Der EHC Biel erreicht mit einem 4:3-Auswärtssieg in Bern die Playoff-Halbfinals. Rückkehrer Mike Künzle schiesst die Seeländer 1,5 Sekunden vor Schluss ins Glück und beendet damit den SCB-Fluch.
Ausgerechnet Mike Künzle, ist man versucht zu sagen. Der Bieler Stürmer verpasste die letzten beiden Partien aufgrund einer Sperre. In Spiel 6 avancierte er zum Matchwinner. Als alle nach einem turbulenten Schlussdrittel schon mit einer Verlängerung gerechnet haben, erzielte er nach einer Berner Fehlerorgie im Spielaufbau das siegbringende 4:3.
Zuvor hatten Topskorer Toni Rajala 33 Sekunden nach der zweiten Pause und Elvis Schläpfer (48.) mit ihren Toren aus einem 1:2 ein 3:2 aus Bieler Sicht gemacht. Doch der SCB, der nach dem frühen 0:1 durch Fabio Hofer (6.) zum vierten Mal hintereinander und zum fünften Mal in der Serie einem Rückstand nachrennen musste, kam vier Minuten vor Schluss etwas glücklich zum Ausgleich. Biels Routinier Beat Forster hatte den Puck ins eigene Tor abgelenkt.
Der Bieler Umschwung hatte sich nach einem Feuerwerk des SCB im Mitteldrittel nicht abgezeichnet. Nachdem Joël Vermin in der 27. Minute die Berner ein erstes Mal in Führung gebracht und die mit 17'031 Zuschauern ausverkaufte PostFinance-Arena zum Kochen gebracht hatte, vergab das Heimteam jedoch reihenweise gute Chancen zum 3:1. Der erneut stark aufspielende finnische Goalie Harri Säteri legte mit zahlreichen Paraden die Grundlage für die spätere Bieler Wende und das Weiterkommen.
Dem EHCB ist es im fünften Anlauf endlich gelungen, den SCB-Fluch zu beenden und die Hauptstädter in einer Playoff-Serie zu bodigen. Den Seeländern gelang damit auch eine kleine Revanche für das bittere Halbfinal-Out vor vier Jahren, als man gegen den späteren Meister aus der Hauptstadt einen 2:0- und 3:2-Vorsprung in der Serie noch aus der Hand gegeben hat.
Bern - Biel 3:4 (1:1, 1:0, 1:3)
17'031 Zuschauer. SR Lemelin (USA)/Mollard, Obwegeser/Burgy.
Tore: 6. Hofer (Haas) 0:1. 20. (19:20) Kahun (Lindberg/Powerplaytor) 1:1. 27. Vermin (Bader, Scherwey) 2:1. 41. (40:33) Rajala (Yakovenko/Powerplaytor) 2:2. 48. Schläpfer (Froidevaux) 2:3. 56. Loeffel 3:3. 60. (59:59) Künzle 3:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Kahun; Rajala.
Bern: Wüthrich; Untersander, Teves; Loeffel, Zgraggen; Goloubef, Colin Gerber; Pinana, Henauer; DiDomenico, Lindberg, Kahun; Vermin, Bader, Scherwey; Fahrni, Sceviour, Moser; Ritzmann, Brügger, Baumgartner.
Biel: Säteri; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Hofer, Haas, Olofsson; Kessler, Sallinen, Rajala; Hischier, Cunti, Künzle; Schläpfer, Froidevaux, Stampfli; Tanner.
Bemerkungen: Bern ohne Sven Bärtschi, Beat Gerber, Lehmann (alle verletzt), Ennis, Gelinas, Karhunen und Supinski (alle überzählige Ausländer), Biel ohne Brunner (verletzt) und Sheahan (überzähliger Ausländer).
Titelverteidiger EV Zug bezwingt die Rapperswil-Jona Lakers mit 4:1 auch im dritten Heimspiel und gewinnt die Best-of-7-Serie 4:2.
Nach ausgeglichenen ersten zwei Dritteln gelang Dario Simion in der 50. Minute das entscheidende 2:1. Die letzten zwei Tore erzielten Fabrice Herzog sowie erneut Simion ins leere Gehäuse. Das 3:1 fiel 64 Sekunden vor dem Ende. Die Zuger verdienten sich den Sieg dank dem starken Schlussabschnitt, in der 42. Minute war Carter Camper noch am Pfosten gescheitert.
Das 1:1 zur zweiten Pause ging in Ordnung. Der auffällige Brian O'Neill brachte die Zuger 14,9 Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts nach einem herrlichen Pass von Verteidiger Tobias Geisser in Führung. In der 24. Minute sah sich der Rapperswiler Trainer Stefan Hedlund zu einem Timeout gezwungen. Die Gastgeber starteten deutlich besser ins zweite Drittel, das 2:0 lag in der Luft. Kurz vor dem Timeout zeichnete sich Melvin Nyffeler nach einem Schuss von Christian Djoos mit einem «Big Save» aus.
Was auch immer die Botschaft war, sie kam bei den Spielern der Lakers an. Vier Minuten später glich der Ex-Zuger Yannick-Lennart Albrecht, der am Freitag beim 4:1-Heimsieg der Rapperswiler das entscheidende 2:1 erzielt hatte, aus. Der Zuger Keeper Leonardo Genoni machte bei diesem Gegentor nicht die beste Figur. Ansonsten war er aber erneut ein sicherer Wert. Dass der EVZ weiterkam, verdankt er zu einem grossen Teil Genoni.
Zug - Rapperswil-Jona Lakers 4:1 (1:0, 0:1, 3:0)
7200 Zuschauer. SR Stricker/Hebeisen, Wolf/Urfer.
Tore: 20. (19:46) O'Neill (Geisser) 1:0. 28. Albrecht 1:1. 50. Simion (Kreis) 2:1. 59. (58:56) Herzog (Hansson) 3:1 (ins leere Tor). 60. (59:50) Simion 4:1 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Zug, 2mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Simion; Wick.
Zug: Genoni; Gross, Djoos; Schlumpf, Geisser; Hansson, Kreis; Vogel; Simion, Kovar, Hofmann; Camper, O'Neill, Herzog; Klingberg, Senteler, Martschini; Allenspach, Leuenberger, Suri; Zehnder.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler (56.-58. Meyer); Aebischer, Profico; Noreau, Maier; Vouardoux, Jordan; Baragano; Zangger, Albrecht, Wetter; Wick, Dünner, Forrer; Aberg, Rowe, Cervenka; Moy, Schroeder, Lammer; Cajka.
Bemerkungen: Zug ohne Stadler (verletzt), Abdelkader und Almquist (beide überzählige Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Djuse, Elsener und Jensen (alle verletzt). Rapperswil-Jona Lakers von 57:44 bis 58:56 und ab 59:08 ohne Torhüter.
Qualifikationssieger Servette steht dank dem ersten Auswärtssieg im Viertelfinal gegen Lugano in der nächsten Runde. Die Genfer gewinnen 5:2 und entscheiden die Best-of-7-Serie 4:2 zu ihren Gunsten.
In den ersten beiden Partien in Lugano in dieser Serie erzielte Servette bloss einen Treffer. Diesmal gingen die Gäste in den ersten 14 Minuten 2:0 in Führung. Das 1:0 (4.) schoss Tanner Richard nach einem Abpraller, wobei sich Luganos Stürmer Daniel Carr äusserst ungeschickt anstellte. Vor dem 2:0 von Josh Jooris machte Keeper Mikko Koskinen hinter dem Tor eine unglückliche Figur, ehe er noch zwischen den Schonern erwischt wurde.
🚨 Le @officialGSHC enfonce le clou dans ce deuxième tiers grâce à Hartikainen et permet de se rapprocher encore plus des demi-finales#MySports | #HomeofHockey | #Jesuisfan | @NLch_official pic.twitter.com/EyEh88xM8S
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Das Resultat nach 20 Minuten war auch in dieser Höhe verdient. Es kam noch besser für die Gäste, Teemu Hartikainen war in der 29. Minute nach einem Konter zum 3:0 erfolgreich. Dennoch wurde es nochmals spannend. Calvin Thürkauf verkürzte noch vor der zweiten Pause im ersten Powerplay der Luganesi in dieser Partie auf 1:3 (38.). In der 56. Minute brachte Carr die Hoffnung mit dem 2:3 endgültig zurück.
Die Gastgeber dominierten das letzte Drittel mit 18:4 Torschüssen klar. Der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr, vielmehr trafen in der letzten Minute erneut Richard und Torhüter Robert Mayer noch ins leere Gehäuse. Mayer ist der dritte Goalie, der sich in der höchsten Schweizer Liga unter die Torschützen gereiht hat. Die anderen beiden sind Ari Sulander sowie Marco Bührer. Letzterem wurde der Treffer allerdings «nur» gutgeschrieben.
🚨 Rober Mayer scelle le score dans la cage vide ! 🤯#MySports | #HomeofHockey | #Jesuisfan | @NLch_official pic.twitter.com/rvGIZTrqx9
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Lugano - Genève-Servette 2:5 (0:2, 1:1, 1:2)
6420 Zuschauer. SR Piechaczek (GER)/Tscherrig, Altmann/Meusy.
Tore: 4. Richard (Praplan, Le Coultre) 0:1. 14. Jooris (Omark) 0:2. 29. Hartikainen (Le Coultre, Omark) 0:3. 38. Thürkauf (Arcobello/Powerplaytor) 1:3. 56. Carr (Klok) 2:3. 60. (59:18) Richard 2:4 (ins leere Tor). 60. (59:34) Mayer 2:5 (ins leere Tor).
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Thürkauf; Richard.
Lugano: Koskinen; Alatalo, Klok; Wolf, Mirco Müller; Andersson, Guerra; Riva; Josephs, Marco Müller, Granlund; Zanetti, Thürkauf, Carr; Fazzini, Arcobello, Morini; Walker, Herburger, Patry; Gerber.
Genève-Servette: Mayer; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin, Chanton; Miranda, Filppula, Winnik; Praplan, Richard, Smirnovs; Hartikainen, Jooris, Omark; Antonietti, Pouliot, Bertaggia.
Bemerkungen: Lugano ohne Bennett und Connolly (beide verletzt), Genève-Servette ohne Berthon und Rod (beide verletzt). Lugano von 57:24 bis 57:28 und 57:48 bis 59:34 ohne Torhüter. (nih/sda)
Grande Biel!
Bern mit einem sudden death noch in der regulären Spielzeit, Mayer mit einem Goali- Goal.
So macht Hockey Spass. Obwohl das die Verlierer anders sehen. Sie verloren allesamt ja nicht nur das Spiel sondern zugleich die Serie.
Freue mich schon auf die Halbfinals.
Schade hat es nicht für mehr gereicht. Man kann daraus nur lernen und nächste Saison wieder angreifen. Zug schlussendlich cleverer und im Halbfinal.
Peace Out! 🔴🔴🔴