Im Oktober beginnt die neue National-League-Saison. Die Klubs stehen vor einer grossen Herausforderung. Denn Aufgrund der immer noch andauernden Coronavirus-Pandemie können die Klubs nur zwei Drittel der Sitzplatzkapazität ihrer Stadien füllen. Das sorgt einerseits natürlich für finanzielle Einbussen, weil keine oder kaum noch Einzeltickets verkauft werden können und bei weniger Fans im Stadion auch weniger konsumiert wird.
Andererseits müssen die Klubs nun auch organisatorisch einiges leisten. Denn es gibt Teams, die schon mehr Saisonkarten verkauft haben, als sie ab Oktober Zuschauer ins Stadion lassen dürfen. Damit dennoch alle Saisonkartenbesitzer regelmässig in den Genuss von Live-Eishockey kommen, müssen die Klubverantwortlichen nun Lösungen finden.
Der EV Zug hat als erstes Team öffentlich präsentiert, wie er es handhaben wird. Die Zentralschweizer haben über 5900 Saisonkarten verkauft, in der Bossard Arena haben mit den ab Oktober geltenden Massnahmen aber nur 3800 Personen Platz.
Wichtiges Update für alle Saisonkarteninhaber: https://t.co/jlEtsITbMY Danke für eure Geduld und treue Unterstützung!! #fürblauundwiis #EVZ #zämedure pic.twitter.com/cDjOD2lDVV
— EVZ (@official_EVZ) September 9, 2020
Deshalb teilt der EVZ den Spielplan auf. Es gibt einen Spielplan «blau» und einen Spielplan «weiss». Dabei wurde berücksichtigt, dass in beiden Spielplänen jedes gegnerische Team einmal zu sehen ist. Die Mannschaften, gegen die man zuhause drei Mal spielt (Ambri, Langnau, Bern, Zürich) wurden ebenfalls fair aufgeteilt. Gleichzeitig achtete der Klub darauf, dass auch nach Wochentagen eine gleichmässige Aufteilung besteht. So darf etwa die blaue Gruppe fünf Mal am Freitag und vier Mal am Samstag ins Stadion, während in der weissen Gruppe sechs Spiele am Freitag und drei am Samstag anstehen. Insgesamt kann jede Gruppe so 13 Qualifikations-Heimspiele sehen.
Die Saisonkarteninhaber können sich nun – auch gruppenweise – via Formular für einen der beiden Spielpläne melden. Die Plätze in beiden Gruppen werden nach dem Prinzip «first come, first serve» verteilt. Für Sponsoren und Partner sind für jedes Spiel rund 600 Plätze reserviert. Einzeltickets wird Zug diese Saison keine in den Verkauf geben können.
Die Umsetzung des EVZ kann nun den anderen zwölf Klubs der National League als Idee dienen, wie man die Saisonkarteninhaber während dieser speziellen Spielzeit ins Stadion lassen kann. Ein Blick auf die Klubs, bei denen sich schon abschätzen lässt, wie die Situation während der Corona-Saison aussieht.
Die ZSC Lions sind von allen National-League-Klubs in der komfortabelsten Position. Denn für einmal wird das sonst nicht immer beliebte Hallenstadion zum Glücksfall. Stehplätze gibt es dort keine. Deshalb kann der ZSC rund 7500 Fans ins Stadion lassen.
Auf Anfrage von watson teilen die Zürcher mit, dass bislang rund 7000 Saisonkarten verkauft wurden. Der Verkauf läuft derzeit immer noch. Es sieht also danach aus, dass ZSC-Fans mit einer Saisonkarte auch in Corona-Zeiten bei jedem Heimspiel mit von der Partie sein können.
Der SCB hat genau wie Zug mehr Saisonkarten verkauft, als er coronabedingt Plätze im Stadion hat. Bei 10'500 Saisonabos wurde der Verkauf gestoppt. Deshalb könnte ein ähnliches System in Kraft treten wie bei den Zentralschweizern, was bedeuten würde, dass SCB-Fans rund die Hälfte der Heimspiele im Stadion sehen können, vielleicht auch etwas mehr.
Was bereits feststeht: In Bern können sich Fans zu Gruppen von bis zu zehn Personen zusammenschliessen, die dann auch nahe beieinander sitzen dürfen.
Dank des fertig renovierten Stadions, das im Normalfall bis zu 9000 Zuschauern Platz bietet, ist Fribourg für die Corona-Saison verhältnismässig gut aufgestellt. Allerdings muss man auch in der BCF Arena 2.0 mit Zuschauereinbussen rechnen. Nach Informationen des «Tages-Anzeigers» sollen ab Oktober rund 5000 Personen Platz haben.
Gemäss Präsident Hubert Waeber haben die «Drachen» aber schon über 6000 Saisonabos verkauft. Dazu kommen noch Plätze für Sponsoren und andere Gönner. Es wird also nur schwer möglich sein, dass Gottéron-Fans mit Saisonkarten jedes einzelne Heimspiel live sehen können. Etwas mehr als die Hälfte sollte aber mit entsprechender Organisation möglich sein.
Wie viele Saisonkarten der EHC Biel bislang verkauft hat, ist nicht bekannt. Der Klub verspricht aber, dass alle Fans, die ein Sitzplatz-Abo haben, garantiert alle Heimspiele im Stadion mitverfolgen können. Für Fans mit Stehplatzabos gibt es folgende Varianten:
Der HC Davos bestreitet sein erstes Heimspiel im frisch renovierten Eisstadion am 17. Oktober, gute zweieinhalb Wochen nach dem Saisonstart. Gemäss ersten Berichten können beim HCD wohl die Saisonkartenbesitzer bei allen Heimspielen im Stadion sein. Sitzplatzabos sollen rund 2000 verkauft worden sein. Bei den Stehplatzabos, die gegen einen Aufpreis in Sitzplatz-Abos umgewandelt werden, steht die Evaluation noch aus.
🏗 | Gestern wurde unser Vorstand vom @HCDavos_off zu einer Besichtigung der Baustelle eingeladen.
— Sektor 1921 (@Sektor1921) September 6, 2020
Wir sind begeistert von der Konstruktion und den Möglichkeiten, welche die neue Kurve und der (sehr steile) Balkon der Davoser Fankultur in Zukunft bieten werden! 🙌#zämmahocka pic.twitter.com/nbRdluqNxY
Doch die Tatsache, dass beim HCD der Verkauf von Dauerkarten auch nach dem Bundesratsentscheid weitergeführt wurde, und dass Vereinspräsident Marc Gianola damit rechnet, auch während der Saison Einzeltickets in den Verkauf bringen zu können, deuten darauf hin, dass alle Saisonkartenbesitzer bei Davos sämtliche Spiele im Stadion sehen können.
Der HC Lugano hat noch nicht bekannt gegeben, wie viele Saisonkarten bislang verkauft wurden. Ende August wurde die Erneuerungs-Kampagne für Saisonabos gestoppt. Alle bis dahin nicht verkauften Dauerkarten gingen in den offenen Verkauf. CEO Marco Werder sagte: «Es ist unser Ziel, dass unsere treuen Fans möglichst viele Heimspiele im Stadion schauen können.»
✍️ Informazioni importanti sulla campagna abbonamenti!
— Hockey Club Lugano (@OfficialHCL) August 24, 2020
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Die SCL Tigers haben den Verkauf von Saisonkarten sofort gestoppt, nachdem der Bundesrat die Zwei-Drittel-Grenze bestätigt hat. Dennoch haben die Emmentaler schon 3600 Abonnements verkauft. Wenn man das Zuger Modell als Vorlage nimmt, würde das wohl darauf hinauslaufen, dass Saisonkartenbesitzer bei den Tigers etwa zwei Drittel aller Regular-Season-Spiele im Stadion schauen können. Der Klub will in den nächsten Tagen über das genauere Vorgehen informieren.
Noch keine Informationen wie es mit den Saisonkarten aussieht gibt es bei Genf, Lausanne, Ambri und den SCRJ Lakers. Die Klubs werden wohl in den nächsten Tagen informieren.