Dem Schweizer Nationalteam ist die Hauptprobe vier Tage vor dem WM-Startspiel missglückt. Das Team von Trainer Patrick Fischer blieb in Genf gegen den Olympiasieger und aktuellen Weltmeister Kanada chancenlos und verlor das letzte Vorbereitungsspiel 1:4.
Die kanadische NHL-Auswahl war den Schweizern in Genf von Beginn weg und in allen Belangen überlegen. Nach weniger als sechs Minuten führten die WM-Titelverteidiger und neuerlichen Favoriten bereits 2:0, nach gut 13 Minuten und dem 0:3 aus Schweizer Sicht war die Entscheidung bereits gefallen.
Den einzigen Schweizer Treffer vor 6697 Zuschauern, der grössten Kulisse an einem Heimspiel seit drei Jahren, erzielte Pius Suter nach einem Schuss von Cody Almond in der 19. Minute. Suter profitierte von einem Abpraller des kanadischen Keepers Chad Johnson und erzielte seinen vierten Treffer im zwölften Länderspiel.
Nach den mehrheitlich ansprechenden Leistungen in der WM-Vorbereitung erlitten die Schweizer ausgerechnet im letzten Test einen Rückschlag. Gegen Kanada darf eine Schweizer Auswahl zwar immer verlieren. Zu denken geben muss Fischer aber, wie nervös und inkonsequent sich die Schweizer in der Startphase präsentierten.
Noch nicht in der Form des Playoff-Finals befindet sich auch Leonardo Genoni. Der Meistergoalie des SC Bern erwischte wie bereits bei seinem letzten Einsatz in der Vorwoche gegen Dänemark (4:5) nicht seinen besten Abend. Den Schuss zum 0:2 musste er unter den Armen passieren lassen, vor dem 0:3 missglückte ihm eine Stockabwehr.
Den letzten Cut nicht überstanden haben Claude-Curdin Paschoud, Chris Baltisberger, Dave Sutter und Kevin Romy
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) May 2, 2017
Patrick Fischer hat nach dem Spiel gegen Kanada seinen letzten Kaderschnitt vollzogen. Claude-Curdin Paschoud (Davos), Dave Sutter (Biel), Chris Baltisberger (ZSC Lions) und Kevin Romy (Genf) sind nicht Teil der WM-Mannschaft.
Die überraschendste der vier Personalien ist jene von Romy, der gegen die Kanadier nur noch als 13. Stürmer aufgelaufen war. Der Center von Genève-Servette war mit 153 Länderspielen der zweiterfahrenste Spieler des Aufgebots nach Andres Ambühl (237 Partien). Romy war seit 2004 an vielen grossen Turnieren dabei (7 Weltmeisterschaften, 1 olympisches Turnier). Letztes Jahr an der WM in Moskau hatte der 32-Jährige verletzungsbedingt gefehlt. Bei Chris Baltisberger wird eine Verletzung als Grund für den Schnitt gemeldet.
Am Samstag, dem Tag des ersten Spiels der Schweiz an der WM in Paris, wird Patrick Fischer 20 Feldspieler und die drei Torhüter melden. Das bedeutet, dass es für zwei mögliche Verstärkungen aus Nordamerika noch Platz im Kader hätte.
Schweiz – Kanada 1:4 (1:3, 0:1, 0:0)
Genf. - 6697 Zuschauer. - SR DiPietro/Wiegand, Borga/Kovacs (SUI).
Tore: 5. (4:16) Lee (MacKinnon) 0:1. 6. (5:42) Couturier (Simmonds) 0:2. 14. Giroux 0:3. 19. Suter (Almond) 1:3. 37. Simmonds (Skinner, Giroux/Ausschluss Untersander) 1:4. -
Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Schweiz: Genoni; Diaz, Marti; Untersander, Kukan; Loeffel, Genazzi; Sutter, Schlumpf; Rüfenacht, Richard, Bodenmann; Brunner, Malgin, Ambühl; Herzog, Schäppi, Suter; Chris Baltisberger, Almond, Suri; Romy.
Kanada: Johnson (30. Pickard); Barrie, De Haan; Demers, Matheson; Lee, Morrissey; Card; O'Reilly, Scheifele, Skinner; Duchene, Giroux, MacKinnon; Simmonds, Couturier, Killorn; Marner, Point, Schenn; Konecny.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hollenstein (verletzt), Hiller, Furrer, Paschoud, Praplan, Haas (alle überzählig) und Schlegel (Ersatztorhüter). - Pfostenschuss Point (46.). -
Schüsse: Schweiz 17 (7-6-4); Kanada 41 (11-15-15). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/3; Kanada 1/3. (abu/sda)
Hört doch mal auf der Vorbereitung soviel Gewicht zu geben. Motzen Ja und zwar dann wenn die WM vorbei ist, vorher gilt es zum Team zu stehen und sie zu Unterstützen.
Da hätte es praktisch in jedem NLA-Team Stürmer welche sich in besserer Form befinden und die Zukunft noch vor sich haben!