Oli fehlt. Nicht nur heute im Letzigrund
Es ist ziemlich genau drei Jahre her, dass ich Oli kennenlernte. Wir hatten ihn als Praktikanten in der Sportredaktion eingestellt. Mit seinen 18 Jahren war er zwar noch sehr jung, aber er war initiativ und er lernte schnell. Lange blieb er nicht bei uns, weil ihm nach wenigen Monaten eine Festanstellung angeboten wurde, dort wo er nach der Matura bereits ein Praktikum absolviert hatte.
Sehr viele Erinnerungen habe ich deshalb nicht an diesen anständigen, manchmal etwas scheuen jungen Mann. Dafür ist mir diese eine Information umso präsenter: Oli war tatsächlich ein Anhänger von Bayer Leverkusen.
Wie um alles in der Welt man das in der Schweiz werden könne, wollte ich von ihm wissen. Die Fussballer aus Leverkusen teilen wohl mit Liverpool den Anfangsbuchstaben, aber ihr Klub hat eher eine Ausstrahlung wie Lorient oder Levante. Nationalspieler Tranquillo Barnetta habe halt da gespielt, und von ihm sei er Fan gewesen, erklärte Oli. So habe sich das dann ergeben. Das reichte als Erklärung aus, denn Fussballfans wurden schon aus viel seltsameren Gründen Anhänger einer Mannschaft.
Heute Morgen ist mir diese Anekdote wieder einmal in den Sinn gekommen. Und ich wurde traurig und nachdenklich. Denn Oli, der als Junior selber ein talentierter Fussballer gewesen war, kann Bayer Leverkusen heute im Letzigrund nicht die Daumen drücken. Oli ist im Sommer an Leukämie gestorben. Ihm waren nur 21 Lebensjahre vergönnt.
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