Kampfgeist, Traumtore und viel Technik: Die Schweiz zeigt sich beim WM-Auftakt von ihrer besten Seite. Bild: EPA/EPA
Knapp am «Stängeli» vorbei – die Schweiz zerlegt überforderte Italiener zum WM-Auftakt
Die Schweiz ist mit einem 9:0-Kantersieg gegen Aufsteiger Italien in die Eishockey-WM in der Slowakei gestartet. Kevin Fiala zeichnet sich in Bratislava als dreifacher Torschütze aus.
Die Schweiz und Startspiele gegen Aufsteiger waren zuletzt so eine Sache. Zweimal gingen die Schweizer als Verlierer vom Eis, zweimal siegten sie erst in der Verlängerung oder im Penaltyschiessen. 2017 in Paris gaben sie gegen Slowenien (5:4 n.P.) gar eine 4:0-Führung preis, im vergangenen Jahr in Kopenhagen verspielten sie gegen Österreich ein 2:0 (3:2 n.V.).
«Wir wollten nicht umechäpsle, sondern einfach spielen: Die Scheibe auf's Tor bringen und mit Ablenkern dem Torhüter das Leben schwer machen.»
Reto Berra, Torhütersrf
Diesmal allerdings zeigten die Schweizer eindrücklich, warum sie mit grossen Vorschusslorbeeren in die Slowakei gereist sind. Sie begannen furios, mit viel Zug aufs Tor und überforderten die Italiener immer wieder mit ihrem Tempo. Nach 24 Minuten führten sie bereits 6:0, und das Resultat ging auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.
Den ersten Treffer erzielte Kevin Fiala bereits nach 77 Sekunden. Der Stürmer der Minnesota Wild liess den italienischen Keeper Andreas Bernard nach einem magistralen Pass von Roman Josi herrlich aussteigen. Auch das 6:0 und das 7:0 (42.) gingen auf das Konto von Fiala, dessen WM-Teilnahme alles andere als selbstverständlich ist, da er für die nächste Saison noch keinen Vertrag besitzt. Zudem hatte der Ostschweizer beim im Powerplay erzielten 4:0 von Vincent Praplan (20.) seinen Stock im Spiel. Auf drei Punkte kamen Nico Hischier und Praplan, die je ein Tor und zwei Assists zum Sieg beisteuerten.
«Wir haben schon zu Beginn gesagt, dass wir es nicht locker nehmen werden.»
14 verschiedene Spieler trugen sich in die Skorerliste ein, unter anderem der erst 18-jährige Verteidiger Janis Moser und der 19-jährige Center Philipp Kuraschew. Andres Ambühl verzeichnete in seiner 100. Partie an einer Weltmeisterschaft zwei Assists. Goalie Reto Berra hatte zwar nicht allzu viel zu tun, wenn er aber gefordert wurde, war er auf dem Posten, beispielsweise in der 9. Minute, als er gegen den alleine vor ihm auftauchenden Joachim Ramoser rettete. Berra gelang der achte Shutout im Nationalteam, der dritte an einer Weltmeisterschaft.
Bild: EPA/EPA
Bereits am Sonntag geht es für die Schweizer weiter. Dann ist um 20.15 Uhr Lettland der Gegner. (sda)
Die (noch wenig aussagekräftige) Tabelle der Gruppe B:
srf
Der Liveticker zum Nachlesen:
Schicke uns deinen Input
Schweiz
9:0
Italien
4:0
2:0
3:0
N. Hischier 50'
R. Loeffel 49'
K. Fiala 43'
K. Fiala 24'
S. Moser 23'
A. Ambühl 20'
L. Martschini 11'
G. Hofmann 8'
K. Fiala 2'
Aufstellung
Überraschung!
Kevin Fiala war der beste Spieler der Schweizer heute Nachmittag. Der Ostschweizer in Diensten der Minnesota Wild zeigte neben seinen drei Toren sehr viele starke Offensivaktionen.
Bild: KEYSTONE
60'
Spielende
Was für ein WM-Auftakt! Die Schweiz zerlegt die komplett überforderten Italiener mit 9:0.
Zum neunten Mal ertönt Bliggs «Legändä und Heldä»: Nico Hischer schiesst mit einer Rakete Bernards Isostar vom Tor. Was für eine Kiste!
48'
Und es scheint, als hätten die Jungs von Patrick Fischer noch immer nicht genug. Kurashev und Hofmann kommen mit viel Power vors Tor, doch der ex-Luganesi scheitert an Bernard. Solche Chancen liess sich der 30-Tore-Mann in der NLA nicht nehmen.
49'
Tor - 8:0 - Schweiz - Romain Loeffel
Acht zu Null. Meine Güte. Kein Erbarmen mit den Italienern. Rod erkämpft sich die Scheibe hinter dem Tor, wartet lange bis Loeffel in Position gelaufen ist, der schliesslich Bernard zwischen den Schonern erwischt.
48'
Dass Kevin Fiala gute Chancen auf den MOTM-Award hat, ist nicht erst seit seinem dritten Tor klar. Der Ostschweizer ist heute der wirbligste Schweizer auf dem Eis, zeigt immer wieder seine gute Technik und Übersicht. Klasse Vorstellung vom 22-Jährigen!
Bild: KEYSTONE
😎
Nach den Fussballspielen in dieser Woche ist da noch alles möglich bei #SUIITA
Wirklich gefährlich wird's erst, als drei Schweizer auf das italienische Tor losziehen und beinahe den Shorthander erzielen. Noah Rod trifft aus spitzem Winkel nur den Pfosten.
44'
2 Minuten Strafe - Schweiz - Philipp Kurashev
Zum ersten Mal in dieser Partie ist ein Schweizer Spieler zum Zuschauen verdammt: Philipp Kurashev stellt seinem Gegner das Bein.
43'
Tor - 7:0 - Schweiz - Kevin Fiala
In diesem Powerplay wird nicht lange gefackelt. Kevin Fiala macht den Hattrick perfekt! Aus der Drehung bringt Praplan die Scheibe aufs Tor, Ambühl setzt nach und Fiala stochert schliesslich die Scheibe über die Linie.
42'
2 Minuten Strafe - Italien - Marco Rosa
Rosa + Beinstellen gegen Martschini = 2 Minuten auf der Strafbank.
41'
Das Schlussdrittel ist angebrochen.
45 Schüsse der Schweizer nach zwei Dritteln. Den Rekord halten übrigens die Kanadier, die Anno 1950 114-mal (!) auf das Tor der Belgier geschossen haben. Das Spiel endete 33:0. So hoch wirds heute nicht mehr :-) #SUIITA#HoppSchwiiz#IIHFWorlds
«Wir hatten viel Freude in diesen ersten beiden Dritteln. Es läuft uns sehr gut, jetzt müssen wir noch gut abschliessen. Wir haben schon zu Beginn gesagt, wir werden es nicht locker nehmen. Wir müssen defensiv gut spielen und vielleicht noch ein Tor machen.»
Tut fast ein wenig weh, solch ein Interview zu transkribieren.
Bild: KEYSTONE
40'
Drittelende
Vierzig Minuten sind vorbei.
39'
Etwas gar riskant, wie die Schweiz hier mit vier Mann im gegnerischen Drittel herumkurvt. Italien will den Konter auslösen, doch Hischier hat aufgepasst und nach einem Sprint einen Meter vor Berra den Querpass in den Slot abgefangen. Klasse Aktion des Devils-Stürmers.
37'
Moser mit der klasse Übersicht für Ambühl, der viel Platz hat. Sein Pass zur Mitte findet jedoch kein Schweizer Abnehmer. Da war mehr drin.
Bild: KEYSTONE
36'
Auch dieses Boxplay überstehen die Italiener unbeschadet.
34'
2 Minuten Strafe - Italien - Ivan Tauferer
Die nächste Strafe, wieder gegen Italien: Diesmal sollen es Ambühl, Hischier, Fiala und Praplan richten.
Scherwey mit der Riesen-Chance, nachdem Bernard mit Bertschys Abschluss Mühe bekundet. Doch beim ersten Mal trifft er bei offenem Tor die Scheibe nicht, beim zweiten Versuch ist der Keeper wieder zur Stelle.
Im Tweet war effektiv die Partie Dänemark-Frankreich gemeint, doch dasselbe gilt für Italien
von miarkei
Das dännische Wappen im Tweet von der IIHF. 🙄
25'
Die zweite Powerplay-Formation hat ihren ersten Einsatz: Kurashev, Josi, Haas und Martschini. Letzterer feuert gerade ein Geschoss so hart auf den gegnerischen Torhüter ab, dass dieser um Unterbrechung der Partie bittet. #SorryNotSorry
24'
2 Minuten Strafe - Schweiz - Armin Helfer
Helfer hindert Kurashev an einer Top-Abschlussmöglichkeit und geht dafür zwei Minuten abkühlen.
Wer hat noch nicht, wer will nochmals? Fiala macht den persönlichen Doppelpack!
23'
Tor - 5:0 - Schweiz - Simon Moser
Es geht weiter, wie es aufgehört hat! Simon Moser erhöht auf 5:0. Wow! Ambühl mit der Finte, Bernard kann nur ungenügend abwehren und Moser bedankt sich am zweiten Pfosten. Das ging etwas gar einfach.
22'
Gefährlichste Aktion der Italiener bislang! Hischier verliert die Scheibe, eilt dann zurück, um die Fehler auszubügeln. Von der Mittellinie drückt ein Italiener ab, Berra lässt prallen und fast hätte Kostner profitieren können.
21'
Weiter geht's mit dem zweiten Durchgang!
Eindrücke aus Bratislava
Minnesota Wild-Stürmer Kevin Fiala vernascht Bernard nach 77 Sekunden mit einer herrlichen Finte.
Bild: EPA/KEYSTONE
Die NLA-Bomber vom Dienst, Gregory Hofmann (Lugano/Zug) und ...
Bild: KEYSTONE
... Lino Martschini erhöhen mit einem Doppelschlag auf 3:0.
Bild: KEYSTONE
Im 100. Spiel für die Eishockey-Nati trifft Andres Ambühl zum 4:0.
Bild: KEYSTONE
Die Schweizer Fans kriegen beste Eishockey-Unterhaltung geboten.
Bild: KEYSTONE
von Raembe
Läuft bei uns.
von miarkei
Staune immer wieder über die Übersicht von Hischier.
von miarkei
Jetzt nur nicht aufhören Hockey zu spielen. Voll durchziehen ohne Gnade!
Lino Martschini im Pauseninterview
«Wir haben gegen vorne vieles richtig gemacht! Wir kommen mit viel Speed, bringen die Scheibe auf's Tor. Mit diesem System war klar, dass wir viele Chancen generieren werden – bis jetzt ist dies sehr gut aufgegangen.
Trotzdem müssen wir auf die Konter aufpassen, da sind die Italiener doch zwei, drei Mal vor unser Tor gekommen.»
Bild: KEYSTONE
20'
Drittelende
Pause in Bratislava! Klasse Vorstellung der Schweiz in ihrem Auftaktspiel gegen Italien. Bereits nach nicht einmal zwei Minuten bringt die fast lächerlich starke NHL-Linie um Roman Josi die Eisgenossen in Führung.
Mit einem Doppelschlag innert drei Minuten haben dann die NLA-Stürmer Gregory Hofmann und Lino Martschini komfortabel für die Nati erhöht.
Kurz vor Drittelspause macht Jubiläums-Stürmer Ambühl im Powerplay bereits den Deckel drauf.
20'
Tor - 4:0 - Schweiz - Andres Ambühl
Was gibt's schöneres, als das Jubliäum mit einem Tor zu feiern? Ambühl macht das 4:0 für die Schweizer Nati.
19'
2 Minuten Strafe - Italien - Alex Trivellato
50 Sekunden vor Drittelspause muss Captain Trivellato in die Kühlbox.
18'
Die Eisgenossen kommen immer mehr in Fahrt! Fiala, Haas und Ambühl spielen den Italienern Knoten in die Beine. Das ist beste Unterhaltung, was die Schweiz hier zeigt.
Okey dokey, Bligg Blizo ist stolz!
Na, wer hat unseren Goal-Song erkannt? Genau, es ist "Heldä und Legendä" von Bligg. Und der hat eine besondere Botschaft an unsere Jungs. pic.twitter.com/DBxtw7ExqA
Also, es braucht kein NHL-Crack zu sein, um Tore zu schiessen. Mit Hofmann und Martschini haben wohl zwei der besten NLA-Stürmer die Schweiz per Doppelschlag komfortabel in Führung gebracht.
Bild: KEYSTONE
11'
Tor - 3:0 - Schweiz - Lino Martschini
Martschini macht das 3:0! Der EVZ-Stürmer wird von Frick backhand auf die Reise in Richtung Tor geschickt, der sich dann nicht zweimal bitten lässt und Bernard mit einem satten Schuss keine Chance lässt.
9'
Nicht nachlässig werden! Josi und Co. kombinieren sich nach vorn, haben dann zu viert nur noch einen Verteidiger vor sich. Bernard pariert, und im Gegenzug taucht Helfer alleine vor Berra auf. Auch der Schweizer Keeper klärt für seine Farben.
8'
Tor - 2:0 - Schweiz - Grégory Hofmann
Die Scheibe liegt schon wieder im Netz der Italiener! Genazzi und Kurashev spielen Doppelpass, dann zieht der Lausanne-Verteidiger ab, Hofmann lenkt im Slot die Scheibe unhaltbar ab.
Jetzt auch die erste Chance für Italien! Ramoser entwischt Loeffel über rechts, will dann den Puck einhändig an Reto Berra vorbei bugsieren. An Berra fliegt die Scheibe vorbei, am Tor jedoch auch.
Tor für die Schweiz! Was für ein Auftakt: Die Paradelinie rund um die NHL-Cracks schlägt bereits zu. Josi lanciert Fiala durch die Mitte, der alleine losziehen kann und Bernard im Tor mit einer herrlichen Finte verlädt.
1'
Spielbeginn
Auf geht's, Jungs! Hopp Schwiiz!
Gratulation zum Jubiläum! - Vor dem Spiel
100 #IIHFWorlds Spiele muss man auch erst mal schaffen❗️
Erster Gegner ist am Samstag Italien. Somit treffen die Schweizer zum fünften Mal hintereinander zum Auftakt auf einen der beiden Aufsteiger. In den letzten vier Jahren gelang es ihnen nie, die volle Punktzahl zu holen - 2015 gegen Österreich (3:4 n.P.) und 2016 gegen Kasachstan (2:3 n.P.) setzte es sogar Niederlagen ab. Die Schweizer sind gewarnt. Danach bekommen sie es mit Lettland (Sonntag), Österreich (Dienstag) und Norwegen (Mittwoch) zu tun, also mit lauter tiefer eingestuften Teams.
Fünf Neulinge - Vor dem Spiel
Nicht nur der Nationalcoach sprüht vor Zuversicht. Die Erwartungserhaltung in der Schweiz ist gross. Der nach dem Turnier scheidende Nationalteam-Direktor von Swiss Ice Hockey, Raeto Raffainer, spürt eine enorme Euphorie rund um das Nationalteam. In Gesprächen mit Fans hört er immer wieder: «Sehen wir uns in der Finalrunde.» Da merke er, dass diese plötzlich eine Selbstverständlichkeit sein solle.
Die Fortschritte unter Fischer sind offensichtlich. Die Schweizer verfügen mittlerweile über die Fähigkeit, gegen auf dem Papier schwächere Equipen zu dominieren und auch mit Top-Mannschaften spielerisch mitzuhalten. Das hat damit zu tun, dass die Breite an valablen Spielern grösser geworden ist, was die Nicht-Nomination von Denis Hollenstein unterstreicht. Der Stürmer der ZSC Lions war in den letzten Jahren eine feste Grösse im Nationalteam. Jetzt ist er dem letzten Cut zum Opfer gefallen.
Bild: KEYSTONE
Von den letztjährigen WM-Silbermedaillengewinnern nominierte Fischer 15 auch für Bratislava. Neben den Arrivierten setzt Fischer auf fünf WM-Neulinge, unter ihnen auf den 18-jährigen Verteidiger Janis Moser und den 19-jährigen Center Philipp Kuraschew. «Wir sind sicher nicht die grösste Mannschaft, aber schnell und trickreich», sagt Fischer. «Ich bin sehr zufrieden. Wir verfügen über drei Top-Goalies, die Verteidiger haben die Fähigkeit, einen guten ersten Pass zu schlagen, was für uns wichtig ist, und vorne haben wir viele Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Die fehlenden Kilos müssen wir mit Schlauheit und Geschicklichkeit wettmachen.»
Schlüssel zum Sieg gegen Italien: Disziplin - Vor dem Spiel
Die Basis zu einer erfolgreichen Weltmeisterschaft können die Schweizer übers Wochenende in den ersten Spielen legen - mit Siegen am Samstagmittag gegen Italien und am Sonntagabend gegen Lettland (20.15). Zum fünften Mal hintereinander eröffnet die Schweiz eine WM gegen einen Aufsteiger. Schaffen die Schweizer endlich im ersten Spiel erstmals das Punktemaximum? «In den letzten Jahren brachten wir uns in den Eröffnungsspielen stets selber in Schieflage», erinnert sich Patrick Fischer und denkt dabei an Strafen und Undiszipliniertheiten. Am Freitagabend thematisierte Fischer das Eröffnungsspiel nochmals vor der Mannschaft und appellierte an eine disziplinierte Spielweise.
Bild: KEYSTONE
Die Schweizer meldeten beim internationalen Verband IIHF vorerst das Minimum von 18 Akteuren (drei Torhüter) an. In die Partie gegen Italien werden die Schweizer aber am Samstagmittag mit 20 Feldspielern steigen. Fragezeichen ranken sich um den Zuger Verteidiger Raphael Diaz, der Anfang Woche krank war und erst am Donnerstag dem Team in die Slowakei nachreiste. Sein Einsatz gegen Italien ist noch nicht gesichert. Sven Andrighetto, der am Sonntag in der Slowakei eintrifft, wird erst am Dienstag erstmals eingesetzt.
"Erfolgsdruck ist da und wir lieben ihn"
Vor 27 Jahren qualifizierte sich die Schweiz in Bratislava und Prag unter John Slettvoll und Bill Gilligan erstmals in der Neuzeit sensationell für die Halbfinals. Ein Jahr später folgte unter dem gleichen Trainer-Duo der schmähliche Abstieg in die B-Gruppe. 1998 standen die Schweizer mit Ralph Krueger an der Bande an der Heim-WM in Zürich und Basel wieder in den Halbfinals. Ein Jahr später folgte die Ernüchterung in Form von Kanterniederlagen gegen alle grossen Gegner (damals gab es keine Viertelfinals). Auf das «Wunder von St. Petersburg» im Jahr 2000 folgte das Verpassen der Viertelfinals ein Jahr später in Deutschland. Und auf die Silbermedaille von Stockholm folgte ein chaotisches 2014 mit Eskapaden um den damaligen Nationalcoach Sean Simpson und verpassten Viertelfinals sowohl in Sotschi (Olympia) wie Minsk (WM).
Bild: KEYSTONE
Es gibt Anzeichen, wonach es ein Jahr nach der knapp verpassten Goldmedaille von Kopenhagen (Finalniederlage gegen Schweden im Penaltyschiessen) diesmal keinen Absturz gibt. Die Spieler glauben, ihre Lektion gelernt zu haben. Nach 2013 sei die Schweiz zu hoch geflogen, sagte etwa Berns Captain Simon Moser, der bei beiden Silbermedaillengewinnen mit von der Partie gewesen war und auch jetzt wieder eine Hauptrolle spielen soll. Fischer ergänzte: «Das waren damals andere Mannschaften und andere Konstellationen. Wir waren vor fünf Jahren noch nicht parat wie jetzt. Klar ist jetzt Erfolgsdruck da - aber den lieben wir.» (sda)
WM, baby! - Vor dem Spiel
Die Schweiz trifft um 12.15 Uhr in ihrem ersten Spiel an der Eishockey-WM in der Slowakei auf Aufsteiger Italien.
Und nichts ist mehr wie vor einem Jahr. Der Eishockey-WM 2018 taumelte das Schweizer Nationalteam nach dem Fiasko von Pyeongchang angeschlagen entgegen. Der Trainerstuhl von Patrick Fischer wackelte. Das Silber von Kopenhagen veränderte aber alles: Noch nie startete die Schweiz derart zuversichtlich in eine WM.
Früher hiess es, das Erreichen der Viertelfinals sei schwierig und deshalb als Erfolg zu werten. Vor den Titelkämpfen in Bratislava posaunt der Nationalcoach aber andere Töne. Er zeichnet ein grosses Bild, in dem die Schweizer dereinst mit umgehängten Goldmedaillen dastehen. «Wir müssen diese Goldmedaille endlich holen», sagt Patrick Fischer. «Es kann nicht unser Anspruch sein, nur alle fünf, sechs Jahre einen Ausreisser nach oben zu haben - und dann wieder die Viertelfinals zu verpassen.»
Der Nationalcoach beweist mit seinen Aussagen grossen Mut. Seit der sensationellen Silbermedaille an der WM 2013 in Stockholm, wo Patrick Fischer als Assistent von Sean Simpson bereits mit von der Partie gewesen war, erreichte die Schweiz bis zum letztjährigen Höhenflug in Kopenhagen nur noch in zwei von sechs Fällen die Viertelfinals. Der Blick in die Vergangenheit zeigt deutlich: Auf jeden Ausreisser nach oben folgte umgehend die Ernüchterung. (sda)
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Darum hängt ein Schneepflug in der «Hall of Fame» der New England Patriots
12. Dezember 1982: Dass die New England Patriots gegen die Miami Dolphins siegen, haben sie Mark Henderson zu verdanken. Der ist kein Footballer, sondern fährt im Stadion den Schneepflug.
Ein Football-Spiel geht in der Regel eher nicht mit 3:0 aus. Für einen Touchdown mit anschliessendem Field Goal gibt es ja bereits sieben Punkte. Aber die Partie zwischen den New England Patriots und den Miami Dolphins am 12. Dezember 1982 ist ja auch kein gewöhnliches Football-Spiel.