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Experten und Fans waren sich vor dieser EM für einmal einig: Italien wird es in Frankreich zu nichts bringen. Wie auch? Ohne die nicht aufgebotenen Andrea Pirlo, Sebastian Giovinco und Mario Balotelli, sowie die verletzten Claudio Marchisio, Marco Verratti und Riccardo Montolivo. In der ausgeglichenen «Todesgruppe» E mit Belgien, Schweden und Irland rechnete man gar mit dem Schlimmsten, dem Aus nach der Vorrunde.
Einer verkörperte die italienische Hoffnungslosigkeit wie kein Zweiter: Emanuele Giaccherini. Der nur gerade 1,67-Meter-grosse Rechtsaussen vom FC Bologna galt als der schwächste Spieler in der schwächsten italienischen EM-Auswahl aller Zeiten.
Kein Wunder: Giaccherini, dem im Jugendalter nach einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Goalie die Milz entfernt werden musste, ist zwar schon seit 2012 Nationalspieler, wurde 2013 aber bei Juventus Turin aussortiert. Der 31-Jährige wechselte zu Sunderland in die englische Premier League. Doch auch beim ständigen Abstiegskandidaten konnte er sich nicht durchsetzen und so wurde er im Sommer 2015 in die Heimat ausgeliehen.
Im EM-Auftaktspiel gegen Belgien bestätigte Giaccherini die gegen ihn erhobenen Zweifel zunächst auf ganzer Linie. Der Flügel verstolperte ein paar Bälle, verlor ein paar Zweikämpfe und wurde schon bald als Schwachstelle im italienischen Team ausgemacht.
Giaccherini spielt bis jetzt komplett unterirdisch! #BELITA #ITA
— Philipp Fließenschuh (@politikkicker) 13. Juni 2016
Conte's tactical decisions are shocking, giaccherini over insigne is borderline criminal, reminds me of LVG in the world cup
— ㅤ (@Youngerweireld) 13. Juni 2016
When you realise Giaccherini starts for Italy but couldn't get into the team at Sunderland... #BELITA pic.twitter.com/a5u5sJgrYc
— Copa90 (@Copa90) 13. Juni 2016
Hate Giaccherini so much. Swear he's only there because Conte feels bad about his disability
— Sellvio Berlu$coni (@Pure_Milanista) 13. Juni 2016
Doch dann folgt die 31. Minute. Abwehrchef Leonardo Bonucci schlägt kurz hinter der Mittellinie einen 50-Meter-Ball in den Strafraum. Belgiens Toby Alderweireld unterläuft diesen, dahinter hat sich Giaccherini angeschlichen, der den Ball perfekt mit Links annimmt und sofort zum 1:0 in die rechte untere Ecke schlenzt.
Die Führung der Italiener kommt wie aus dem Nichts, ist aber nicht unverdient. Mit dem 1:0 im Rücken spielt die Squadra Azzurra plötzlich gross auf, während sich auf Twitter die Ersten über ihre vorschnelle Verurteilung wundern.
Da fluche ich ohne Ende über Giaccherini und dann macht er das 1:0 ❤️ #BELITA
— Florian Tietze (@FlorianTietze) 13. Juni 2016
Ich sitz hier seit ner halben Stunde und kotz über Giaccherini ab und jetzt macht der die Bude... 🙈😄 #BELITA
— Rebekka (@whatsername1893) 13. Juni 2016
Italien gewinnt die Partie gegen Belgien dank einem Treffer von Graziano Pellè schliesslich 2:0, der gefeierte Held ist aber ganz klar Emanuele Giaccherini. Der Kleinste ist plötzlich der Grösste und wird am Ende gar zum «Man of the Match» gewählt.
Emanuele Giaccherini is the @carlsberg Man of the Match 👏#EURO2016 #ITA pic.twitter.com/86N32LjcrE
— UEFA EURO 2016 (@UEFAEURO) 13. Juni 2016
Giaccherini kümmert sich nicht gross darum, er analysiert lieber sachlich das Spiel und schaut bereits nach vorne: «Gestern im Training habe ich genauso eine Chance, wie ich sie heute verwertet habe, vergeben. Wenn ich sie heute wieder vergeben hätte, könnten wir jetzt nicht jubeln. Wir haben gut gespielt, aber gegen Schweden wird es erneut sehr schwierig.» Er wird am nächsten Freitag sicher erneut unter besonderer Beobachtung sein, allerdings mit ganz anderen Vorzeichen.