– Die ZSC Lions haben ihre ohnehin schon starke Heimbilanz mit dem souveränen 4:1 gegen Davos weiter aufgewertet. 14 von 16 Partien und somit über 87 Prozent hat der Champion im Hallenstadion gewonnen. Der Titelhalter erteilte dem chancenlosen Leader eine Lektion.
– Im Startdrittel sorgen Robert Nilsson und Sven Senteler nach einem sehenswerten Solo für den perfekten Zürcher Start. Die Doublette setzt den Bündnern erheblich zu. Eine Reaktion bleibt indes vor allem deshalb aus, weil Marc Crawfords Team keinen Jota von seiner Linie abrückt. Die Lions sind stattdessen gewillt, ihren Anhang nach allen Regeln der Hockey-Kunst zu verwöhnen.
– Ein Comeback der aktuellen Nummer 1 kommt spätestens in jenem Moment nicht mehr ernsthaft infrage, als Verteidiger Severin Blindenbacher seine zweimonatige Torflaute mit dem 3:0 (35.) beendet. Die Stadtzürcher drosseln das Tempo nicht und verlängern die Show-Time – Baltisberger trickst herum, der hoch begabte Junior Denis Malgin, erst 17, aber bereits zu einem spannenden Faktor im Unterhaltungsprogramm der Lions aufgestiegen, düpiert einige bestandene HCD-Professionals gleich mehrfach.
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– Zug hingegen zelebriert mitten im Tief ein Comeback. Die positive Wende nach fünf sieglosen Runden hat der EVZ primär Lino Martschini zu verdanken. Der 1,67 km kleine Flügel stoppte den Kontrahenten mit seiner finalen Tor-Doublette (56./59.) nahezu im Alleingang. Das 4:2 markiert der aufstrebende 21-Jährige im wunderbaren Stil eines Topskorers.
– Auf die Energiezufuhr Martschinis war auch Zugs Trainer Harold Kreis dringend angewiesen. Der Penaltyfrust gegen die Flyers (3:4) und die bald dreiwöchige Resultatflaute fiel selbstredend in erster Linie auf den Nachfolger von Doug Shedden zurück. Er braucht (vorerst) keine kritischen Fragen mehr beantworten, sondern durfte das erstaunliche Vorrücken auf Position 4 zur Kenntnis nehmen. Kreis deponiert die Sorgen quasi bei seinem Amtskollegen Fischer.
– Aus Tessiner Optik stimmte lediglich das Rahmenprogramm. Zwei Tage nach der Einigung mit Damien Brunner hat Luganos Präsidentin Vicky Mantegaza in der ersten Pause ihren Transfer-Coup erstmals dem Publikum präsentiert. Am Samstag war der neue Star angekommen, am Sonntag drehte er erstmals ein paar Trainingsrunden auf dem Eis. Die «Curva Nord» jubelte dem neuen Hoffnungsträger zu, den sie in New Jersey vor Kurzem aussortiert hatten. Der blamable Fehltritt gegen den formschwachen EVZ verdeutlichte dann, dass sich die Luganesi möglicherweise nicht im falschen Moment (nochmals) verstärkt haben.