Zwei russische Spektakelmacher, deren Namen in Fribourg noch heute verzücken: Vollstrecker Andrej Chomutow (links) und Regisseur Slawa Bykow. Bild: KEYSTONE
Emsiges Treiben bei Fribourg-Gottéron. Für die Nachfolge des entlassenen Trainers Hans Kossmann stehen aktuell zwei Kandidaten ganz oben auf der Liste: Gerd Zenhäusern und Andrej Chomutow.
Gottéron-Präsident Charles Phillot hat am Nachmittag mit Biels Assistenten Gerd Zenhäusern (52) erste Gespräche geführt. Die Ausgangslage: Biel ist bereit, Zenhäusern gegen eine Ablösesumme ziehen zu lassen. Cheftrainer Kevin Schläpfer sagt: «Wenn Gerd diese Chance bekommt, dann dürfen wir ihm nicht davor stehen.»
Ein Nachfolger ist auch schon gefunden: Geht Zenhäusern, dann kommt Dino Stecher (50). Der ehemalige Goalie war bereits einmal in Biel Schläpfers Assistent (2011 bis 2013). Nach dem Konkurs der Basel Sharks hat er vorerst einen Job als Assistent bei Olten. Aber nur zu 50 Prozent. Die anderen 50 Prozent zahlt noch die Arbeitslosenkasse. Bekommt er eine Vollzeitstelle, darf er Olten verlassen.
Gerd Zenhäusern (im Vordergrund) und Kevin Schläpfer: Sind die beiden an der Bande bald Konkurrenten, statt Verbündete? Bild: Sandro Stutz/freshfocus
Aber es gibt noch eine andere Variante. Charles Phillot hat am Nachmittag auch mit Andrej Chomutow (53) gesprochen. Der ehemalige Weltklassespieler hat vier Jahre als Cheftrainer in der KHL gearbeitet. Seit 2012 ist er wieder in der Schweiz tätigt, als Junioren-Trainer bei Sense/Düdingen.
Andrej Chomutow hat zusammen mit Slawa Bykow (zurzeit in der KHL bei St.Petersburg) von 1990 bis 1999 die «russischen Flugjahre» bei Gottéron geprägt. Er ist am Job interessiert. Auch in diesem Falle könnte Dino Stecher wieder einen Hundertprozent-Job bekommen: Chomutow ist kein guter Kommunikator und Stecher könnte als sein Assistent diese Schwäche kompensieren.
Als Fahne unter dem Stadiondach ist Chomutow bis heute in Fribourg präsent – bald auch wieder physisch? Bild: KEYSTONE
Das Problem hier: Gottéron möchte, um Geld zu sparen, gerne den bisherigen Assistenten René Matte behalten. Aber Kritiker sagen, der Kanadier werde von den Spielern schon lange nicht mehr ernst genommen. Am Dienstag gegen Bern coacht René Matte die Mannschaft zusammen mit Junioren-Chef Dani Gelinas. Bitterböse Kritiker monieren, man solle die Beiden doch mit Clownnasen an die Bande stellen.
Gab es (fast immer) nur als Doppelpack: Bykow und Chomutow werden anlässlich der WM 2014 in die Ruhmeshalle des Eishockeys aufgenommen. Bild: EPA