Wenn ein Name momentan die Runde macht, ist es Munir El Haddadi. Der Stürmer der A-Jugend vom FC Barcelona hat in der neu eingeführten Youth League demonstriert, wieso sich Barça vorzeitig die Rechte des jungen Talentes gesichert hat.
In zehn Spielen der «Champions League der Nachwuchs-Teams» erzielte der flinke Stürmer elf Tore und bereitete nebenbei vier vor. Zahlen, an die kein anderer auch nur annähernd herankommt. Im Final gegen Benfica Lissabon sicherte Munir, wie Barcelona ihn auf der Homepage nennt, seinem Team den Titel gar im Alleingang. Das 1:0 durch Rodrigo Tarin bereitete der 18-Jährige vor, führte die Gala mit dem selbst erzielten 2:0 fort und setzte mit einem Lob der Extraklasse zum 3:0-Endstand noch einen drauf.
Kein Wunder wird in Barcelona von einem neuen Juwel gesprochen. Munir gilt als Hoffnungsträger der Zukunft. Gerade Richtig, hat die glanzvolle Zeit des übermächtigen Barcelonas doch einen Dämpfer erlitten. Nach dem Aus in der Champions League und dem Rückschlag in der Meisterschaft bleibt den verwöhnten Superstars noch der Cupsieg, um den am Mittwoch im Clásico gegen Real Madrid gekämpft wird. Von einer Krise in Barcelona will und kann man nicht sprechen, doch ein neues Element würde dem Spiel der Katalanen vielleicht gut tun.
Zu einem Einsatz in der ersten Mannschaft ist Munir bislang noch nicht gekommen. Damit sich die Chance erhöhen, dass es dereinst so weit kommt, haben sich die Katalanen die Rechte des Flügelstürmers vorzeitig gesichert. Im Februar 2014 verlängerte er seinen Vertrag bis 2017 mit einer Ausstiegsklausel von 15 Millionen Franken. Doch wird diese automatisch auf 43 Millionen erhöht, sobald er das Aufgebot für die erste Mannschaft bekommt – was wohl nur noch eine Frage der Zeit ist.
Bitter für die Vereine der anderen Top-Ligen Europas: Denn am Talent mit dem starken linken Fuss waren auch Vereine wie Manchester City, Arsenal und Bayern dran. Besonders für Arsenal-Trainer Arsène Wenger war die Absage enttäuschend. Beinahe hätte Munir 2012 zu den «Gunners» gewechselt, doch Barça machte schliesslich das Rennen um den Junior des spanischen Viertligisten Rayo Majadahonda.
Spanien darf sich ebenfalls nicht auf El Haddadi freuen: Der Stürmer mit marokkanischen Wurzeln lehnte ein Angebot der spanischen Nationalmannschaft bewusst ab. «Spanische Offizielle haben schon mit mir gesprochen, ob ich zum Team stossen will. Aber sollte ich einen Anruf aus Marokko bekommen, dann werde ich sicher antworten», sagte Haddadi gemäss spox.com.
Die Voraussetzungen, einmal wie Lionel Messi im Rampenlicht zu stehen, sind gut. Nicht zuletzt, weil die fussballerischen Ähnlichkeiten zu seinem Vorbild unübersehbar sind: schnell, wendig und einen starken linken Fuss, der scheinbar für Tore massgeschneidert wurde.
Auch in business-technischer Hinsicht scheint die Zukunft Munirs gesichert zu sein. Hat er die sportbegeisterten Fans dank seiner Klasse so oder so auf seiner Seite, wird auch die weniger sportliche und vermehrt weibliche Anhängerschaft den kommenden Superstar lieben. Der Shootingstar postet schon Selfies auf Twitter und Instagram wie ein Profi und entpuppt sich mit seinem Cap als Neymar-Double. Spielen wie Messi, aussehen wie Neymar. Munir El Haddadi ist auf dem Weg nach ganz oben.