Zumindest über die Ausgangslage müssen sich die Berner nicht den Kopf zerbrechen. Nach der Abschaffung der Auswärtstorregel besteht die Option eines torlosen Remis zum Weiterkommen nicht mehr.
Ein Sieg, spätestens im Penaltyschiessen, ist für beide Mannschaften nötig, um sich für die letzte Qualifikationsrunde vor der Gruppenphase zu qualifizieren – für ein millionenschweres Duell gegen Slavia Prag oder Ferencvaros Budapest.
Daraus zu schliessen, dass im Wankdorf beiderseits mit offenem Visier gespielt wird, wäre voreilig. Der rumänische Meister Cluj dürfte wie schon im Hinspiel den Fokus eher auf das Kämpferische als auf das Spielerische legen. Zumal der Schweizer Meister in den letzten Partien gegen zurückgezogene Mannschaften Schwächen im Abschluss offenbarte. In den letzten drei Spielen trafen die Berner nur einmal, durch Vincent Sierro in der 93. Minute zum 1:1 im Hinspiel gegen Cluj.
Mit dem spielerischen Aspekt zeigte sich David Wagner trotz der enttäuschenden Resultate in der Super League, zuletzt dem 0:1 in Sitten, zufrieden. «Wir spielen uns Torchancen heraus. Die Verwertung ist aber schlecht.» Weiterhin fehlt mit Jean-Pierre Nsame der Torgarant der letzten Saisons verletzt. Zählen müssen die Berner deshalb auf andere, aber auf keinen speziell, wie Wagner sagt: «Im Prinzip ist jeder recht herzlich eingeladen...»
Neben den seit längerem abwesenden Nsame und Fabian Lustenberger fallen neu auch Goalie David von Ballmoos und der polyvalente Sandro Lauper aus. Beide stehen rund drei Wochen und damit bis zum Abschluss der Qualifikationsphase nicht zur Verfügung. Auch so haben die Berner aber genügend routinierte Spieler, um gegen Cluj zu bestehen, ein Team, das Wagner als «abgezockt und erfahren» bezeichnet.
An seiner Spielweise wird YB nicht rütteln. «Wir haben im Hinspiel bewiesen, dass wir sie in die Defensive drängen können», erinnert Michel Aebischer, der sich nach dem späten Tor in Cluj nun ein frühes in Bern wünscht. Über 20'000 Zuschauer werden am Dienstagabend im Wankdorf erwartet. (abu/sda)