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Neue Runde im FIFA-Skandal: Erstmals taucht angeblich auch Blatters Name zu dubiosen Zahlungen um die WM 2010 auf 

Auch nach der Rücktrittsankündigung unter Beschuss: Sepp Blatter. 
Auch nach der Rücktrittsankündigung unter Beschuss: Sepp Blatter. Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Neue Runde im FIFA-Skandal: Erstmals taucht angeblich auch Blatters Name zu dubiosen Zahlungen um die WM 2010 auf 

07.06.2015, 20:2608.06.2015, 09:52
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Bankbelege fördern immer neue Details um offensichtlich massive Bestechungspraktiken rund um die Vergabe der WM 2010 an Südafrika zutage. Auch der Name des scheidenden FIFA-Präsidenten Sepp Blatter taucht nun angeblich in einem hochrangigen E-Mail-Verkehr auf.

Immer neue Details über ein System korrupter Funktionäre zeichnen ein desaströses Bild der FIFA. Beim Fussball-Weltverband ist von der erhofften Ruhe nach der Rücktrittsankündigung Blatters jedenfalls nichts zu spüren. «Kein Kommentar», hiess es am Sonntag aus dem Hauptquartier in Zürich. Alle Aspekte der neuen Anschuldigungen bis hin zu einer angeblich manipulierten Auszählung der WM-Stimmen zugunsten Südafrikas seien derzeit nicht zu bewerten.

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«Legale Hilfsmassnahme» oder Bestechung?

Berichte aus Südafrika verheissen auch für Blatter nichts Gutes. FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke soll im Jahr 2007 per E-Mail bei der Regierung am Kap angefragt haben, wann mit der Zahlung von zehn Millionen Dollar zugunsten der CONCACAF-Konföderation für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik zu rechnen sei. Die südafrikanische Zeitung «Sunday Times» behauptet, dass Valcke in seinem Schreiben darauf verwiesen habe, dass Blatter und Südafrikas damaliger Staatschef Thabo Mbeki in die Diskussionen um die Zahlung eingebunden gewesen seien.

Das würde erstmals den Namen Blatters konkret mit der dubiosen Zahlung in Verbindung bringen. Laut US-Justizermittlern handelt es sich bei dem Geld um eine Bestechungszahlung an FIFA-Funktionäre, darunter die Exekutivmitglieder Chuck Blazer, der geständig ist, und Jack Warner, der jede Vorteilsnahme leugnet. Die FIFA beharrt darauf, dass die zehn Millionen Dollar eine legale Hilfsmassnahme für den Fussball in Mittelamerika gewesen seien. (tat/si/dpa)

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