Manch ein Zuschauer auf dem Weg ins Stadion an der Stamford Bridge dürfte am Sonntagmittag gestaunt haben. Vielleicht geschmunzelt. Vielleicht auch sich geärgert.
Jedenfalls sah der geneigte Fan vor dem Heimspiel von Klub-Weltmeister Chelsea gegen FA-Cup-Sieger Crystal Palace Donald Trump. Aus Karton, als aufblasbare Figur – und auf Schals.
Die Souvenirhändler in London spielen damit auf die Szenen an, die sich an der Klub-WM in den Vereinigten Staaten nach dem 3:0-Finalsieg gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain nach der Siegerehrung abgespielt haben. US-Präsident Donald Trump überreichte auf Einladung von Fifa-Präsident Gianni Infantino die Trophäe – und blieb während der Feierlichkeiten bei der Mannschaft. Ob Chelsea wollte oder nicht – es hatte von dem Moment an einen neuen Edelfan.
Für gewöhnlich überlassen prominente Gäste die Bühne nach der Pokalübergabe ganz den siegreichen Fussballern. «Wir waren schon ein wenig irritiert», sagte Chelsea-Star Cole Palmer. «Ich wusste, dass er hier sein wird. Aber ich wusste nicht, dass er bei uns stehen wird, wenn wir die Trophäe in die Höhe stemmen.»
Dabei blieb es nicht. Die Trophäe der Klub-WM behielt der US-Präsident gleich bei sich. Infantino hatte sie ihm im März vorbeigebracht, Trump gefiel sie, er schmückte mit ihr das Oval Office, das Büro des Präsidenten.
«Ich habe gefragt, wann sie die Trophäe abholen kommen. Sie haben gesagt: Nie, du kannst sie für immer behalten», erzählte der US-Präsident nach der Klub-WM. Die Fifa habe für die Übergabe an Chelsea eine neue Trophäe hergestellt, weshalb die ursprüngliche immer noch in seinem Büro sei.
Besonders viel Glück brachte das neue Maskottchen nicht. Chelsea kam gegen Crystal Palace nicht über ein 0:0 hinaus.