Die Formel 1 in der Krise – die kleinen Teams haben massive Probleme, Zuschauer wenden sich ab. Das ist derzeit auch beim Grossen Preis in Spielberg zu beobachten. Bernie Ecclestone zumindest glaubt zu wissen, woran es liegt: Der Formel1-Boss hat die Teams und Ingenieure erneut scharf kritisiert.
Ecclestone sucht vor dem Grossen Preis von Österreich den Grund für die Misere erneut vor allem in den neuartigen Motoren – zu leise, zu unspektakulär und zu kompliziert sei das, was der Weltverband Fia da angeschoben habe.
«Ich sass zuletzt mit einigen Ingenieuren zusammen», sagte der 84-Jährige der Nachrichtenagentur AFP, «und ich habe ihnen gesagt: Ich war schon mein ganzes Leben ein guter Verkäufer, aber jetzt habt ihr mir ein beschissenes Produkt gegeben. Und das muss ich an den Mann bringen.»
Ecclestone selbst muss jedoch auch Kritik einstecken – aus dem Fahrerlager. «Bernie könnte ehrlich gesagt viel mehr Tickets verkaufen», sagt etwa der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel, «er könnte sie zum Beispiel günstiger machen».
Beim finanziellen Ungleichgewicht zwischen den Teams könnte Ecclestone regulierend eingreifen, doch der Brite sieht die Hinterbänkler-Teams in der Pflicht – die Formel 1 funktioniere wie die freie Wirtschaft.
«Besorgt euch mehr Geld oder gebt weniger aus», sagt er an deren Adresse und fügt an: «Ich habe auch jahrelang ein Team geführt, und ich habe nie auf Spenden gewartet. Diesen Leuten ginge es genauso, wenn sie eine stinknormale Firma managen würden: Sie sind nicht in der Lage, ein Unternehmen ordentlich zu führen.»
Zumindest in einem Thema befindet sich der Entwickler der Formel 1 derweil auf einer Linie mit den meisten Fahrern. «Am Ende des Tages machen wir Unterhaltung, das ist unser Hauptgeschäft, und das ist es, was die Öffentlichkeit will», sagt Ecclestone. (aev/sid)