Verkehrte Welt in Freiburg: Der Tabellen-Drittletzte Ambri-Piotta gewinnt beim Zweiten der Tabelle 2:0 und darf weiter auf die Qualifikation für die Playoff-Achtelfinals hoffen. Das frühe Siegtor zum 1:0 erzielte Ambris PostFinance-Topskorer Inti Pestoni mit dem ersten Shorthander seiner National-League-Karriere, dann traf er auch noch ins leere Goal.
Ambri ist auch nach seinem fünften Sieg in Folge weiter auf Schützenhilfe angewiesen und muss am Montag zum Abschluss der Qualifikation gegen die Rapperswil-Jona Lakers zwei Punkte mehr gewinnen als der SC Bern gegen Lausanne.
Sorgen machen muss sich hingegen Fribourg: Der lange souveräne Leader verlor zum fünften Mal in Folge - und vor allem erstmals nach 13 Siegen im heimischen Stadion. Noch dazu blieb er im zweiten Spiel nacheinander ohne Torerfolg.
Fribourg-Gottéron - Ambri-Piotta 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
8934 Zuschauer. - SR Wiegand/Nord (SWE), Fuchs/Kehrli.
Tore: 16. Pestoni (Unterzahltor!) 0:1. 60. (59:57) Pestoni (Powerplaytor) 0:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 4mal 2 plus 5 Minuten (McMillan) plus Spieldauer (McMillan) gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Desharnais; Pestoni.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Dufner, Rantakari; Sutter, Furrer; Chavaillaz; Bykov, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, Marchon; Brodin, Walser, Jörg; Bougro, Haussener, Jobin.
Ambri-Piotta: Juvonen; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Fischer; Fohrler, Zaccheo Dotti; Burren; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, McMillan, Zwerger; Grassi, Dal Pian, Incir; Trisconi, Kostner, Bianchi; Neuenschwander.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Diaz (krank), Rossi (verletzt) und DiDomenico (gesperrt), Ambri-Piotta ohne Conacher, Conz, D'Agostini, Hächler und Regin (alle verletzt). Fribourg-Gottéron von 57:52 bis 58:55 und 59:16 bis 59:57 ohne Torhüter.
Biel kann doch noch gewinnen. Nach fünf Niederlagen in Serie gewannen die Seeländer gegen Zug 3:2 nach Verlängerung - der Titelverteidiger verlor vierten Mal hintereinander. Den entscheidenden Treffer erzielte Toni Rajala nach 31 Sekunden der Overtime; der Finne hatte schon zum 1:1 (37.) getroffen.
Beide Tore in der regulären Spielzeit erzielten die Bieler im Powerplay. Das 1:0 der Gäste durch Carl Klingberg (22.) war der erste Zuger Treffer nach 202:58 Minuten ohne Torerfolg. Damit setzte sich auch im vierten Saisonduell dieser beiden Mannschaften das Heimteam durch.
Die Bieler verloren in der 9. Minute Torhüter Joren van Pottelberghe, der von Jérôme Bachofner umgefahren wurde. Er musste mit der Bahre vom Eis geführt werden. Immerhin war er ansprechbar und konnte alles bewegen.
Biel - Zug 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 1:0) n.V.
5516 Zuschauer. - SR Stricker/Tscherrig, Obwegeser/Cattaneo.
Tore: 22. Klingberg (Djoos, Lander) 0:1. 37. (36:30) Rajala (Sallinen/Powerplaytor) 1:1. 38. (37:41) Brunner (Hügli, Lööv/Powerplaytor) 2:1. 39. (38:10) Senteler (Suri, Cadonau) 2:2. 61. (60:31) Rajala (Lööv) 3:2.
Strafen: 9mal 2 plus 10 Minuten (Korpikoski) gegen Biel, 6mal 2 plus 5 Minuten (Bachofner) gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Rajala; Kovar.
Biel: van Pottelberghe (9. Paupe); Rathgeb, Lööv; Fey, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Hügli, Sallinen, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Korpikoski, Indrasis, Fabio Hofer; Kohler, Froidevaux, Kessler; Tanner.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Kreis, Stadler; Wüthrich, Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Lander, Müller; Suri, Senteler, Zehnder; De Nisco, Leuenberger, Bachofner; Allenspach.
Bemerkungen: Biel ohne Hischier, Stampfli (beide verletzt), Haas, Yakovenko (beide krank) und Shikin (überzähliger Ausländer), Zug ohne Hollenstein, Martschini, Schlumpf (alle verletzt), Herzog (krank) und Hansson (überzähliger Ausländer).
Davos hat die direkte Playoff-Qualifikation weiter in den eigenen Händen. Die Bündner trafen bei den SCL Tigers innert 8:38 Minuten vom 1:1 (24.) zum 5:1 (39.) und gewannen 7:3. Das 2:1 (31.) und 5:1 erzielte der Schwede Mathias Bromé.
Gar dreimal, zweimal im letzten Drittel, war Matej Stransky für die Bündner erfolgreich. Dem Tschechen gelangen zum zweiten Mal in der National League drei Treffer in einem Spiel. Er ist nun bei 25 Saisontoren angelangt. Damit ist er zusammen mit dem Genfer Daniel Winnik die Nummer 1 der Liga.
Während die Davoser den fünften Sieg in den letzten sechs Partien feierten, kassierten die Langnauer im 23. Heimspiel in dieser Saison die 19. Niederlage.
SCL Tigers - Davos 3:7 (0:1, 2:4, 1:2)
5405 Zuschauer. - SR Hürlimann/Ruprecht, Progin/Stalder.
Tore: 17. Jung (Stransky, Rasmussen) 0:1. 24. Grenier (Olofsson, Blaser/Powerplaytor) 1:1. 31. Bromé (Rasmussen) 1:2. 33. Stransky (Bromé, Nygren) 1:3. 36. Julian Schmutz (Zgraggen, Frehner) 1:4. 39. (38:38) Bromé (Powerplaytor) 1:5. 40. (39:54) Saarela (Aeschbach, Rohrbach) 2:5. 47. Olofsson (Grenier, Saarela) 3:5. 51. Stransky (Rasmussen, Barandun) 3:6. 57. Stransky (Ambühl, Nygren/Powerplaytor) 3:7.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 2mal 2 Minuten gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Olofsson; Bromé.
SCL Tigers: Punnenovs (41. Baumann); Elsener, Schilt; Zryd, Grossniklaus; Blaser, Guggenheim; Aeschbach; Rohrbach, Saarela, Pesonen; Grenier, Flavio Schmutz, Olofsson; Weibel, Diem, Sturny; Petrini, Berger, Loosli; Lapinskis.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Stoop; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Frehner, Chris Egli, Julian Schmutz; Nussbaumer, Prassl, Knak; Canova.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erni, Huguenin, Mayer, Salzgeber und Stettler (alle verletzt), Davos ohne Simic (verletzt).
Servette bleibt zu Hause eine Macht. Die Genfer bezwangen Lausanne 3:2 nach Penaltyschiessen und feiern den 15. Sieg in Folge vor heimischem Publikum.
Noah Rod (19.) und Tanner Richard (36.) brachten die Gastgeber jeweils im Powerplay zweimal in Führung, Christoph Bertschy (28.) und Ken Jäger nach genau 52 Minuten glichen für die Waadtländer zweimal aus. Im Penaltyschiessen waren für Servette Henrik Tömmernes und Tyler Moy erfolgreich, während kein Lausanner den Puck am Genfer Keeper Gauthier Descloux vorbeibrachte.
Somit verlor der LHC nach sechs Siegen erstmals wieder. Bei Lausanne hütete Tobias Stephan das Tor. Der seit 188:49 Minuten ungeschlagene Luca Boltshauser wurde als abwesend gemeldet. Dass die Partie erst im Penaltyschiessen entschieden wurde, entbehrte nicht einer gewissen Logik, denn es war eine Partie auf Augenhöhe. Dies unterstreicht das Schussverhältnis von 34:33 zu Gunsten der Genfer, die zum sechsten Sieg in den letzten sieben Partien kamen.
Genève-Servette - Lausanne 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 0:0) n.P.
7135 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Hebeisen, Altmann/Wolf.
Tore: 19. Rod (Pouliot/Powerplaytor) 1:0. 28. Bertschy (Jäger, Gernat) 1:1. 36. Richard (Pouliot/Powerplaytor) 2:1. 52. Jäger (Glauser) 2:2.
Penaltyschiessen: Winnik -, Riat -; Richard -, Bertschy -; Tömmernes 1:0, Jäger -; Filppula -, Sekac -; Moy 2:0.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Tömmernes; Sekac.
Genève-Servette: Descloux; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Vermin, Filppula, Winnik; Jooris, Richard, Rod; Moy, Pouliot, Smirnovs; Antonietti, Berthon, Arnaud Riat; Vouillamoz.
Lausanne: Stephan; Glauser, Genazzi; Marti, Gernat; Heldner, Frick; Holdener; Damien Riat, Fuchs, Sekac; Emmerton, Miele, Kenins; Bertschy, Jäger, Bozon; Krakauskas, Baumgartner, Douay; Maillard.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Charlin, Miranda, Patry und Tanner (alle verletzt).
Die ZSC Lions und der HC Lugano boten den Zuschauern in ihrem Duell ohne allzu grosse Implikationen im Kampf um die Playoff-Plätze beste Unterhaltung mit insgesamt neun Toren. Das letzte schoss Denis Hollenstein 83 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung zum 5:4 für die Zürcher.
Es war ein verdienter Erfolg für die Löwen, die rechtzeitig auf die Playoffs gut in Form gekommen sind. Allerdings einer, der im dritten Abschnitt unverhofft noch in Gefahr geriet. Der PostFinance-Topskorer und Captain Mark Arcobello und Luca Fazzini verwandelten einen 2:3-Rückstand in eine zwischenzeitliche Führung. Der andere Captain Patrick Geering sorgte aber vier Minuten vor Schluss für die Verlängerung.
ZSC Lions - Lugano 5:4 (2:2, 1:0, 1:2, 1:0) n.V.
9050 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Dipietro, Steenstra (CAN)/Burgy.
Tore: 4. Carr (Prince) 0:1. 7. Alatalo (Prince, Arcobello/Powerplaytor) 0:2. 9. Diem (Sopa, Schäppi) 1:2. 19. Quenneville (Azevedo, Roe/Powerplaytor) 2:2. 29. Trutmann (Hollenstein) 3:2. 48. Arcobello 3:3. 52. Fazzini (Herburger) 3:4. 57. Geering (Weber) 4:4. 64. Hollenstein 5:4.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 6mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Malgin; Arcobello.
ZSC Lions: Kovar; Noreau, Marti; Trutmann, Geering; Phil Baltisberger, Weber; Pedretti, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Roe, Bodenmann; Hollenstein, Sigrist, Quenneville; Sopa, Schäppi, Diem; Chris Baltisberger.
Lugano: Fatton; Loeffel, Wolf; Chiesa, Alatalo; Villa, Guerra; Fazzini, Arcobello, Morini; Carr, Thürkauf, Prince; Boedker, Herburger, Herren; Walker, Chiquet, Bertaggia; Traber, Stoffel.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Flüeler, Morant (beide verletzt), Kivistö und Krüger (beide überzählige Ausländer), Lugano ohne Josephs, Müller, Riva, Schlegel, Vedova (alle verletzt), Abdelkader und Irving (beide überzählige Ausländer).
Aufsteiger Ajoie schloss seine Saison mit der 42. Niederlage im 51. Spiel ab. Die Jurassier waren bei den Rapperswil-Jona Lakers chancenlos und verloren mit 0:5 auch das fünfte Saisonduell.
Vier der fünf schossen die Gastgeber im Mitteldrittel – das 4:0 (39.) und 5:0 (40.) erzielten Kalle Kossila respektive Sandro Forrer innert 19 Sekunden. Melvin Nyffeler feierte dank 18 Paraden seinen vierten Shutout in der laufenden Meisterschaft.
Ajoie zahlte in dieser Qualifikation Lehrgeld. Auswärts gewannen die Jurassier bloss zweimal, einmal in der Verlängerung und einmal im Penaltyschiessen. Derweil feierten die Lakers im 26. Heimspiel den 18. Sieg.
Rapperswil-Jona Lakers - Ajoie 5:0 (1:0, 4:0, 0:0)
4004 Zuschauer. - SR Hungerbühler/Massy, Schlegel/Duarte.
Tore: 14. Jelovac 1:0. 21. (20:56) Albrecht (Profico/Powerplaytor) 2:0. 28. Zangger (Wetter) 3:0. 39. (38:55) Kossila (Eggenberger) 4:0. 40. (39:14) Forrer (Wick) 5:0.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 2mal 2 Minuten gegen Ajoie.
PostFinance-Topskorer: Cervenka; Devos.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Jelovac, Profico; Vouardoux, Sataric; Aebischer, Maier; Baragano; Moses, Albrecht, Cervenka; Eggenberger, Kossila, Lehmann; Wick, Dünner, Forrer; Zangger, Mitchell, Wetter; Cajka.
Ajoie: Wolf; Gauthier-Leduc, Pouilly; Rouiller, Hauert; Birbaum, Eigenmann; Fontana, Bartholet; Huber, Devos, Schmutz; Frei, Frossard, Wännström; Fortier, Romanenghi, Schweri; Bogdanoff, Macquat, Schnegg.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Lammer, Rowe (beide verletzt) und Djuse (überzähliger Ausländer), Ajoie ohne Asselin, Joggi (beide krank) und Hazen (verletzt).
(dab/sda)
Oftmals wird ihm ja vorgeworfen, er funktioniere nur in Ambri. Eines jedoch ist sicher.
Er ist ein fantastischer Mensch. Als er im Penaltyschiessen den Puck im Netz versteckte und etwa 1 Woche später in Brrn wieder reüssierte verzichtete er auf den Jubel. Schliesslich spielte er vorher in Bern.
Grande Inti!👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻💪🏻💪🏻💯🔥