«Alle, die heute im Stadion gewesen sind, haben guten Fussball gesehen. Aber leider nicht von uns.» Die Kurzanalyse der Nationalcaptain Lia Wälti zu diesem Abend vor 8515 Zuschauenden im Letzigrund passt. Es gibt guten Fussball zu bewundern an diesem verregneten Dienstag, doch dafür sind nicht die Schweizerinnen, sondern die Gäste aus Spanien verantwortlich. Nicht weniger als sieben Tore erzielen sie, es ist einmal mehr ein Klassenunterschied zwischen den Weltmeisterinnen und der Schweiz. «Ich weiss gerade gar nicht, was ich sagen soll», sagt Wälti.
Innerhalb von 87 Tagen ist es für die Schweiz die dritte Klatsche gegen Spanien. 1:5 im WM-Achtelfinal im August, 0:5 im Hinspiel der Nations League im September und nun im Oktober das 1:7 im Rückspiel. Mit der neuerlichen Klatsche ist die vermeintliche Aufwärtstendenz nach der knappen 0:1-Niederlage am letzten Freitag gegen den WM-Dritten Schweden dahin.
Wie beim denkwürdigen WM-Aus dauert es auch im Heimspiel nicht einmal fünf Minuten, bis die Spanierinnen in Front liegen. Nach einem Eckball geht Oihane Hernández im Schweizer Strafraum vergessen und köpfelt zur frühen Führung ein. Sechs Minuten später erhöht Alexia Putellas auf 2:0, ehe in der zweiten Halbzeit fünf weitere Toren für Spanien folgen. Es sind nicht nur toll herausgespielte Aktionen der Weltmeisterinnen, sondern immer wieder auch katastrophale Verteidigungsaktionen der Schweizerinnen.
Es ist wahrlich eine Horrornacht an Halloween und am 45. Geburtstag von Inka Grings. «Wir hatten eine rabenschwarze Nacht», sagte die Nationaltrainerin, die selber über eine Horrorbilanz verfügt. Seit sie Anfang Jahr die Geschicke des Nationalteams verantwortet, hat die Schweiz in 14 Partien nur einmal gewonnen. Beim 2:0 im WM-Startspiel gegen die Philippinen.Es ist wahrlich eine Horrornacht an Halloween und am 45. Geburtstag von Inka Grings. «Wir hatten eine rabenschwarze Nacht», sagte die Nationaltrainerin, die selber über eine Horrorbilanz verfügt. Seit sie Anfang Jahr die Geschicke des Nationalteams verantwortet, hat die Schweiz in 14 Partien nur einmal gewonnen. Beim 2:0 im WM-Startspiel gegen die Philippinen.
Doch auch wenn die Kritik an der Nationaltrainerin wächst, die Spielerinnen kritisieren die Trainerin nicht öffentlich. «Ich kenne Inka Grings schon lange, sie hat grosse Qualitäten», sagt Nadine Riesen, die schon unter Grings beim FC Zürich gespielt hat. Und Captain Lia Wälti sagt: «Es liegt nicht an der Trainerin. Wir Spielerinnen müssen uns an der eigenen Nase nehmen, wir sind selber verantwortlich, wie wir auf dem Rasen spielen.»
Tatsächlich lassen die Schweizer Nationalspielerinnen auf dem Rasen vieles vermissen. Es fehlt an Entschlossenheit und Leidenschaft. Grings sagt: «Man kann über Taktik und Qualität sprechen, aber kämpfen und die Bereitschaft zu haben über die Grenzen hinauszugehen, sollte vorhanden sein.»
Das einzige Positive an diesem Abend ist der Ehrentreffer von Alayah Pilgrim zum zwischenzeitlichen 1:4. Es ist das erste Schweizer Tor seit dem WM-Startspiel gegen die Philippinen. Nach einem schönen Pass von Géraldine Reuteler erzielt die Aargauerin des FC Zürich ihr erstes Länderspieltor. Doch die Nachricht des erzielten Treffers verbessert nur wenig aus Schweizer Sicht. Der Abstieg aus der Nations League kommt nach diesem Spiel immer näher, die Krise spitzt sich weiter zu.
Letzigrund, Zürich. – 8515 Zuschauende. – SR Demetrescu (ROU).
Tore: 5. Hernández 0:1. 11. Putellas 0:2. 56. Mendez 0:3. 62. Putellas 0:4. 69. Pilgrim 1:4. 72. Del Castillo 1:5. 89. Del Castillo 1:6. 93. Oroz 1:7.
Schweiz: Peng; Crnogorcevic (62. Aigbogun), Bühler, Calligaris (62. Stierli), Riesen; Sow (86. Terchoun), Wälti (62. Vallotto), Reuteler; Lehmann (65. Pilgrim), Bachmann, Piubel.
Spanien: Misa Rodriguez; Batlle, Aleixandri, Mendez, Hernández (77. Olga); Bonmati (77. Gabarro), Abelleira, Putellas; Garcia (64. Castillo), Hermoso (84. Oroz), Paralluelo.
Die Spielerinnen der Schweizer Nati forderten aber auch Equal Pay im Vergleich zu den Männern. Diese Forderung ist völlig abwegig. Nicht nur wegen des fehlenden Interesses von Zuschauenden und Sponsoren, sondern auch rein sportlich.
Übrigens: Seit der Forderung nach gleichen Löhnen läuft bei der Schweizer Frauen-Nati rein gar nichts mehr rund. Es scheint, als hätte der Ruf nach mehr Geld das Leistungsvermögen zugrunde geritten.