Die Saläre der NHL-Spieler sind alle öffentlich einsehbar. Was bei uns völlig undenkbar wäre, ist in Nordamerika inzwischen in allen Profisportarten längst Alltag: Die Saläre der Stars werden publik gemacht.
Dieser schöne Brauch hängt nicht nur mit der Unbefangenheit zusammen, mit der in der nordamerikanischen Gesellschaft über Löhne gesprochen wird. Die Idee, alle Spielerlöhne offenzulegen, hatten ursprünglich die Spielergewerkschaften ausgebrütet. Mit einem schlauen Hintergedanken: Es gibt immer Spieler, die überbezahlt sind.
Das gibt bei Verhandlungen einem Spieler ein starkes Argument für mehr Lohn: Mit dem Hinweis, dieser oder jene Konkurrent verdiene mit viel schlechteren Leistungen mehr, kann mit Fug und Recht ein höheres Salär eingefordert werden. Es ist mehr als eine Legende, dass die Publikation der Löhne zu einem allgemeinen Anstieg der Saläre geführt habe.
Die Löhne der NHL-Coaches werden nicht offengelegt wie die der Spieler. Das ist schon deshalb nicht erforderlich, weil ja die Entschädigungen für die Coaches im Salary Cap (in der Lohnbegrenzung) nicht eingerechnet werden.
Aktuell ist Torontos Mike Babcock mit 6,25 Millionen Dollar der bestbezahlte NHL-Coach der Geschichte (und damit auch der bestverdienende Eishockey-Trainer der Welt). Überaus verlässliche Gewährsleute melden nun das Salär von Ralph Krueger (59), dem neuen Cheftrainer der Buffalo Sabres. Er habe einen Dreijahresvertrag im Wert von zwölf Millionen Dollar unterschrieben. Macht vier Millionen Dollar im Jahr. Er gehört demnach zu den sieben bestbezahlten NHL-Coaches.
Das ist bemerkenswert, wenn wir sein Salär mit den Titanen unter den NHL-Coaches vergleichen:
Kruegers einzige Station in der NHL war bisher in der durch den Lockout verkürzten Saison 2012/13 Edmonton. Dort wurde er nach nur einer Saison gefeuert. Und nun gleich vier Millionen. Kein Wunder, ist er in Kanadas Medien auch schon als «einer der interessantesten Männer der Sportwelt» gefeiert worden.
Er war ja einst auch der teuerste Nationaltrainer der helvetischen Eishockeygeschichte. Er amtierte vom Herbst 1997 bis und mit dem Olympischen Turner von 2010. Im Sommer 2000 wurde sein Vertrag vorzeitig um sechs Jahre verlängert. Ab diesem Zeitpunkt kostete er den Verband pro Jahr bis zum Ende seiner Amtszeit etwas mehr als eine Million Franken. Der aktuelle Nationaltrainer Patrick Fischer verdient nicht einmal halb so viel.