Start in den Olympia-Winter geglückt – die Hockey-Nati siegt in Finnland
Erst im letzten Drittel zeigten die zuvor harmlosen Schweizer auch offensiv Zähne. Erst lenkte Attilio Biasca einen Schuss an die Latte (45.), dann schloss Ken Jäger eine schöne Einzelleistung mit dem Treffer ab (48.). Der 22-jährige Biasca erzielte dann dreieinhalb Minuten später doch noch sein zweites Länderspieltor. Beide erwischten den Bieler Goalie Harri Säteri rechts über der Stockhand.
In der Schlussphase vermochten die Finnen in Überzahl durch Jere Innala noch zu verkürzen. Doch 23 Sekunden vor Schluss stellte Christoph Bertschy mit einem Schuss ins leere Tor den Sieg sicher.
Ein Spiel ohne viele Höhepunkte
Dem um knapp drei Minuten verpassten Shutout trauerte Reto Berra nicht nach. «Hauptsache ein Sieg», meinte der 38-jährige Routinier nach seinem ersten Länderspiel seit der WM 2024 gegenüber SRF. «Es ist mega cool, gegen Finnland bei ihnen zuhause zu gewinnen.»
In einer Partie ohne grosse Höhepunkte hatten sich die Schweizer bis ins letzte Drittel hinein schwer getan. Goalie Berra hielt seine Mannschaft im Spiel. Es fehlte ohne die NHL-Stars und auch die beiden ZSC-Ausnahmekönner Denis Malgin und Sven Andrighetto das kreative Element im Schweizer Spiel. Erfreulich allerdings: Auch der zweite Anzug sass zumindest in der Defensive solide. Er gestand den optisch überlegenen, mit zehn Spielern aus der National League angetretenen Finnen nur wenige gute Chancen zu. «Es hilft natürlich, wenn man defensiv so solide spielt», lobte Berra seine Vorderleute.
Nun gegen den Angstgegner
Erst in den letzten zwei Minuten des Mitteldrittels konnte man etwas Druck entwickeln – und knüpfte im letzten Abschnitt an diese Steigerung an, während das Heimteam vor gut 8100 Zuschauern deutlich abbaute. Im Gegensatz zu früheren Jahren haben die Schweizer gelernt, solche Führungen zu Ende zu bringen, auch dann, wenn Leistungsträger fehlen.
Am Samstag (12 Uhr) treffen die Schweizer auf Schweden. In der letzten Saison gewann das Team von Patrick Fischer gegen den langjährigen Angstgegner drei von vier Duellen. Allenfalls müssen sie dann auf Calvin Thürkauf verzichten, der im letzten Drittel verletzt ausschied.
Finnland – Schweiz 1:3 (0:0, 0:0, 1:3)
Tampere. - 8146 Zuschauer. - SR Magnusson/Österberg (SWE).
Tore: 48. Jäger (Herzog, Chanton) 0:1. 52. Biasca (Baechler, Fora) 0:2 58. Innala (Lehtonen, Rajala/Powerplaytor) 1:2 (ohne Torhüter). 60. (59:36) Bertschy 1:3 (ins leere Tor).
Strafen: keine gegen Finnland, 2mal 2 Minuten gegen Schweiz.
Finnland: Säteri; Saarijärvi, Lehtonen; Vatanen, Mattila; Julius Honka, Rissanen; Kinnunen, Määttä; Puljujärvi, Manninen, Puistola; Tukiainen, Järvinen, Rajala; Erholtz, Ruotsalainen, Innala; Merelä, Korhonen, Puhakka; Nikkanen.
Schweiz: Berra; Fora, Frick; Heldner, Berni; Gross, Geisser; Chanton; Bertschy, Thürkauf, Schmid; Rohrbach, Moy, Knak; Simion, Jäger, Herzog; Baechler, Nussbaumer, Biasca; Sigrist.
Bemerkungen: Schweiz ohne Jung, Kessler (überzählig) und Aeschlimann (Ersatzgoalie). - 1. Länderspiel von Gross. Thürkauf im letzten Drittel verletzt ausgeschieden. Finnland von 55:20 bis 57:05 und von 58:02 bis 59:36 ohne Goalie. - Schüsse: Finnland 17 (3-5-9); Schweiz 18 (0-6-12). - Powerplay-Ausbeute: Finnland 1/2, Schweiz 0/0. (ram/sda)
