Sport
EM-Qualifikation

«Dem Frieden zuliebe sollte die UEFA solche Spiele präventiv verhindern»

Solche Bilder will auf Europas Fussballplätzen niemand sehen.
Solche Bilder will auf Europas Fussballplätzen niemand sehen.Bild: KOCA SULEJMANOVIC/EPA/KEYSTONE
Kommentar

«Dem Frieden zuliebe sollte die UEFA solche Spiele präventiv verhindern»

Nach den Ausschreitungen in Belgrad wird der Vorwurf laut, dass es die Begegnung zwischen Serbien und Albanien gar nie hätte geben dürfen. Zu Recht, nur so kann offenbar verhindert werden, dass Idioten den Fussball für politische Anliegen missbrauchen.
15.10.2014, 13:4515.10.2014, 14:09
Mehr «Sport»

» Hier geht's zur gegenteiligen Meinung von Sportredaktor Ralf Meile

Spanien vs. Gibraltar? No! Armenien vs. Aserbaidschan? Niet! Serbien vs. Albanien? Warum nicht! Für die Gruppen-Auslosung der EM-Qualifikation 2016 hat die UEFA festgelegt, dass wegen politischer Differenzen Neuling Gibraltar und Spanien sowie Armenien und Aserbaidschan nicht aufeinandertreffen dürfen. Der europäische Fussballverband fällt die Entscheidung zwar nicht im Alleingang, nach Rücksprachen mit den Verbänden entscheidet letztlich aber die UEFA.  

Sie tut gut daran, solche Spiele bereits im Vornherein zu verhindern. Das hätte sie auch bei Serbien gegen Albanien tun sollen. Zu angespannt ist die Situation wegen dem schwelenden Kosovo-Konflikt zwischen den beiden Staaten. Vorstellbar wären höchstens Duelle auf neutralem Boden ohne Zuschauer.

1 / 17
Ausschreitungen bei Serbien gegen Albanien
Beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien fliegt am 14. Oktober 2014 kurz vor der Pause eine Drohne mit gross-albanischer Flagge über das Spielfeld. Spieler und Zuschauer rasten aus, der Schiedsrichter muss die Partie abbrechen.
quelle: epa/epa / koca sulejmanovic
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Ansonsten ist das Risiko, dass es zu politischen Aktionen oder gar Ausschreitungen zwischen Fans und/oder Spielern kommt, schlicht zu hoch. Schliesslich sollte der Fussball nicht als Bühne für politische Statements oder Auseinandersetzungen dienen können. Keine Gästefans zuzulassen, wie das in Belgrad der Fall war, ist schlicht eine Alibi-Übung.

Mehr zum Thema

Wer Duelle wie Gibraltar vs. Spanien oder Serbien vs. Albanien befürwortet, spricht schnell von Wettbewerbsverzerrung, wenn diese vorweg verboten würden. Aber wäre es denn so schlimm, wenn Albanien und Serbien um des Friedens willen nicht in dieselbe Quali-Gruppe gelost würden? Sportlich wäre es für niemanden eine Katastrophe. Weder für die beiden Teams noch für die innereuropäische Konkurrenz.

Natürlich kann man argumentieren, dass der Schweizer Fussballverband dann seinerseits fordern könnte, nicht mehr gegen England oder Frankreich spielen zu wollen. Hier darf man aber durchaus auf den gesunden Menschenverstand der UEFA-Funktionäre zählen, die sicher abschätzen können, wann ein Aufeinandertreffen möglich ist und wann nicht.

Ein allfälliges Duell an einer WM- oder EM-Endrunde wäre hingegen kein Problem – sofern sie nicht in Albanien oder Serbien stattfindet. Den besseren Kontrollen ums Stadion, den zahlreich anwesenden Sicherheitskräften und dem grösseren Druck auf die Verbände sei Dank.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Ciriaco Sforza sieht im TV, wie er ohne sein Wissen transferiert wird
10. Dezember 1995: Ciriaco Sforza ist zu Besuch bei Freund Hansi Müller. Im Fernsehen sieht der Schweizer Nationalspieler zu seiner Überraschung sein Gesicht und erfährt von seinem Transfer zu Inter Mailand. Sforza ist von den News und den Reaktionen seiner Mitspieler mehr als überrascht – er ahnt nicht, dass ihm gerade ein übler Streich gespielt wird.

Mit schöner Gemütlichkeit beginnt der Fernsehbeitrag vom 10. Dezember 1995. Der Schweizer Ciriaco Sforza macht es sich auf dem Sofa seines Freundes, des ehemaligen deutschen Nationalspielers Hansi Müller, bequem.

Zur Story