Zug – Bern 1:3 (0:0,0:2,1:1); Serie 1:3
Gaëtan Haas wird für Bern zum grossen Matchwinner.Bild: KEYSTONE
Der SC Bern steht dicht vor dem 16. Meistertitel. Dank einem 3:1-Sieg im vierten Spiel des Playoff-Finals in der National League erarbeiteten sich die Berner auch eine 3:1-Führung in der Serie und damit drei Matchpucks. Matchwinner war Gaëtan Haas mit zwei Treffern.
18.04.2019, 23:2419.04.2019, 08:49
Nach vier Spielen liegen alle Vorteile bei Bern. Zug hatte zwar deutlich mehr vom Spiel, Bern aber liess sich nicht beirren und überzeugte mit Effizienz. Aus 10 Schüssen erzielten sie im zweiten Drittel zwei Tore, beide Male durch Haas. Zug verkürzte zwar noch einmal, doch Mark Arcobello sorgte gut zwei Minuten vor dem Ende mit einem Schuss ins leere Tor für die Entscheidung zu Gunsten der Berner. Dazu kam es nur, weil Haas vorher einen harten Schuss von Suri blockte.
«Ich bin überzeugt, dass wir am Donnerstag reagieren können», hatte Reto Suri nach der 1:4-Niederlage am Dienstag in Bern gesagt. Der Zuger Stürmer sollte recht behalten. Anders als am Dienstag, als Bern bereits nach 13 Minuten 3:1 geführt hatte, verschliefen die Zuger den Start dieses Mal nicht im Gegenteil: Der EVZ drückte von Beginn weg aufs Tempo, hielt die Intensität hoch und erarbeitete sich zahlreiche Chancen.
Tore wollten aber vorerst keine fallen. Im ersten Drittel kam Dario Simion mit einem Pfostenschuss (17.) dem Treffer am nächsten. Auch nach der ersten Pause war Zug die dominierende Mannschaft. In Führung gingen aber die Berner – bei der ersten Powerplay-Gelegenheit. Haas, der bereits im ersten Auswärtsspiel den ersten Treffer erzielt hatte, bezwang Tobias Stephan aus kurzer Distanz.
Alles spricht von diesem Nicht-Tor
Kurz nach Spielmitte erhielten auch die Zuger ein Powerplay. Und prompt trafen sie zum Ausgleich. Das Tor von Garrett Roe wurde aber wegen Torhüter-Behinderung aberkannt. Ein umstrittener Entscheid, da Dennis Everberg von SCB-Verteidiger Beat Gerber in den Torraum gestossen worden war. Jedenfalls liessen sich die Zuger davon kurzfristig aus dem Konzept bringen.
In der 37. Minute verlor Thomas Thiry die Scheibe und Haas erhöhte nach einem Abpraller auf 2:0. Zuvor hätte durchaus auch ein Halten des Berners Matthias Bieber gepfiffen werden können. Zug wurde sicher nicht von den Schiedsrichtern bevorteilt.
25:13 für Zug lautete das Schussverhältnis nach 40 Minuten, 0:2 aber stand es auf der Resultattafel. Diese Hypothek war zu gross, obwohl Zug nicht aufgab, Lino Martschini im Powerplay noch verkürzte (45.) und der EVZ auch in der Folge zu zahlreichen Möglichkeiten kam. Doch wie so oft entschied ein Schuss ins leere Tor die Partie. Arcobello hatte bereits im letzten Spiel zweimal getroffen und den Schlusspunkt gesetzt.
Zug darf Hoffnung daraus schöpfen, dass es den SCB in Spiel 4 über weite Strecken dominierte. Mit einer solchen Leistung und mit etwas mehr Glück als am Donnerstag kann es die Berner in jedem Spiel bezwingen. Und Bern hat in einem Final - 2012 gegen die ZSC Lions – bereits einmal eine 3:1-Führung in der Serie verspielt.
Brent Reiber angegriffen
Die Szene mit dem aberkannten Tor hat in Zug zu hitzigen Verhältnissen geführt. Brent Reiber, Schiedsrichterchef bei Swiss Ice Hockey, wurde Medienberichten zufolge von einem Zuger Fan angegriffen und kassierte einen Schlag auf den Hinterkopf.
Bern aber hat, und das spricht nicht für Zug, in den letzten vier Jahren nur gerade eine Playoff-Serie verloren, vor einem Jahr in den Halbfinals gegen die ZSC Lions (2:4). Und der Kern dieser überaus erfahrenen Berner Mannschaft hat sich nicht gross verändert. Trotz dem beherzten Auftritt, viel spricht in dieser Serie nicht mehr für Zug.
Die Stimmen
Das Telegramm
Zug - Bern 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
7200 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Hebeisen, Castelli/Kovacs.
Tore: 25. Haas (Ausschluss Klingberg) 0:1. 37. Haas 0:2. 45. Martschini (Roe/Ausschluss Berger) 1:2. 58. Arcobello 1:3 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Arcobello; Roe.
Zug: Stephan; Thiry, Alatalo; Diaz, Zryd; Schlumpf, Zgraggen; Stadler; Klingberg, Roe, Everberg; Martschini, Flynn, Suri; Lammer, Senteler, Simion; Schnyder, Albrecht, Leuenberger; Zehnder.
Bern: Genoni; Untersander, Burren; Krueger, Blum; Andersson, Beat Gerber; Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Boychuk, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Berger, Haas, Bieber; Kämpf.
Bemerkungen: Zug ohne McIntyre, Widerström und Morant (alle überzählig), Bern ohne Almquist (gesperrt), Kamerzin, Grassi (beide verletzt), Marti und Brügger (beide überzählig). Pfostenschuss Simion (17.). Tor von Roe wegen Torhüterbehinderung aberkannt (31.). Timeout Zug (57:53). Zug von 57:43 bis 57:51 und von 58:00 bis 59:32 ohne Torhüter. (abu/sda)
watson Eishockey auf Instagram
Checks, bei denen es Brunner und drüber geht. Tore, die Freudensprunger verursachen. Memes von Fora und hinten aus der Tabelle. Diaz alles findest du auf
unserem Hockey-Account auf Instagram.
Schenk uns doch einen Kubalike!
«Wir haben viel investiert, irgendwie die Tore trotzdem nicht erzielt. Gewisse Situationen haben wir nicht clever gespielt. [Zum nicht gegebenen Treffer] Solche Entscheide gibt es, nächstes Mal müssen wir es besser machen. Wir müssen diszipliniert spielen und so spielen wie heute. Irgendwann springt die Scheibe für uns. Heute haben wir sehr viel richtig gemacht.»
Die Partie ist zu Ende, der SCB gewinnt 3:1 und hat nun die Gelegenheit, zu Hause Meister zu werden. Bern hat zwar 20 Schüsse weniger als Zug, jedoch obsiegt auch heute die Effizienz.
Die Zuger Probleme beginnen zu Beginn des zweiten Drittels, als Gaetan Haas das Skore in Überzahl eröffnet. Zug schiesst zwar den vermeintlichen Ausgleich, doch der Treffer wird wegen Torhüterbehinderung nicht gegeben. Kurz vor Drittelsende ist es erneut Haas, der für den SCB auf 2:0 stellt. Nach 45 Minuten bringt zwar Martschini die Zuger wieder heran, doch weil Genoni und seine Vorderleute wenig zulassen, gelingt die Zuger Wende nicht.
Am Samstag folgt das kapitale Spiel Fünf, für die Zuger heisst es «Do or Die». Ansonsten sind zwar die Ferien gleich lang, zu feiern gäbe es dann aber nur für die Berner.
Nur wenige Sekunden verstreichen und schon trifft Arcobello ins verlassene Tor. Haas blockt Suris Geschoss, Arcobello trifft über das ganze Feld.
Dan Tangnes nimmt seinen Torhüter raus, sechster Feldspieler für Zug.
Das muss die Entscheidung sein! Mursak wird mutterseelenallein im Slot angespielt, doch der Slowene trifft wohl die Scheibe nicht optimal. Viel Glück für die Zuger.
Alatalo lanciert Roe, dessen Ablenker landet äusserst knapp neben dem Kasten. Etwas Glück für die Berner, denn da war das Tor weit offen.
Erneut versucht es Reto Suri, doch sein Schuss wird vom herausragenden Genoni problemlos abgefangen.
Schiedsrichterchef Reiber sei nach dem nicht gegebenen Treffer von einem Fan angegriffen worden, zum Glück scheint Reiber keine Verletzung davon getragen zu haben.
Mursak haut Roe um, das wäre nicht nötig gewesen. Die Zuger dürfen erneut in Überzahl agieren. Das letzte Mal traf Martschini wenige Sekunden nach Beginn der Strafe.
Arcobello verpasst nur knapp! Weil die Berner aggressiv forechecken, kommt der Topskorer im Slot zum Abschluss, doch Stephan pariert.
Bieber fährt einen schnellen Konter und sieht seinen Schuss nur knapp von Stephan pariert. Danach kullert die Scheibe etwas gar vogelfrei im Slot herum, bevor die Zuger gerade noch rechtzeitig aufräumen können.
Tor für Zug! Martschini trifft mit einem wunderbaren One-Timer. Plötzlich geht es rassig, Roe lanciert den kleinen Stürmer quer durch die Box, dieser lässt sich nicht zweimal bitten und netzt zum 1:2 ein. Die Zuger sind zurück im Geschäft.
Alain Berger darf die Strafbank begutachten. Sein Schlag ins Gesicht von Leuenberger taxieren die Schiedsrichter als regelwidrig. Die Zuger fordern 2'+2', weil Leuenberger blutet.
Lammer taucht plötzlich vor Genoni auf, doch seine Täuschung durchschaut der Berner Schlussmann. Die Zuger drücken wieder wie in den ersten 40 Minuten.
So, die letzten 20 Minuten stehen an. Die Zuger haben gegen Ende des zweiten Drittels etwas nachgelassen, respektive der SCB aufgedreht.
Diaz meint, dass Everberg zwar in den Torraum geschubst wird, doch laut dem Schiedsrichter habe er den Halbkreis nicht genügend schnell wieder verlassen. Deshalb zählt der Treffer nicht.
Mit einer Topchance von Mursak geht das Drittel zu Ende. Der Slowene verpasst das 3:0 im Slot nur knapp.
Der EVZ hat auch im zweiten Drittel mehr vom Spiel, doch die Tore erzielt der SCB. Haas trifft kurz vor Ablauf einer Zuger Strafe in Überzahl. Doppelt bitter für den EVZ, denn sie hatten einige gute Chancen in Unterzahl. Nach Spielhälfte treffen auch die Zuger, doch die Schiedsrichter geben den Treffer nicht, weil Genoni behindert worden sei. Sicher ein umstrittener Entscheid. Es kommt noch schlimmer für die Zentralschweizer, denn Gaetan Haas verwertet kurz vor Drittelsende einen Konter zum 2:0 für den SCB.
Ebbett tänzelt die Zuger Abwehr aus und hat auch Stephan schon fast geschlagen, doch er bringt die Scheibe nicht mehr aufs Tor. Die Zuger sind nun total von der Rolle, der SCB hat das Spieldiktat in die Hand genommen.
Wieder trifft der SCB, wieder ist der Torschütze Gaetan Haas! Genoni lässt den Schuss abprallen, Bieber sorgt für Unruhe in Torraumnähe und Haas bugsiert die Scheibe über die Linie. Die Schiedsrichter konsultieren zwar das Video, nachdem die Zuger heftig protestieren, doch der Treffer zählt.
Diaz scheint den Entscheid am schnellsten verkraftet zu haben und schleicht sich per Solo bis zu Genoni durch. Dort hat das Schlängeln aber ein Ende, Genoni blockiert sicher.
Tor für Zug, doch die Schiedsrichter pfeifen sofort ab. Da ist wohl Genoni behindert worden. Der «VAR» muss entscheiden. Everberg steht zwar im Torraum, doch dort ist er auch hingeschubst worden. Schlussendlich bleiben die Unparteiischen bei ihrem Entscheid. Kein Tor, Bern führt nach wie vor.
Rüfenacht muss auf die Strafbank. Der Stürmer muss nach einem Zweikampf mit Zryd für zwei Minuten raus. Da hatte auch der Zuger ordentlich gezerrt, doch am Ende ahnden die Unparteiischen Rüfenachts Schubser.
Tolle Parade von Tobias Stephan! Der Keeper pariert Scherweys Schuss und lässt den Puck im Handschuh verschwinden.
Topchance für die Zuger. Nach Martschinis Schuss liegt die Scheibe lange im Slot vor Genoni, doch die Zuger können davon nicht profitieren. Da wusste weder Freund noch Feind, wo der Puck lag..
Tor für den SC Bern! Gaetan Haas spaziert in den Slot, nimmt sich Zeit und zieht die Scheibe ins hohe Eck. Da gab es nichts zu halten für Stephan. Da sind die Zuger sehr schlecht bedient, denn zuvor hatten sie einige gute Möglichkeiten in Unterzahl.
So toll die Zuger gegen vorne spielen, so unkonzentriert sind sie hinten. Klingberg ist zu spät und kann Mursak nur noch regelwidrig am Abschluss hindern. Für wenige Sekunden spielen die Berner in doppelter Überzahl.
Suri spaziert locker an den Bernern vorbei und prüft Genoni gleich doppelt. Da waren die Berner aber etwas gar unvorsichtig in Überzahl.
Strafe gegen den EVZ. Thirys Stock verfängt sich in den Kufen von Scherwey.
Kleine Unsicherheit bei den Zugern, Rüfenacht kann fast im Slot davon profitieren, doch er trifft die Scheibe nicht wie gewünscht.
Weiter geht's, das Mitteldrittel steht an. Zug will das Momentum des ersten Drittels mitnehmen, von den Bernern muss definitiv mehr kommen.
Zwanzig Minuten sind gespielt, nach wie vor steht es 0:0. Die Zuger spielen wie verwandelt und nehmen das Zepter sofort in die Hand. Die beste Chance haben die Zentralschweizer in Überzahl, doch Dario Simion trifft nur den Pfosten. Beat Gerber fordert von seinen Jungs, dass man einfacher spiele, man müsse unkomplizierter aus der Zone kommen. Da kann man dem Verteidiger nur Recht geben, denn die Zuger profitierten einige Male von schwachen Abwehrverhalten der Mutzen.
Der Shottracker zeigt die Überlegenheit der Gastgeber: Die Zuger schossen elfmal auf den Kasten von Genoni, Stephan wurde nur dreimal geprüft.
Pfostenschuss von Simion! Martschini bringt die Scheibe tief zu Everberg, dieser findet Simion im Slot. Der Tessiner findet seinen Meister allerdings im Aussenpfosten. Viel Glück für den SCB.
Strafe gegen den SC Bern. Da wollte sich ein sechster Spieler aufs Feld schleichen. Rüfenacht sitzt die Strafe ab.
Albrecht zieht im hohen Slot ab, Genoni kann im Nachfassen die Scheibe blockieren. Eine kleinere Unsicherheit beim ansonsten so herausragenden Torhüter.
Erneut haben die Zuger die Führung auf dem Stock, doch Everberg bringt die Scheibe nicht hoch genug. So kann Genoni die Scheibe festhalten. Da müssen sich die Berner an der Nase nehmen, so frei sollte der EVZ nicht zum Abschluss kommen.
Grosse Chance für die Zuger! Erst zieht Simeon ab und im anschliessenden Getümmel kommt Albrecht im Slot völlig frei zum Abschluss, doch der Puck fliegt deutlich über den Kasten. Da wäre mehr möglich gewesen.
Gute Gelegenheit für die Berner! Untersanders Schuss von der blauen Linie wird gefährlich abgelenkt, doch Stephan kann seinen Rebound wegspedieren. Im Gegenzug wackeln die Berner hinten etwas, doch Genoni macht die Schotten dicht.
Während die Zuger sich schwer tun, die neutrale Zone zu überbrücken, kommen die Berner mit viel Tempo und einem starken Forechecking und stellen so die EVZ-Abwehr unter Druck.
Die Zuger müssen heute übrigens ohne Johann Morant auskommen, der Verteidiger fehlt verletzt.
Es ist angerichtet! Mark Lemelin wirft die Scheibe ein, in gut 60 Minuten steht der Sieger fest. Oder gibt es erneut eine Verlängerung? Arcobello gewinnt, wie so oft, das Bully für die Berner.
Gesungen wird der Schweizer Psalm von Anna Nero. Die Mezzosopranistin sichert sich den Punkt im Fernduell gegen Francine Jordi.
Seit dem Startsieg haben die Zuger nur noch einmal, respektive zweimal Genoni bezwingen können. Bei den Berner sieht das ganze etwas rosiger aus, denn die Toplinie um Arcobello und der wieder genesene Ramon Untersander sorgen für Furore.
In Spiel 3 hatten die Berner lange Zeit die Nase vorn und konnten mit der Führung wie gewohnt die neutrale Zone dicht machen. Das Zuger Aufbäumen im letzten Drittel, als man doppelt so viele Schüsse wie der SCB verzeichnen konnte, reichte nicht mehr. Nun haben die Zentralschweizer zu Hause die Möglichkeit, die Serie wieder auszugleichen.
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
1 / 19
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
Bislang 16 Eishockeyspieler (Stand: 10.10.2024) schafften es auf 1000 oder mehr Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse. Das sind sie:
Erklärvideo: Tor mit dem Schlittschuh
Video: undefined
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die Schweiz kennt ihre Gegner auf dem Weg zur WM 2026 in Kanada, den USA und Mexiko. Das Team von Trainer Murat Yakin trifft in der Qualifikation auf Schweden, Slowenien, und Kosovo.
Es ist keine einfache Aufgabe, welche die Schweiz in der Qualifikation erwartet. Gemäss Weltrangliste sind Schweden und Slowenien das jeweils zweitstärkste Nationalteam ihrer Töpfe, Kosovo das viertbeste.