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Heute Abend empfängt der FC Zürich in der Europa League den deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen. Bestimmt wäre Oli hingegangen, denn Leverkusen war der Lieblingsklub des jungen Zürcher Fussballfans.
25.10.2018, 15:1925.10.2018, 15:19
Es ist ziemlich genau drei Jahre her, dass ich Oli kennenlernte. Wir hatten ihn als Praktikanten in der Sportredaktion eingestellt. Mit seinen 18 Jahren war er zwar noch sehr jung, aber er war initiativ und er lernte schnell. Lange blieb er nicht bei uns, weil ihm nach wenigen Monaten eine Festanstellung angeboten wurde, dort wo er nach der Matura bereits ein Praktikum absolviert hatte.
Sehr viele Erinnerungen habe ich deshalb nicht an diesen anständigen, manchmal etwas scheuen jungen Mann. Dafür ist mir diese eine Information umso präsenter: Oli war tatsächlich ein Anhänger von Bayer Leverkusen.
Wie um alles in der Welt man das in der Schweiz werden könne, wollte ich von ihm wissen. Die Fussballer aus Leverkusen teilen wohl mit Liverpool den Anfangsbuchstaben, aber ihr Klub hat eher eine Ausstrahlung wie Lorient oder Levante. Nationalspieler Tranquillo Barnetta habe halt da gespielt, und von ihm sei er Fan gewesen, erklärte Oli. So habe sich das dann ergeben. Das reichte als Erklärung aus, denn Fussballfans wurden schon aus viel seltsameren Gründen Anhänger einer Mannschaft.
Heute Morgen ist mir diese Anekdote wieder einmal in den Sinn gekommen. Und ich wurde traurig und nachdenklich. Denn Oli, der als Junior selber ein talentierter Fussballer gewesen war, kann Bayer Leverkusen heute im Letzigrund nicht die Daumen drücken. Oli ist im Sommer an Leukämie gestorben. Ihm waren nur 21 Lebensjahre vergönnt.
Das ist Leukämie
Jedes Jahr erkranken in der Schweiz rund 1000 Menschen an Leukämie. Kranke Blutzellen verdrängen gesunde und verbreiten sich im ganzen Körper. Die
Heilungschancen von jugendlichen Patienten gelten als relativ gross, doch bei etwa einem Fünftel der Betroffenen liegt die Überlebenschance nur bei 50 Prozent.
Mehr Informationen bei der Krebsliga.
Bewusst über Organspenden nachdenken
Es hat nicht direkt mit Leukämie zu tun, passt aber und ist wichtig: Die Swiss Football League und zwölf beteiligte Klubs unterstützen derzeit mit einer Kampagne die Lancierung eines nationalen Registers für Organspenden. Mit ihrer Popularität machen sie darauf aufmerksam, dass man sich rechtzeitig mit diesem Thema auseinandersetzen soll. Es geht darum, dass man sich entscheidet, ob man nach dem Tod Organe spenden möchte oder nicht, und dass die Hinterbliebenen vom Entscheid wissen.
» Mehr Infos zur Kampagne.
» Der Link zum Organspenderegister.
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Der Ex-Internationale Ludovic Magnin hat beim FC Basel einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Wer ist der 46-Jährige, der in Deutschland mit zwei Klubs Meister wurde, so gerne Anekdoten von früher erzählt und jetzt den Double-Sieger in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft führen soll?
Ein besseres Bewerbungsschreiben hätte Ludovic Magnin nicht abgeben können. Im Interview nach dem in extremis verlorenen Cuphalbfinal Ende April in Basel sagte der damalige Trainer von Lausanne-Sport: «Hut ab an Basel, Hut ab an die Fans und an diesen Verein. So schmeckt Fussball.» Auch das FCB-Team bekam vom 46-Jährigen öffentliche Lorbeeren: «Basel hat brutale Spieler auf der Bank. Die Qualität hat sich am Ende durchgesetzt.» Gut anderthalb Monate später und elf Tage nachdem die bz-Basel bereits von der Verpflichtung Magnins berichtete, macht der FCB den Transfer offiziell: Ludovic Magnin hat in Basel einen Zweijahresvertrag unterschrieben.
Egal ob für oder gegen Organspende, fülle einen Organspedeausweis aus. Entscheide dich!
Die Registrierung kostet nix und tut nicht weh: https://www.blutspende.ch/de/blutstammzellspende
Und im besten Fall kann man jemandem ohne grossen Aufwand das Leben retten.