Rio, US Open, Ski-Gesamtweltcup, Shaqiris EM-Geniestreich – das war das Sportjahr 2016
Am 26. Februar wird Gianni Infantino zum nächsten FIFA-Präsident gewählt
Die FIFA hat einen neuen Präsidenten! Nach 18 Jahren Sepp Blatter wird Gianni Infantino am 26. Februar zum nächsten Präsidenten gewählt. Er setzt sich an der Präsidenten-Wahl im zweiten Wahlgang gegen Salman bin Ibrahim Al Chalifa durch. Wie schon sein Vorgänger kommt Infantino aus dem Wallis. Seit 2000 war der studierte Jurist bei der UEFA tätig, unter anderem als Leiter der Rechtsabteilung. Ab 2009 arbeitete er beim europäischen Fussballverband als Generalsekretär.
Nach Annahme der Wahl zeigte sich der 45-Jährige in seiner Rede an die Kongress-Mitglieder emotional: «Ich kann meinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen. Ich sagte Ihnen, dass ich eine aussergewöhnliche Reise hinter mir habe. Ich habe viele fantastische Menschen getroffen, die Fussball jeden Tag atmen, die es verdienten, dass die FIFA Hochachtung geniesst. Alle sollten stolz sein darauf, was wir mit der FIFA machen. Es (seine Wahl) ist ein grosses Zeichen der Demokratie bei der FIFA.»
Gianni Infantinos erste Rede als FIFA-Präsident.
Am 13. März gewinnt Lara Gut den Ski-Gesamtweltcup
21 Jahre musste sich die Schweiz gedulden. Nach Vreni Schneider (1995) gewinnt Lara Gut als nächste Schweizerin den Gesamtweltcup. Mit Rang 3 in der Kombination von Lenzerheide am 13. März sichert sich die Tessinerin die grosse Kugel (1522 Punkte) vor Lindsey Vonn (1235 Punkte).
1981 Marie-Theres Nadig
1982 Erika Hess
1984 Erika Hess
1985 Michela Figini
1986 Maria Walliser
1987 Maria Walliser
1988 Michela Figini
1989 Vreni Schneider
1994 Vreni Schneider
1995 Vreni Schneider
2016 Lara Gut
Das sind die Sieger im Gesamtweltcup
Der Sieg im Gesamtweltcup ist eine Mosaikstein in der Karriere von Lara Gut. Sie gewann bereits Bronze in der Abfahrt an den Olympischen Spiele 2014 in Sotschi, zwei Mal Silber an der Ski-WM 2009 in Val-d’Isère (Abfahrt und Super-Kombination), Silber an der Ski-WM 2013 in Schladming (Super-G) und Bronze an der Ski-WM 2015 in Vail/Beaver Creek (Abfahrt). Hinzu kommen bis heute 21 Weltcupsiege.
Am 12. April gewinnt der SC Bern den Meistertitel
Das gab es noch nie. Der SC Bern gewinnt als 8. in der Qualifikation den Meistertitel. Zuerst fertigte das Team von Lars Leuenberger die ZSC Lions, die die Qualifikation auf dem ersten Platz beendet hatten, mit 4:0 ab. Auch im Halbfinal gegen den HC Davos geben sich die Berner keine Blösse: 4:1! Den Final gegen Lugano gewinnen sie ebenfalls mit 4:1.
Der SC Bern gewinnt das fünfte Finalspiel gegen Lugano
Am 1. Mai gewinnt Leicester City die Premier League
Wenn das keine faustdicke Überraschung war! Der Fussballzwerg Leicester City setzt sich in der Premier League durch – gegen Manchester City, gegen Manchester United, gegen Arsenal und Chelsea. Die «Foxes» operieren mit einem Budget, dass einem Bruchteil der grossen Klubs entspricht und überzeugen mit direkten, offensiven Fussball und verzaubern die Fussballwelt. Vor dem Start der Saison gab es bei den Wettbüros eine Quote von 5000 zu 1 für einen Titelgewinn von Leicester City.
Die Titelfeier von Leicester City
Am 30. April gewinnt der FC Basel die Super League
Was? Schon wieder? Tatsächlich! Der FC Basel gewinnt auch in diesem Jahr wieder die Super League. Mit einem 2:1 gegen Sion fünf Runden vor Schluss macht der FC Basel alles klar und holt sich den siebten Meistertitel in Folge.
Für Trainer Urs Fischer ist der Meistertitel Neuland. Nach drei Jahrzehnten im Schweizer Fussball holt er als Trainer erstmals den Meisterpokal. Wie man denn so einen Titel feiere? «Ich lasse mich überraschen», sagte Fischer nach dem Spiel. Überrascht wurde er dann auch, als Taulant Xhaka, Breel Embolo, Michael Lang und Renato Steffen die Pressekonferenz stürmten und ihn mit Bier und Isostar übergossen.
Die Meisterdusche für Urs Fischer #rotblaulive pic.twitter.com/ZG5onAh428
— Radio Basilisk (@Radio_Basilisk) 30. April 2016
Die Meisterfeier des FC Basel
Am 25. Juni entzückt Xherdan Shaqiri die Fussballwelt mit seinem Tor gegen Polen an der Euro 2016
Xherdan Shaqiri wurde an der Euro 2016 in Frankreich stark kritisiert. Zu eigensinnig, zu verspielt. Aber mit seinem Fallrückzieher gegen Polen machte er das alles vergessen. Ein Traumtor! Genützt hat es aber leider trotzdem nichts: Die Schweizer schieden im Achtelfinal im Penaltyschiessen aus.
Shaqiris Fallrückzieher gegen Polen
Am 10. Juli gewinnt Portugal die EM
Portugal ist zum ersten Mal Europameister! Das Siegestor im Final gegen Frankreich schoss Eder in der Verlängerung. Das Spiel fing ganz schlecht an für Portugal. Bereits in der ersten Halbzeit musste sich Talisman Cristiano Ronaldo nach einer Verletzung auswechseln lassen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, von der Seitenline aus Einfluss auf die Partie zu nehmen.
Cristiano Ronaldo versucht sich als Trainer an der Seitenlinie
Die Highlights des EM-Finals
Und noch ein emotionaler Film über Portugal an der EM mit schöner Musik
Die Schweizer holen drei Goldmedaillen an den Olympischen Spielen in Rio
Sieben Medaillen gewinnen die Schweizer an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro. Drei davon sind sogar goldig! Der Radfahrer Fabian Cancellara gewinnt im Zeitfahren Gold. Mario Gyr, Simon Niepmann, Simon Schürch und Lucas Tramèr gewinnen im Leichtgewicht-Vierer die Ruder-Goldmedaille. Nino Schurter holt im Mountainbike Gold.
Alle Schweizer Medaillengewinner in Rio
Am 28. August gewinnt Matthias Glarner das Eidgenössische Schwingfest
Der Schwingerkönig ist zum dritten Mal in Folge ein Berner. Matthias Glarner gewinnt am 28. August in Estavayer das Eidgenössische Schwingfest. Glarner besiegt im Schlussgang den Bünder Armon Orlik nach 13:30 Minuten. Der Sportlehrer Glarner, Bruder des Super-League-Fussballers Stefan Glarner, hat mit seinem hochverdienten Triumph einen Fluch beseitigt, der für alle Schwinger 76 Jahre lang angehalten hat: Seit 1940 nämlich war nie ein Schwingerkönig älter als 29. Und seit jener Zeit wurde immerhin 25 Mal ein Schwingerkönig gekrönt.
Der Schlussgang des Eidgenössischen Schwingfests

Am 12. September gewinnt Stan Wawrinka das US Open in New York
Was war das für ein Kampf, was war das für ein Leiden! Stan Wawrinka setzt sich in vier Sätzen im Final gegen Novak Djokovic durch. Wie so oft verlor der Westschweizer den ersten Satz um dann stärker zurückzukommen. Nach 3:55 Stunden war es dann endlich geschafft: Stan Wawrinka gewinnt zum ersten Mal das US Open und sicherte sich damit seinen dritten Grand-Slam-Titel. «Mut und Aufopferung braucht es immer, wenn man die Nummer 1 schlagen will. Man muss das Leiden akzeptieren und es fast schon geniessen», sagte Wawrinka nach dem Spiel.