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Formel 1-Chef Ecclestone: «Ihr habt mir ein beschissenes Produkt gegeben»

Formel-1-Boss Ecclestone.
Formel-1-Boss Ecclestone.Bild: Gero Breloer/AP/KEYSTONE

Formel 1-Chef Ecclestone: «Ihr habt mir ein beschissenes Produkt gegeben»

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat erneut harte Kritik an den Rennställen geäussert. Die neuartigen Motoren seien in der Öffentlichkeit einfach nicht zu vermarkten.
19.06.2015, 21:40
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Ein Artikel von
Spiegel Online
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Die Formel 1 in der Krise – die kleinen Teams haben massive Probleme, Zuschauer wenden sich ab. Das ist derzeit auch beim Grossen Preis in Spielberg zu beobachten. Bernie Ecclestone zumindest glaubt zu wissen, woran es liegt: Der Formel1-Boss hat die Teams und Ingenieure erneut scharf kritisiert.

Ecclestone sucht vor dem Grossen Preis von Österreich den Grund für die Misere erneut vor allem in den neuartigen Motoren – zu leise, zu unspektakulär und zu kompliziert sei das, was der Weltverband Fia da angeschoben habe.

Bernie Ecclestone sagt von sich, er sei ein guter Verkäufer.
Bernie Ecclestone sagt von sich, er sei ein guter Verkäufer.Bild: VALDRIN XHEMAJ/EPA/KEYSTONE

«Ich sass zuletzt mit einigen Ingenieuren zusammen», sagte der 84-Jährige der Nachrichtenagentur AFP, «und ich habe ihnen gesagt: Ich war schon mein ganzes Leben ein guter Verkäufer, aber jetzt habt ihr mir ein beschissenes Produkt gegeben. Und das muss ich an den Mann bringen.»

Vettel schiesst gegen Ecclestone

Ecclestone selbst muss jedoch auch Kritik einstecken – aus dem Fahrerlager. «Bernie könnte ehrlich gesagt viel mehr Tickets verkaufen», sagt etwa der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel, «er könnte sie zum Beispiel günstiger machen».

Beim finanziellen Ungleichgewicht zwischen den Teams könnte Ecclestone regulierend eingreifen, doch der Brite sieht die Hinterbänkler-Teams in der Pflicht – die Formel 1 funktioniere wie die freie Wirtschaft.

Haben Diskussionsbedarf: Ecclestone und Vettel.
Haben Diskussionsbedarf: Ecclestone und Vettel.Bild: Getty Images Europe

«Besorgt euch mehr Geld oder gebt weniger aus», sagt er an deren Adresse und fügt an: «Ich habe auch jahrelang ein Team geführt, und ich habe nie auf Spenden gewartet. Diesen Leuten ginge es genauso, wenn sie eine stinknormale Firma managen würden: Sie sind nicht in der Lage, ein Unternehmen ordentlich zu führen.»

Zumindest in einem Thema befindet sich der Entwickler der Formel 1 derweil auf einer Linie mit den meisten Fahrern. «Am Ende des Tages machen wir Unterhaltung, das ist unser Hauptgeschäft, und das ist es, was die Öffentlichkeit will», sagt Ecclestone. (aev/sid)

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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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saukaibli
19.06.2015 22:28registriert Februar 2014
Der alte Mann kapiert es einfach nicht. Wen interessieren schon die Motoren? Ich will Rennen sehen, nicht Stradegiespielchen. Ich will sehen, wie sich die Fahrer duellieren. Nimm dir ein Beispiel an der MotoGP, Moto2 und Moto3. Dort werden die Regeln so gemacht, dass schwache Teams Vorteile haben, die dürfen mehr entwickeln, haben weichere Reifen und mehr Benzin. Das Resultat: Im Qualifying 20 Fahrer innerhalb 2s. Teilweise 15 Fahrer mit 1s Differenz=Spannunf. Kaum Aerodynamik=Rad-anRad-Action=Mehr Überholmanöver in 1 Runde als in der F1 in einem Rennen. Gute Reifen=Vollgas in jeder Runde usw.
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