Wo sich Lausannes Stängeli bei den höchsten Siegen der Neuzeit einreiht
«Stängeli» sind in der höchsten Schweizer Eishockey-Liga eine Seltenheit. Zu ausgeglichen besetzt ist die Liga – und beim gedrängten Spielplan nimmt ein klar in Führung liegendes Team vielleicht den Fuss vom Gaspedal, um sich für die nächste Partie zu schonen.
Nicht so der Lausanne HC an diesem Dienstagabend. Im Derby gegen Servette ziehen die Waadtländer voll durch. Lausanne schlägt die inferioren Genfer mit 11:0 (2:0, 6:0, 3:0). Es ist der höchste Sieg in der National League seit dreieinhalb Jahren. Im Januar 2022 gewann Zug ebenfalls 11:0 gegen Ajoie.
Die «Könige» der hohen Siege kommen in der Neuzeit eindeutig aus Kloten. Gemäss der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die sich auf Eishockey-Statistiker Urs Keel stützt, waren die «Flieger» gleich für die fünf höchsten Siege zuständig.
Die 10 höchsten Siege der Playoff-Ära
Kloten – Sierre 15:1 (4:0, 5:0, 6:1)
Am 26. Januar 1988 kennen Ross Yates und Co. keine Gnade mit den Gästen aus dem Wallis. Der Kanadier sammelt neun Skorerpunkte: Yates schiesst fünf Tore und gibt vier Assists.
Kloten – Olten 14:0 (4:0, 3:0, 7:0)
Am 7. Januar 1986 hat der EHC Olten vielleicht immer noch mit einem Silvester-Kater zu kämpfen. Saftlose Powermäuse gehen im Schluefweg unter, als die Mannschaft von Trainer Pavel Volek wieder mal ihr Spektakel-Gesicht zeigt.
Kloten – Langnau 17:3 (5:1, 7:2, 5:0)
Am 10. Oktober 1987 sehen die Fans in der 3. Runde der neuen NLA-Saison die Rekordanzahl von 20 Toren in einem Spiel. Langnau ist trotzdem nicht Letzter, diese «Ehre» gebührt dem SC Bern, der am gleichen Abend mit 0:9 in Davos verliert.
Kloten – Rapperswil-Jona Lakers 12:0 (3:0, 4:0, 5:0)
Am 16. Februar 2013 kämpft Kloten um die Playoff-Qualifikation und legt vom ersten Bully an los wie die Feuerwehr. Matthias Bieber (3 Tore/1 Assist), Alexander Giroux (3/1) und Brian Willsie (0/4) sammeln die meisten Skorerpunkte. «Wenn ich wählen könnte, hätte ich die Tore jedoch lieber über die vergangenen Spiele verteilt», meint Bieber – und in der Tat verpasst Kloten wenige Tage später die Playoffs um einen Platz.
Kloten – Biel 12:0 (2:0, 4:0, 6:0)
Am 18. September 1993 eröffnet der EHC Kloten die neue Saison als Meister – und im ganz grossen Stil. Das Startspiel wird zur Machtdemonstration an den Rest der Liga. Noch weiss niemand, dass Kloten von 1993 bis 1996 vier Titel in Folge feiern wird.
Ambri-Piotta – Zug 2:14 (0:4, 1:7, 1:3)
Am 14. Dezember 1995 macht der HCAP seinem Gegner von der anderen Seite des Gotthards vor bloss 2900 Zuschauenden in der Valascia ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Der heutige Nationaltrainer Patrick Fischer eröffnet den Torreigen, Colin Muller glänzt als vierfacher Torschütze.
Kloten – Chur 12:0 (3:0, 3:0, 6:0)
Am 7. November 1992 feiern die späteren Meister des EHC Kloten ihren höchsten Saisonsieg. In Abwesenheit des verletzten Felix Hollenstein brilliert Mikael Johnsson. Der Schwede sammelt acht Skorerpunkte: Drei Tore und fünf Assists.
Lausanne – Servette 11:0 (2:0, 6:0, 3:0)
Am 16. September 2025 kommt Servette auswärts im Genfersee-Derby unter die Räder. Wie es Beteiligte erlebten:
Fribourg-Gottéron – Biel 11:0 (5:0, 1:0, 5:0)
Am 5. Oktober 1991 ist die Patinoire St-Léonard ausverkauft und die Fans bereuen ihr Kommen nicht. Die beiden Super-Russen Slawa Bykow und Andrei Chomutow steuern je zwei Treffer bei, auch Patrice Brasey und Chad Silver sind an diesem Abend Doppeltorschützen.
Zug – Ajoie 11:0 (2:0, 3:0, 6:0)
Am 28. Januar 2022 gelingt Marco Müller ein Hattrick. Gregory Hofmann und Fabrice Herzog erzielen beim Kantersieg gegen die chancenlosen Jurassier, die ihre 18. Niederlage in Folge (!) kassieren, jeweils zwei Tore.
