«Habe ich als Achtjähriger letztmals erlebt»: Die Stimmen nach dem historischen «Stängeli»
So etwas gibt es nicht alle Tage in der höchsten Schweizer Eishockey-Liga. Lausanne lässt Genf-Servette im Léman-Derby keine Chance und gewinnt gleich mit 11:0 gegen den grossen Rivalen. Zuletzt gab es im Januar 2022 ein «Stängeli», als Zug mit dem gleichen Resultat gegen Ajoie siegte.
Auch für die betroffenen Spieler war es besonders. Nach dem Spiel wurde Lausanne-Ausländer Drake Caggiula im Interview mit MySports gefragt, wann er so etwas schon einmal erlebt habe. «Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern. Da war ich wahrscheinlich acht oder zehn Jahre alt. Aber es kommt ab und zu vor. Ich bin froh, stehe ich auf der Gewinnerseite», antwortete der Kanadier.
Trotz des Kantersiegs richtet Caggiula den Blick nach vorne: «Es war ein gutes Spiel von uns, aber jetzt ist es vorbei. Wir müssen so weitermachen und geniessen es heute noch.» Der 31-Jährige sammelte insgesamt vier Skorerpunkte beim historischen Erfolg.
Einen Hattrick konnte am Dienstagabend Théo Rochette erzielen, aber auch er weiss, dass man sich nach diesen drei Punkten nicht zu sehr ausruhen darf: «Man muss solche Tage nehmen, wie sie kommen. Wenn es läuft, ist es cool. Dann geniesst man es einfach! Jetzt müssen wir uns auf Freitag vorbereiten, damit wir nicht zu selbstbewusst nach Rapperswil kommen.» Rochette ist sich bewusst, dass für sein Team alles lief und für den Gegner schlichtweg nichts, wie er gegenüber Le Matin sagte.
Dass nach einem solchen historischen Spiel auf der Gegenseite die Gemütslage eine andere ist, ist selbsterklärend. «Wir waren miserabel. Das war das schlechteste Spiel unserer gesamten Karriere, jeder muss sich selbst hinterfragen», gab ein konsternierter Noah Rod nach dem Spiel der Tribune de Geneve zu Wort.
Nach einer solchen Niederlage steht auch der Trainer in der Kritik. Rod stellte sich aber hinter Yorick Treille und stellte klar, dass die Spieler Verantwortung übernehmen müssen: «Die Schuldigen sind die Spieler auf dem Eis. Nicht die Trainer.»
Treille stand nach der Blamage auch vor das Mikrofon und stellte bei MySports klar, dass ein solches Gesicht von seiner Mannschaft nie mehr zu sehen sein werde. Weiter erklärte der niedergeschlagene Franzose: «Es gibt solche Nächte, ich hoffe, dass es sie nicht mehr geben wird. Es ist eine grosse Enttäuschung und Lektion für uns. Definitiv ist es nicht das Gesicht, welches wir in einem Derby zeigen möchten. Es ist mehr als Frustration, es ist peinlich.»
Lange Zeit bleibt den Grenats nicht, um sich zu erholen. Am Donnerstag steht bereits das nächste Derby an. Dann ist Fribourg-Gottéron bei den Genfern zu Gast. (riz)
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
Punkte
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