier nicht mehr gewonnen.
Fribourg-Gottéron - Ambri-Piotta 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)
8934 Zuschauer. - SR Stricker/Kaukokari (FIN), Huguet/Burgy.
Tore: 9. Rossi (Schmid, Gunderson/Powerplaytor) 1:0. 12. Mottet (Gunderson, Desharnais/Powerplaytor) 2:0. 28. Heim (Pestoni) 2:1. 37. Mottet (Gunderson) 3:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: DiDomenico; Pestoni.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Diaz, Dufner; Sutter, Furrer; Chavaillaz; Brodin, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Marchon, Walser, Jörg; Rossi, Bougro, Jobin; Herren.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Fischer; Burren, Zaccheo Dotti; Hächler, Pezzullo; Kozun, Regin, McMillan; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Grassi, Zwerger; Trisconi, Dal Pian, Bianchi.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Bykov und Kamerzin (beide verletzt), Ambri-Piotta ohne D'Agostini, Kostner (beide verletzt) und Fohrler (krank). Ambri-Piotta ab 58:01 ohne Torhüter.
Der Playoff-Finalist Servette tankt Moral. Gegen die SCL Tigers zogen die Genfer den Kopf aus der Schlinge und wendeten die Partie zum 3:2-Sieg.
Der Kanadier Daniel Winnik brachte die Genfer im Schlussdrittel mit einem Powerplay-Tor, dem Ausgleichstreffer zum 2:2, wieder ins Spiel zurück. Dem Verteidiger Roger Karrer gelang schliesslich der Siegtreffer. Zu Beginn des letzten Abschnitts hatte es für die Genfer noch düster ausgesehen, denn sie waren durch einen Shorthander von Harri Pesonen in Rückstand geraten. Doch Langnaus tüchtige Skorer Jesper Olofsson, Alexandre Grenier und Pesonen mussten diesmal als Verlierer vom Eis.
Servette steht mit dem erst dritten Sieg aus den letzten 14 Partien nicht vorzüglich da. Einzig der Aufsteiger Ajoie wird noch in Schach gehalten. Aber dank der drei Punkte liegt der Rückstand auf Mannschaften wie Bern, die SCL Tigers oder Lausanne im überschaubaren Bereich.
Servette - SCL Tigers 3:2 (1:1, 0:1, 2:0)
4603 Zuschauer. - SR Stolc/Hürlimann, Cattaneo/Schlegel.
Tore: 16. Rod (Pouliot, Smons) 1:0. 20. (19:53) Grenier (Pesonen, Huguenin) 1:1. 37. Pesonen (Unterzahltor!) 1:2. 46. Winnik (Powerplaytor) 2:2. 53. Karrer (Miranda) 3:2.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Servette, 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Tömmernes; Olofsson.
Servette: Descloux; Vatanen, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Smons; Rod, Pouliot, Winnik; Moy, Jooris, Vermin; Miranda, Smirnovs, Vouillamoz; Riat, Berthon, Patry.
SCL Tigers: Mayer (53. Punnenovs); Blaser, Erni; Huguenin, Schilt; Elsener, Grossniklaus; Aeschbach; Grenier, Schmutz, Olofsson; Schweri, Saarela, Pesonen; Berger, Salzgeber, Lapinskis; Petrini, Diem, Sturny; Langenegger.
Bemerkungen: Servette ohne Antonietti, Jacquemet, Richard, Tanner (alle verletzt) und Filppula (krank), SCL Tigers ohne Guggenheim (krank). SCL Tigers ab 58:13 ohne Torhüter.
Der EV Zug liess sich durch die drei Corona-Fälle im Team nicht beirren. Nach dem SC Bern am Freitag bezwang der Meister auch Lugano, diesmal auswärts mit 6:2.
Die vorentscheidende Wende gelang den Zentralschweizern im Mitteldrittel dank zwei Toren von Marco Müller und einem von Dario Simion vom 1:2 zum 4:2. Müller traf später noch ein drittes Mal. Mit dem 1:1 hatte zudem Lino Martschini eine zwölf Spiele andauernde Torflaute beendet.
Nach dem ersten Abschnitt führte Lugano 2:1, danach passte bei den Tessinern aber nicht mehr viel zusammen. Der auch schon positiv überraschende junge Goalie Davide Fadani war diesmal kein sicherer Rückhalt. Das Team des neuen Trainers Chris McSorley steckt nach nur zwei Siegen in den letzten acht Partien in einer ziemlichen Krise.
Lugano - Zug 2:6 (2:1, 0:3, 0:2)
5213 Zuschauer. - SR Lemelin/Urban, Altmann/Progin.
Tore: 4. Mirco Müller (Bertaggia, Nodari/Unterzahltor!) 1:0. 13. Martschini (Kreis) 1:1. 16. Thürkauf (Wolf) 2:1. 31. Marco Müller (Hansson/Powerplaytor) 2:2. 35. Simion (Marco Müller) 2:3. 40. (39:36) Marco Müller (Hansson) 2:4. 56. Marco Müller (Martschini) 2:5. 59. Allenspach (bei 5 gegen 3) 2:6.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Lugano, 3mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Fazzini; Hansson.
Lugano: Fadani; Alatalo, Wolf; Nodari, Mirco Müller; Näser, Chiesa; Villa, Traber; Hudacek, Arcobello, Boedker; Fazzini, Thürkauf, Josephs; Bertaggia, Herburger, Morini; Vedova, Walker, Stoffel.
Zug: Hollenstein; Hansson, Stadler; Schlumpf, Gross; Kreis, Djoos; Cadonau; Martschini, Marco Müller, Simion; Klingberg, Lander, Bachofner; Allenspach, Leuenberger, De Nisco; Hofer, Neumann.
Bemerkungen: Lugano ohne Carr, Fatton, Guerra, Loeffel, Schlegel (alle verletzt), Riva (krank) und Irving (überzähliger Ausländer), Zug ohne Senteler, Suri, Zehnder (alle verletzt), Herzog, Kovar und Wüthrich (alle krank).
Der HC Lausanne fängt sich nach den Niederlagen gegen die SCL Tigers und in Ambri auf. Die Waadtländer siegen in der Ajoie 6:2 und legen als Zehnte der Tabelle eine kleine Reserve an.
Der schwedische Stürmer Sebastian Wannström glich in seiner ersten Partie für Aufsteiger Ajoie zum 1:1 aus, aber noch im ersten Drittel zog Lausanne auf 3:1 davon, indem Jiri Sekac und Christoph Bertschy im Abstand von zehn Sekunden trafen. 5:1 hiess es nach dem zweiten Drittel.
Ajoie hat nach dem Heimsieg gegen die SCL Tigers von Anfang Oktober nunmehr sieben Meisterschaftsspiele in Folge jeweils nach 60 Minuten verloren. Auch das Torverhältnis aus den sieben Spielen weist darauf hin, dass die Jurassier derzeit eine inferiore Rolle spielen – es lautet 8:34.
Ajoie - Lausanne 2:6 (1:3, 0:2, 1:1)
3855 Zuschauer. - SR Wiegand/Piechaczek, Kehrli/Obwegeser.
Tore: 6. Glauser (Varone, Frolik) 0:1. 16. Wannström (Devos, Frossard) 1:1. 19. (18:09) Sekac (Frolik, Varone) 1:2. 19. (18:19) Bertschy 1:3. 21. (20:57) Frolik (Varone, Gernat) 1:4. 37. Tim Bozon (Jäger) 1:5. 41. (40:57) Devos (Wannström, Hauert/Powerplaytor) 2:5. 49. Kenins (Sekac) 2:6.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Ajoie, 3mal 2 plus 5 Minuten (Arnold) gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Frossard; Bertschy.
Ajoie: Wolf; Birbaum, Pouilly; Hänggi, Hauert; Eigenmann, Joggi; Frei, Helfer; Wannström, Devos, Schmutz; Fortier, Frossard, Schnegg; Rohrbach, Romanenghi, Huber; Macquat, Ness, Bogdanoff.
Lausanne: Boltshauser; Heldner, Frick; Glauser, Gernat; Marti, Genazzi; Krueger, Mainot; Kenins, Bertschy, Douay; Frolik, Varone, Sekac; Maillard, Jäger, Tim Bozon; Holdener, Krakauskas, Arnold.
Bemerkungen: Ajoie ohne Rouiller (krank), Asselin, Gauthier-Leduc und Hazen (alle verletzt).
(ram/sda)