Die Ermittlungen der FIFA-Ethikkommission bringen offenbar ein hochrangiges Mitglied im Exekutivkomitee des Fussball-Weltverbandes in Bedrängnis. Die Untersuchungskammer um Chefermittler Michael Garcia hat nach Informationen der «Welt» und des «Telegraph» unter anderem den Spanier Ángel María Villar Llona ins Visier genommen. Der 64-Jährige ist einer von acht FIFA-Vizepräsidenten und Präsident des spanischen Fussball-Verbandes RFEF.
Der Ex-Profi hatte sich offenbar geweigert, im Rahmen der weltweit scharf kritisierten Untersuchung der doppelten WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 mit Garcia umfassend zu kooperieren.
Auch Michel D'Hooghe, Vorsitzender der Medizinischen Kommission bei der FIFA, wird sich den Berichten zufolge erklären müssen. Der 68jährige Belgier ist seit 26 Jahren Mitglied des Exekutivkomitees, sein Sohn bekam nach der WM-Vergabe einen Job als Arzt in Katar. gegen ein drittes Mitglied des Exekutivkomitees soll ebenfalls ermittelt werden.
Garcia und der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert, Vorsitzender der rechtssprechenden Kammer, hatten in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die Untersuchungskammer «aufgrund der genannten Untersuchung eine Reihe formeller Verfahren gegen Einzelpersonen eröffnet» habe. (buc/sid/syl)