Andres Ambühl ist ein «ewiger Spieler». Er läuft und läuft und läuft. Er ist für dieses raue Spiel eher klein (176 cm), aber kräftig (85 kg), schlau, zäh, schnell und dank einem tiefen Schwerpunkt standfest.
Gegen den SCB hat er sein 999. Spiel bestritten (und einen Assistpunkt gebucht), am Dienstag darf er in Fribourg das seltene Jubiläum von 1000 Partien in der höchsten Liga feiern. Am Freitag wird er gegen Biel bei der HCD-Heimpremiere der Mann des Spiels sein. Die Davoser werden ihren Captain ehren und ein Verbandsvertreter wird auch da sein, um ihm die Reverenz zu erweisen.
Als Besonderheit werden auf dem Videowürfel beim ersten HCD-Heimspiel der Saison Gruss-Gratulationen von verschiedenen Hockeygrössen übermittelt.
Die originellste wird vom aktuellen Rekordhalter Mathias Seger (1153 Partien) kommen. Er würdigt Andres Ambühl per Video auf originelle Art und Weise («Du wirst immer schneller, ich bin immer langsamer geworden.») und zu Ehren des Jubilars steht er in einem blau-gelben Dress vor der Kamera. Am Schluss kommt die ZSC-Kultfigur ganz ins Bild und dann zeigt sich: Er trägt nicht das blau-gelbe HCD-Gewand. Sondern das blau-gelbe Ehrenkleid seines Stammklubs Uzwil. Dort hat er das Hockey-ABC erlernt.
Mathias Segers Rekord ist in Gefahr. Andres Ambühls Vertrag läuft noch bis zum Ende der nächsten Saison. Er kann diese Saison ohne Playoffs auf 1042 und nächste Saison, wiederum ohne Playoffs, auf 1092 Partien kommen.
Der HCD-Leitwolf ist am 14. September 36 geworden. Sportdirektor Raeto Raffainer schliesst eine Vertragsverlängerung im Frühjahr 2021 nicht aus.
Der hockeytechnische Alterungsprozess bei diesem Spielertyp ist langsamer als bei den grösseren, schwereren Titanen. Andres Ambühls Tore sind mehr das Produkt seiner Laufmeter, seiner Energie und seiner Schlauheit, als seiner Wucht und Durchschlagskraft. Er skort und fechtet mit dem Florett, nicht mit dem Zweihänder.
Nach wie vor ist er der Dynamo im HCD-Spiel und seine Verlässlichkeit ist geradezu legendär: Er hat in seinen letzten elf Saisons in der Qualifikation nur elf Spiele verpasst.
Aus dem anstehenden Jubiläum macht er keine grosse Sache. Er sagt, er wisse schon, dass er am Dienstag das 1000. Spiel bestreiten werde. «Wenn man so lange dabei ist, schaut man ja schon mal auf die Statistik…» Aber grosse Worte oder gar eine Party? Das ist nicht die Art dieses bescheidenen, freundlichen Bauernsohns aus dem Sertig, dem Seitental bei Davos, in dem es nur zwei Wirtshäuser gibt: Den «Bergführer» und das «Walserhuus». Eine Feier habe er nicht im Plan. «Feiern geht nicht. Wir spielen am Dienstag, dann trainieren wir und am Freitag ist schon das nächste Spiel.»
Andres Ambühl ist ein «Jahrhundert-Spieler» im Wortsinn: Sein Debüt geht zurück in die Saison 1999/00. Dem heimatlichen Eis ist er treu geblieben. Er hat nur zwischen 2009 und 2013 ein paar Lehr- und Wanderjahre in Amerika (eine AHL-Saison) und in Zürich (drei Saisons, Meister 2012) verbracht. Seit 2013 dient er wieder seinem HCD und nimmt beim Aufbau eines neuen Teams und einer neuen Hockeykultur eine zentrale Rolle ein.
Nach den Rücktritten von Reto von Arx und Kulttrainer Arno Del Curto ist er der letzten Mohikaner des Ruhmes: Der letzte beim HCD aktive Spieler aus dem ersten Meisterteam der Ära Del Curto im Frühjahr 2002. Aktiv sind in der höchsten Liga auch noch Torhüter Jonas Hiller und Verteidiger Beat Forster (bei Biel). Und nicht zu vergessen: auch Nationaltrainer Patrick Fischer gehörte zu dieser Meistermannschaft.
Offen ist, ob der «Poster Boy» aus dem «Hockey-Heidiland» im nächsten Frühjahr bei der WM in Zürich noch einmal dabei sein wird. Mit 263 Länderspielen ist er zwar nicht Rekord-Internationaler. Mathias Seger (305 Länderspiele) und Ivo Rüthemann (270) haben öfters für die Schweiz gespielt.
Aber Andres Ambühl hat bei 15 WM-Turnieren 107 Partien für die Schweiz gespielt – ein Spiel mehr als der bisherige WM-Rekordhalter Mathias Seger. Noch mehr oder gleich viele WM-Einsätze haben nur noch Udo Kiessling (119), Alexander Malzew (110), Jiri Holik (109), Ville Peltonen und Oldrich Machak (107).
Das erste Titelturnier hatte Andres Amühl 2004 in Prag unter Ralph Krueger bestritten. Er hat den Aufstieg der Schweiz vom mauernden Aussenseiter zum stürmenden, silbernen Titanen miterlebt (WM-Silberheld von 2013), ja mitgeprägt. Er war nie nur dabei. Er war immer mittendrin und ist es noch immer.
Wir sollten nicht ausschliessen, dass Andres Ambühl 2020 bei der WM noch einmal dabei sein wird.
wobei er sich ja sowieso nicht gross feiern lässt. er winkt dann höflich und lächelt ein wenig zurückhaltend und konzentriert sich dann auf seinen job. 😁
Tei wohl, Büeli Dreschi!
HCD 🏆🎖️🏆🎖️🏆🎖️🏆🎖️🏆🎖️
ZSC 🏆🎖️
SC 🥇🥇
WM🥈
U18 🥈
MVP 🧨
MPP 🏒🤗🏒🤗🏒🤗🏒🤗
Go for it!💪🏻💪🏻👏🏻👏🏻👏🏻👍🏻🏁
Gruess Polterabend Luzern mit anschliessender Polizei🤣🤣🤣🤣