Die USA scheinen sich gefangen zu haben. Jedenfalls siegten sie gegen Schweden nach dreimaligem Rückstand mit 4:3. Den Siegtreffer erzielte J.T. Compher in der 52. Minute. Zuvor hatten Elias Lindholm für Schweden sowie Johnny Gaudreau für die USA je zweimal reüssiert.
Zunächst sah es danach aus, als könnte sich Finnland für die blamable 1:5-Niederlage gegen Frankreich rehabilitieren. Die Nordländer waren gegen die Tschechen von Beginn weg hellwach. Nach 161 Sekunden stand es bereits 2:0 für die Finnen, die mit den ersten beiden Torschüssen erfolgreich waren. In der 14. Minute erhöhte Ville Lajunen auf 3:0. Diesen Vorsprung verwalteten die Finnen lange Zeit relativ problemlos.
Im letzten Drittel drehten die Tschechen, bei denen im ersten Abschnitt Captain Jakub Voracek ausgefallen war, aber mächtig auf – das Schussverhältnis in den letzten 20 Minuten lautete 17:2 zu Gunsten der Osteuropäer. Radko Gudas (58.) und Jan Kovar (59.) glichen mit zwei Toren innert 23 Sekunden zum 3:3 aus. Beim ersten tschechischen Treffer durch Roman Horak (48.) hatte sich Roman Cervenka von Fribourg-Gottéron den zweiten Assist gutschreiben lassen. Zwar standen die Finnen in der Verlängerung dem 4:3 näher, im Penaltyschiessen war aber einzig der Tscheche Robin Hanzl erfolgreich.
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat nach der 2:7-Pleite gegen Schweden die nächste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Russland war der WM-Gastgeber klar unterlegen und verlor 3:6 (0:3, 0:2, 3:1). Das gute Schlussdrittel dürfte den Deutschen aber Mut für die kommenden Aufgaben machen.
Die Osteuropäer präsentierten sich gegen den Co-Gastgeber erneut stark im Powerplay; drei der ersten vier Tore schossen sie in Überzahl. Beim 10:1-Sieg gegen Italien waren dem Rekordweltmeister sechs Treffer im Powerplay gelungen.
Die Deutschen konnten gegen Russland erstmals auf Captain Christian Ehrhoff zählen, der die ersten beiden Partien wegen einer Oberkörperverletzung verpasst hatte. Der Verteidiger wurde zugleich zum besten Spieler seines Teams gewählt. Für Deutschland kommen nun die Partien der Wahrheit, treffen sie doch noch auf jene vier Mannschaften, die sie gemäss Papierform bezwingen müssen, um die angestrebten Viertelfinals zu erreichen. Der 2:1-Sieg gegen die USA zum Auftakt ist quasi ein Bonus.
Keine Mühe hat Kanada gegen Weissrussland. Der Leader von der Schweizer Gruppe B gewinnt gleich mit 6:0.
Wie erwartet war Kanada den Weissrussen in allen Belangen überlegen. Goalie Calvin Pickard musste bloss 13 Schüsse für seinen ersten Shutout an dieser WM parieren. Das Torverhältnis der Nordamerikaner nach drei Partien lautet 17:3. Gegen das noch punktelose Weissrussland, das am Donnerstag auf die Schweiz trifft, steuerten Brayden Point und Nathan MacKinnon je zwei Tore bei.
Überhaupt präsentiert sich McKinnon, zuletzt Sturmpartner von Sven Andrighetto bei den Colorado Avalanche, in Paris in Spiellaune. Beim 7:2-Sieg gegen Slowenien waren ihm drei Treffer gelungen. Insgesamt verbuchte er in den letzten beiden Spielen sieben Punkte.
Deutschland - Russland 3:6 (0:3, 0:2, 3:1)
Köln. - 18'734 Zuschauer (ausverkauft). - SR Gouin/Salonen (CAN/FIN), Suchanek/VanOosten (CZE/CAN). -
Tore: 2. Schipatschjow (Dadonow, Panarin) 0:1. 18. (17:10) Schipatschjow (Gussew, Panarin/Ausschluss Hager) 0:2. 19. (18:15) Plotnikow (Proworow, Antipin/Ausschluss Hager) 0:3. 32. Gussew (Panarin, Below/Ausschluss Ehliz) 0:4. 36. Kutscherow 0:5. 46. Macek (Müller, Seidenberg) 1:5. 49. Gogulla (Ehrhoff, Kahun/Ausschluss Plotnikow) 2:5. 52. Kutscherow (Panarin) 2:6. 60. (59:10) Tiffels (Kink, Seidenberg) 3:6. -
Strafen: 2mal 2 Minuten plus Matchstrafe (Hager) gegen Deutschland, 6mal 2 Minuten gegen Russland. -
Bemerkungen: Deutschland mit Krueger (Bern). Mosjakin (14.) verletzt ausgeschieden.
Weissrussland - Kanada 0:6 (0:1, 0:2, 0:3)
Paris. - 4363 Zuschauer. - SR Fonselius/Hribik (FIN/CZE), Jensen/Lasarew (DEN/RUS). -
Tore: 6. Point (Marner, Konecny) 0:1. 25. MacKinnon (Marner, Barrie/Ausschluss Wolkow) 0:2. 36. MacKinnon (Skinner, Giroux) 0:3. 48. Skinner (MacKinnon, Matheson) 0:4. 51. Giroux (Skinner, Morrissey) 0:5. 55. Point (Konecny, Vlasic) 0:6. -
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Weissrussland, 3mal 2 Minuten gegen Kanada.
Finnland - Tschechien 3:4 (3:0, 0:0, 0:3, 0:0) n.P.
Paris. - 8112 Zuschauer. - SR Piechaczek/Reneau (GER/USA), Malmqvist/Ritter (SWE/USA). -
Tore: 1. (0:58) Filppula (Aho, Rantanen) 1:0. 3. Jaakola (Rantanen, Filppula) 2:0. 14. Ville Lajunen (Pihlström, Aaltonen) 3:0. 48. Horak (Pastrnak, Cervenka/Ausschluss Filppula) 3:1. 58. (57:46) Gudas (Krejcik, Repik) 3:2 59. (58:09) Kovar (Pastrnak) 3:3. - Penaltyschiessen: Puljujärvi -, Hanzl 0:1; Aho -, Hyka -; Rantanen -. -
Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (Osala) gegen Finnland, 3mal 2 Minuten gegen Tschechien. -
Bemerkungen: Tschechien mit Cervenka und Birner (beide Fribourg-Gottéron). - Voracek im ersten Drittel verletzt ausgeschieden. (sda)
USA - Schweden 4:3 (2:3, 1:0, 1:0)
Köln. - 18'398 Zuschauer. - SR Kubus/Stricker (SVK/SUI), Kaderli/Sormunen (SUI/FIN). -
Tore: 3. Lindholm (Stralman/Ausschluss Lee) 0:1. 4. Keller (Eichel, Trouba) 1:1. 14. Lindholm (Ekman-Larsson) 1:2. 19. (18:12) Gaudreau (Larkin) 2:2. 19. (18:47) Hedman (Nordström, Carl Klingberg) 2:3. 23. Gaudreau (Eichel, Lee) 3:3. 52. Compher (Murphy, Larkin) 4:3. -
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die USA, 3mal 2 Minuten gegen Schweden. -
Bemerkungen: Schweden mit Carl Klingberg (Zug). (sda)