Nach der Nationalmannschaftspause ist vor dem Schluss-Spurt im Jahr 2023. In den nächsten fünf Tagen stehen für alle Klubs drei Spiele an. Nach der Weihnachtspause und dem Spengler Cup geht es ähnlich intensiv weiter. Die teils schon langen Verletzungslisten der Klubs drohen noch weiter anzuwachsen. Eine Übersicht.
Der Leader kann in dieser intensiven Woche fast aus den Vollen schöpfen. Bereits seit Saisonbeginn fällt Goalie Jeffrey Meier aus und wird wohl auch im neuen Jahr noch eine Weile fehlen. Verteidiger Scott Harrington hat sich Mitte November eine Unterkörperverletzung zugezogen. Die Lions schätzten seine Ausfalldauer damals «auf mehrere» Wochen. Ob ein Comeback in dieser Woche in Frage kommt, ist noch nicht klar.
Den Zürchern steht aber so oder so eine harte Woche bevor. Zum Auftakt geht es heute nach Lausanne, danach empfangen die Lions zuerst Zug, dann Fribourg zum doppelten Spitzenkampf.
Auch der EVZ hat einen Langzeitverletzten zu beklagen: Reto Suri hat sich im Sommer ebenfalls am Knie verletzt und wird in seiner letzten Saison als Spieler wohl noch eine Weile ausfallen. Zuletzt schnupperte der 34-Jährige auf der Zuger Bank erstmals Trainerluft. Der EVZ muss zudem wohl noch bis ins neue Jahr auf Goalgetter Grégory Hofmann verzichten. Der 31-Jährige hat sich Mitte November am Fuss verletzt. Dafür soll Verteidiger Livio Stadler nach einer Oberkörperverletzung sein Comeback geben.
Heute beim Duell mit den SCL Tigers dürften die Zuger drei Punkte fix eingeplant haben. Danach steht der Spitzenkampf gegen den ZSC auf dem Programm. Zum Jahresabschluss treffen die Zentralschweizer dann noch auf den EHC Biel.
Bei Fribourg-Gottéron gibt es ebenfalls Aussicht auf Besserung. Verteidiger Raphael Diaz wird heute Abend sein Comeback geben, nachdem er Anfang Dezember von einem Puck am Kinn getroffen wurde. Auf Verteidiger Dave Sutter müssen die Drachen dagegen wohl weiterhin verzichten.
Fribourg will den Aufwärtstrend mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen bestätigten. Heute Abend bietet sich dafür die beste Gelegenheit bei Schlusslicht Ajoie. Danach stehen Duelle mit Lugano und Leader ZSC an.
Dominik Kahun fehlte dem SCB zuerst wegen eines Checks gegen den Kopf, den er gegen Davos kassiert hatte. Dannach verpasste der Deutsche zwei weitere Spiele krankheitshalber. Nun sollte einem Comeback aber nichts im Weg stehen. Noch mindestens bis Anfang Januar müssen die Berner hingegen auf Goalie Philip Wüthrich verzichten. Der Klub kommunizierte Anfang November eine zweimonatige Pause für den 25-Jährigen. Seit Ende November fehlt auch Verteidiger Samuel Kreis. Zu seinem Status ist nichts bekannt.
Der SC Bern ist aktuell der erste Verfolger des Spitzentrios aus Zürich, Zug und Fribourg. Im Schlussspurt des Jahres 2023 bietet sich den «Mutzen» die Chance, diesen Status mit zwei Siegen gegen Ajoie und Kloten zu zementieren. Zuerst geht es heute Abend aber noch zum Auswärtsspiel bei Meister Servette-Genf.
Der Lausanne HC muss weiterhin auf Goalie Connor Hughes verzichten. Der 27-Jährige trainiert zwar wieder, aber nur individuell und noch nicht mit dem Team. Dass er in diesem Jahr noch zum Einsatz kommt, scheint unwahrscheinlich. Ebenfalls ins Training zurückgekehrt ist Michael Raffl nach seiner Knieoperation. Berichten zufolge dauert es zu seinem Comeback aber noch eine kleine Weile. Andrea Glauser hat sich beim Einsatz für die Nationalmannschaft im Spiel gegen Tschechien eine leichte Verletzung zugezogen, soll aber heute Abend einsatzbereit sein. Noch fraglich ist der Einsatz von Théo Rochette. Der Stürmer hat sich vor der Länderspielpause bei einem geblockten Schuss am Fuss verletzt.
Lausanne befand sich zuletzt in blendender Form, hat von den letzten zehn Partien deren acht gewonnen. Nun wartet heute Abend der Leader ZSC auf die Waadtländer. Danach geht es zu den SCL Tigers und kurz vor Weihnachten kommt es noch zum Leman-Derby gegen Meister Servette.
Die Verletzungsliste bei Lugano ist nicht nur lang, sondern auch schwerwiegend. Der finnische Stürmer Markus Granlund hat sich einen Bänderriss im Knie zugezogen und wird diese Saison nicht mehr spielen. Daniel Carr, der zweitbeste Skorer des Teams, fällt bis Februar aus, genauso wie die Stürmer Lorenzo Canonica und Marco Müller. Zudem hat sich in der Nationalmannschaftspause auch noch Arttu Ruotsalainen leicht verletzt. Die Tessiner müssen mindestens bis ins neue Jahr auf den finnischen Stürmer verzichten.
Auch Routinier Julian Walker fällt noch mindestens bis im März auf. Stürmer Stéphane Patry ist zurück im Training, trainiert derzeit aber noch ohne Körperkontakt. Ein Spieleinsatz steht so auch noch nicht zur Debatte. Um all diese Ausfälle etwas abzufedern, hat Lugano unlängst den kanadischen Stürmer John Quenneville verpflichtet. Gut möglich, dass noch ein zusätzlicher Ausländer dazukommen wird. Der dezimierte HC Lugano empfängt heute Abend den EHC Kloten. Am Donnerstag steht ein Auswärtsspiel in Fribourg an, und am Samstag trifft man zu Hause auf Schlusslicht Ajoie.
Beim amtierenden Meister ist insbesondere die Goalieposition von Verletzungen getroffen. Robert Mayer wird in diesem Jahr keine Spiele mehr absolvieren, er wurde unlängst von einem Puck an der Maske getroffen. Gauthier Descloux ist zurück im Training, aber noch nicht einsatzbereit. Auch Verteidiger Theodor Lennström und Stürmer Guillaume Maillard werden erst im neuen Jahr wieder zum Einsatz kommen.
So kommt es heute Abend gegen Bern zur National-League-Premiere des finnischen Goalies Jussi Olkinuora. Dafür muss Servette zusätzlich auf dessen Landsmann Sakkari Manninen verzichten, der aus ungenannten Gründen ausfällt.
Die Nationalmannschaftspause hat im Lazaraett des HCAP für etwas Entspannung gesorgt. Dario Bürgler, der zuletzt mit einer Bauchmuskelverletzung ausfiel, gibt heute Abend sein Comeback. Auch Daniele Grassi scheint seine Gehirnerschütterung überstanden zu haben und zum Einsatz zu kommen. Derweil fallen Verteidiger Zaccheo Dotti und Stürmer Tommaso De Luca weiterhin aus.
Ambri wird versuchen, bis zum Jahreswechsel oberhalb des Pre-Playoff-Strichs zu bleiben. Heute Abend steht ein Direktduell mit dem HC Davos an. Dannach warten Genf-Servette und die SCL Tigers, die sich beide ebenfalls in dieser Tabellenregion befinden.
Die Mannschaft des HCD ist nach einigen Absenzen zum Saisonstart nun fast komplett. Nach einem Autounfall fällt Verteidiger Noah Schneeberger weiterhin aus. Davos wird vor dem Jahresende versuchen, die bisher enttäuschende Saison etwas zu verschönen und Distanz zwischen sich und den unteren Strich zu legen. Gegen Ambri, Biel und Rapperswil bietet sich diese Chance in drei Direktduellen aus der gleichen Tabellenregion.
Die Tigers müssen schon lange auf Verteidiger Sebastian Schilt und Stürmer Mathias Rossi verzichten. Während sich bei Rossi langsam ein Comeback abzeichnet, ist noch nicht klar, wann Schilt wieder zurückkehrt. Auch Verteidiger Bastian Guggenheim und Stürmer Noaln Diem fallen bis auf Weiteres aus. Zudem hat sich vor der Länderspielpause auch noch Joel Salzgeber verletzt.
Für Langnau geht es in den nächsten fünf Tagen darum, den zehnten Platz zu verteidigen. Mit Spielen gegen Zug und Lausanne warten aber schwierige Aufgaben. Spätestens im letzten Spiel vor Weihnachten gegen Ambri müssen dann Punkte her.
Nachdem die Verletzungshexe zu Saisonbeginn eine persönliche Abrechnung mit den Seeländer zu machen schien, hat sich die Lage bei den Bielern etwas entspannt. Aleksi Heponiemi ist nach seiner Knieverletzung wieder einsatzbereit. Die Chancen stehen gut, dass der finnische Stürmer heute Abend schon zum Einsatz kommt. Damit ist Verteidiger Alexander Yakovenko der letzte verbliebene Bieler auf der Verletztenliste.
Der letztjährige Vizemeister ist in der zweiten Saisonhälfte gefordert. Aktuell stehen die Seeländer gar ausserhalb der Pre-Playoff-Plätze mit sechs Punkten Rückstand auf den zehnten Rang. In den nächsten drei Spielen gegen Rapperswil, Davos und Zug braucht Biel dringend Punkte.
Schon seit Saisonbeginn muss der EHC Kloten auf Stürmer Deniss Smirnovs verzichten, der sich eine Fraktur am Sprunggelenk zugezogen hat. Seit einigen Wochen ist auch Stürmer Patrick Obrist verletzt. Zudem fehlte der Verteidiger Nathan Beaulieu die letzten drei Spiele vor der Nati-Pause. Der Zustand des Kanadiers ist unbekannt, man darf jedoch erwarten, dass er in dieser Woche wieder zum Einsatz kommt.
Auch Kloten könnte einige Punkte gut gebrauchen. Die Saison der Bestätigung fällt den Zürcher Unterländern nach der letztjährigen Qualifikation für die Pre-Playoffs schwer. Das Programm vor den Weihnachten ist mit Spielen gegen Lugano, Rapperswil und Bern allerdings kein einfaches.
Bei den SCRJ Lakers hat die Verletzungshexe insbesondere bei den ausländischen Spielern zugeschlagen. Für Victor Rask und Brett Connolly ist die Saison aufgrund schwerwiegender Verletzungen vorbei. Die Verteidiger Emil Djuse und Maxim Noreau werden von Woche zu Woche neu evaluiert. Stürmer Gian Marco Wetter ist als day-to-day gelistet, die Lakers-Fans dürfen also darauf hoffen, dass er diese Woche zurückkehrt.
Die aktuelle Saison der Lakers ist nach den Höhenflügen der letzten Jahre eine grosse Enttäuschung. Und die Krise ist längst nicht ausgestanden, gingen von den letzten zehn Spielen doch deren acht verloren. Im Jahresendspurt wollen die St.Galler in den Spielen gegen Biel, Kloten und Davos noch einmal Schwung holen.
Auch Schlusslicht Ajoie hat einige Absenzen zu beklagen. Schon seit längerem fehlen die Stürmer Gregory Sciaroni und Fabio Arnold. Vor der Nationalmannschaftspause fehlte mit Frédérik Gauthier zudem ein zusätzlicher Angreifer. Der Kanadier laboriert an einer Ellbogenverletzung herum und wird dem HC Ajoie wohl erst im neuen Jahr wieder zur Verfügung stehen.
Mit erst 20 Punkten aus 27 Spielen muss sich Ajoie wohl auch dieses Jahr in Richtung Playouts orientieren. Siege dürften in den letzten Spielen des Jahres gegen Fribourg, Bern und Lugano zumindest nach der Papierform ebenfalls schwierig werden.