Zu klein für die NHL (175 cm/84 kg), zu gut für die Farmteamliga AHL (fast einen Punkt pro Spiel) und perfekt für unsere Lauf- und Tempoliga: Arttu Ruotsalainen wird die Organisation der Buffalo Sabres nach zwei Jahren (35 NHL-Spiele/10 Punkte) verlassen und nach Europa zurückkehren.
Es wird Zeit für ihn, sein enormes Talent zu kapitalisieren: Bei Buffalo muss er sich mit 925'000 Dollar brutto begnügen, davon geht gleich mehr als die Hälfte an den Steuervogt und er hat weder Wohnung noch Auto gratis. Zeit also für einen Wechsel in die Schweiz, wo das Hockey gespielt und nicht gearbeitet wird, die Distanzen kurz, die Saläre netto sechsstellig und die Lebensqualität hoch sind.
Die Frage: Für wen wird der flinke, abschlussstarke Schillerfalter nächste Saison stürmen? Aus seiner Heimat Oulu wird gemeldet, der in Finnland seit jeher gut vernetzte SC Bern habe bereits «Nein» gesagt: Sportchef Andrew Ebbett wolle einen grossen, kräftigen Center mit ordentlich Wasserverdrängung für den zweiten Sturm. Sozusagen eine Art ausländische Antwort auf Simon Moser. Die finnische Zaubermaus entspreche diesem Profil nicht.
Das ist richtig: Arttu Ruotsalainen ist mehr Schillerfalter als Rumpelstürmer. Mehr Offensiv- als Zweiwegstürmer. Er eignet sich nicht zum «Big Bad Bear», zum grossen, bösen Bären. Aber auch erstaunlich: Der SCB ist jetzt schon eines der langsamsten Teams der Liga und könnte es auf den Ausländerpositionen etwas schneller machen.
Arttu Ruotsalainens Scouting-Report, seinerzeit erstellt unter dem Aspekt der NHL-Tauglichkeit für die «Hockey-Bibel» NHL Draft Black Book, ist jedenfalls vielversprechend. Im Original:
«Arttu is an undersized but skilled playmaking center. Despite being untersized, Ruotsalainen is fearless in traffic and not afraid to mix it up with bigger opponents. He willingly goes into battles but loses a large percentage due to his lack of strength. Arttu has good vision and likes to utilize his accurate shot when he has a lane. He is a good skater and handles the puck well at speed.»
Wahrlich, ein gutes Zeugnis im Hinblick auf seine Tauglichkeit für die National League. Wo der finnische Nationalstürmer landen wird, dürfte erst offiziell bestätigt werden, wenn klar ist, ob es einen Aufsteiger in die National League (Kloten oder Olten) und damit die Bewilligung für sechs Ausländerlizenzen gibt. In Finnland werden als mögliche neue Arbeitgeber die Rapperswil-Jona Lakers und Lugano vermutet.
Affaire à suivre.