Kathrin Lehmann ist eine ehemalige Fussball- und Eishockey-Nationalspielerin und heute bekannt als Fussball-Expertin bei verschiedenen Medien. Eigentlich sind die nächsten Wahlen für den Verbands-Verwaltungsrat erst im Jahr 2023 vorgesehen. Nun hat sich der Verwaltungsrat geeinigt, Kathrin Lehmann bereits im Rahmen der nächsten Generalversammlung im September zur Wahl vorzuschlagen.
Die Meinungen sind gemacht: Kathrin Lehmann ist ein riesiger Gewinn für das höchste Gremium unseres Hockeys. Nicht einfach, weil Frauen in Führungsfunktionen erwünscht und en vogue sind. Sondern weil sie mit ihrer Kompetenz und starken Persönlichkeit die ideale Besetzung für diesen Posten im Verwaltungsrat ist. Interessanterweise war eine Kandidatur von Florence Schelling, unserer wohl bekanntesten Hockey-Frau, nie ein Thema.
Die Wahl von Kathrin Lehmann wird voraussichtlich – so sie denn wie allseits abgemacht über die Bühne geht – SCB-Untermanager Raëto Raffainer eine Beförderung bescheren. Der Verbands-Verwaltungsrat besteht aus sechs Mitgliedern und Präsident Michael Rindlisbacher hat keinen Stichentscheid. Diese Patt-Situation ist bewusst gewählt: Drei Mitglieder kommen aus dem Amateur- und Breitensport, drei aus dem Leistungs- und Profisport. So ist es nicht möglich, dass die Amateure die Profis überstimmen können – oder umgekehrt. Wer etwas will, muss Überzeugungsarbeit leisten.
Kathrin Lehmann wird von der Breiten- und Amateursportabteilung nominiert. Das würde bedeuten, dass diese Abteilung die Mehrheit in unserer Hockey-Regierung hätte. Um das zu verhindern, ist vorgesehen, SCB-Untermanager Räeto Raffainer vom Beisitzer ohne Stimmrecht zum Verwaltungsratsmitglied mit Stimmrecht zu befördern. Dann besteht unsere Hockey-Regierung neu aus acht Personen und wieder mit gleich vielen aus der Amateur/Breitensport- und der Leistungssport- und Profiabteilung (je vier).
Weil Raëto Raffainer zum Führungsgremium des Internationalen Eishockey-Verbandes (IIHF) gehört, ist er heute bereits Beisitzer unseres Verbands-Verwaltungsrats ohne Stimmrecht. Nun wird er voraussichtlich bald Mitglied mit Stimmrecht.
Mit der Wahl von Kathrin Lehmann macht der Eishockey-Verband auch einen wichtigen ersten Schritt, um die angestrebte Quoten-Regelung in den Verbands-Führungsgremien zu erfüllen: Sportministerin Viola Amherd wünscht, dass Sportverbände 40 Prozent ihrer Sitze mit Frauen besetzen. Gegen diese Quotenregelung gibt es in den Verbänden zwar breiten Widerstand. Doch ist klar, dass mehr Frauen in den Führungsgremien der Sportverbände wichtig und richtig sind.