Murat Yakin hat als Nationaltrainer seine erste Pressekonferenz gegeben.Bild: keystone
09.08.2021, 16:5309.08.2021, 18:06
Murat Yakin hat als neuer Schweizer Nationaltrainer seine erste Pressekonferenz gehalten. Das sind die wichtigsten Aussagen von ihm, von Nati-Direktor Pierluigi Tami und von SFV-Präsident Dominique Blanc.
Murat Yakin über ...
... das Amt des Nationaltrainers
«Ich freue mich sehr, dass ich heute hier sein darf, dass ich ein Teil der Nationalmannschaft, die einen grossen Erfolg feiern durfte, sein darf. Es ist eine grosse Ehre und nicht selbstverständlich. Ich vertrete das Land mit grossem Stolz.»
Murat Yakin freut sich auf seine neue Aufgabe.Bild: keystone
«Wir wollen aus den nächsten drei Partien drei Siege holen.»
... die Mannschaft
«Ich kenne das Team zu grossen Teilen schon sehr gut. Einige haben mir schon gratuliert. Die Mannschaft hat extreme Qualität, da möchte ich Vladimir Petkovic danken, der grossartige Arbeit geleistet hat. Seiner Spielweise und seinen taktischen Fähigkeiten muss man Hochachtung schenken. Ich werde mich noch mit ihm austauschen. Die Mannschaft ist hungrig. Sie hat aber auch den menschlichen Charakter, um grosse Erfolge zu feiern. Ich denke, dass ich das Team mit meinen menschlichen Kenntnissen zu neuen Erfolgen führen kann.»
... die bevorstehenden Aufgaben
«Ich habe wenig Zeit. Ich habe mit Pierluigi Tami auch eine Ansprechperson, die die Mannschaft schon kennt, das werde ich nutzen. Die Mannschaft hat an der EM grosse Freude vermittelt. Das möchte ich weiterführen.
Die Aufgabe gegen Italien wird schwierig, das hat die EM gezeigt. Wir wollen aus den nächsten drei Partien drei Siege holen.»
... den Traum, Nati-Trainer zu werden
«Es gab vor sieben Jahren, bevor Petkovic ernannt wurde, einen kurzen Kontakt. Da war mir klar, dass seine Resultate besser waren als meine. Nach Basel folgten mit Spartak und Schaffhausen sportliche Rückschritte, aber menschlich hat mich das weiter gebracht. In der Challenge League habe ich nie einen Gedanken an die Nati verschwendet, aber nach den Gesprächen mit Pierluigi Tami habe ich mir Hoffnung gemacht.»
«Man könnte sagen, dass ich in Schaffhausen, bei GC oder auch in Sion Sozialarbeit geleistet habe.»
... seine Reaktion nach dem Anruf von Tami
«Ich muss ehrlich sagen, ich war überrascht. Ich war aber auch glücklich. Das Gespräch danach war offen, zielstrebig. Ich habe gemerkt, dass ich die Mannschaft kenne und dass eine grosse Chance drin liegt.»
... seine Zeit bei Basel, GC und Sion
«Wir hatten bei Basel den maximalen Erfolg, ich habe meine Leistung dort gezeigt. Es war schön und intensiv. Es wurden Entscheidungen getroffen, die man akzeptieren musste. Das ist passé, ich freue mich auf die jetzige Aufgabe. Was danach passiert ist: Man könnte sagen, dass ich in Schaffhausen, bei GC oder auch in Sion Sozialarbeit geleistet habe.»
Yakin hat in den nächsten Tagen einiges an Arbeit vor sich.Bild: keystone
... die nächsten Tage
«Wir haben morgen ein Meeting mit dem technischen Staff, wir werden das nächste Aufgebot, das bald ansteht, vorbereiten. Es stehen Gespräche mit den Spielern an. Wir werden sehen, wer wie viele Minuten in den Beinen hat.»
... seine Spielidee
«Die ist nicht viel anders als von Vladimir Petkovic. Er hat offensiven, freudigen Fussball spielen lassen. Da muss man nicht viel verändern. Die Mannschaft harmoniert, sie ist intakt. Ich werde bei einzelnen Spielern vielleicht noch taktische Mittel herauskitzeln. Wir finden einen guten Mix.»
... Rang 1 in der WM-Quali
«Ich bin ein Siegertyp und will das der Schweiz vermitteln. Es gibt nichts Schöneres, als zu Hause gegen den Europameister zu spielen. Die Kampagne ist noch lange, wir müssen gegen alle Gegner spielen. Wollen und umsetzen sind aber andere Dinge. Ich will jetzt erst mal die Spieler sehen. Wir greifen im richtigen Moment an.»
Nati-Direktor Pierluigi Tami über ...
... die Wahl von Murat Yakin
«Ich möchte den Auswahlprozess erklären: Unser Startpunkt bestand nicht darin, nach dem Namen des Trainers zu suchen. Als Erstes analysierten wir, was wir haben. Wir haben schon ein Team und die Mannschaft war auch unser erster Gedanke. Der zweite Gedanke war: Was suchen wir? Und welches Profil brauchen wir dafür?
Wir haben ein klares Spielprinzip. In unserer Mannschaft gibt es Leader und ein gutes Gleichgewicht zwischen Jung und Alt. Wir haben verschiedene Kriterien für den neuen Trainer erstellt: Taktische Kompetenz, internationale Erfahrung, Kenntnisse der Mannschaft, Identifikation mit dem Team, Verband, Land und Fans.»
«Es könnte ein, zwei neue Personen geben im Staff.»
... den Ablauf der Auswahl
«Wir erstellten eine Liste mit allen Kandidaten, die uns interessierten. Nachher haben wir mit der Kommission einige Kandidaten ausgewählt und zu einem Gespräch eingeladen. Nach diesen Treffen haben wir unsere erste Wahl definiert. In zweiten Gesprächen ging es schon um Details, auch um den Vertrag. Heute stellen wir diese Wahl vor. Wir sind uns sicher, dass Murat Yakin diese Mannschaft gut weiterentwickeln kann.»
Bild: fxp-fr-sda-rtp
... den Staff
«Petkovic und sein Assistent sind zu Bordeaux gegangen. Mit dem Rest werden wir morgen entscheiden, ob wir zusammen weitermachen. Es könnte ein, zwei neue Personen geben im Staff. Das diskutieren wir aber erst morgen.»
... den Vertrag mit Yakin
«Wenn sich die Nati für die WM in Katar qualifiziert, verlängert sich der Vertrag automatisch bis zur EM 2024. Über einen 3. Platz – und damit das Verpassen der WM-Endrunde – reden wir nicht.»
SFV-Präsident Dominique Blanc über ...
... die Verkündung am Montag:
«Es freut uns, euch sagen zu können, dass wir einen Coach haben. Es stimmt, dass das Haus des Fussballs nicht komplett abgedichtet ist, deshalb wissen wir seit Samstagabend, dass es Murat wird. Das zeigt auch die gute Arbeit von euch Medienschaffenden und das grosse Interesse an der Nati. Der Vertrag wurde heute Morgen unterschrieben, das war nicht schneller möglich.»
Murat Yakin und Dominic Blanc.Bild: keystone
... die Wahl von Yakin:
«Es ist die richtige Wahl. Sie war schnell, aber ohne unnötige Eile. Murat vertritt unsere Schweizer Werte, er ist modern. Seine fussballerischen Werte vereinen sich mit der Nati. Er ist mutig. Er ermöglicht es uns, den aktuellen Spielstil beizubehalten.»
Die Nati-Trainer der Schweiz seit 1981
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Die Nati-Trainer der Schweiz seit 1981
24. März 1981 bis 13. November 1985: Paul Wolfisberg
Nationalität: Schweiz
51 Spiele/Punkteschnitt: 1,39
quelle: keystone / karl mathis
Schweiz haut Frankreich raus – und diese Kommentatoren drehen völlig durch
Video: watson
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Cornelia Hütter holt beim Speed-Auftakt in Beaver Creek ihren siebten Weltcup-Sieg, den dritten in der Abfahrt. Die Österreicherin gewann die erste Abfahrt der Saison mit 16 Hundertsteln Vorsprung auf die Italienerin Sofia Goggia.
Beste Schweizer Abfahrerin war Lara Gut-Behrami als Dritte. Der Gesamtweltcup-Siegerin des vergangenen Winters war es zuvor in dieser Saison noch nicht nach Wunsch gelaufen. Auf den Start zum Riesenslalom in Sölden musste sie kurzfristig verzichten, in Killington klassierte sie sich nur im 13. Rang.
Tönt jetzt aber schon sehr überheblich und respektlos gegenüber diesen Mannschaften.
«Die ist nicht viel anders als von Vladimir Petkovic. Er hat offensiven, freudigen Fussball spielen lassen. Da muss man nicht viel verändern. Die Mannschaft harmoniert, sie ist intakt. Ich werde bei einzelnen Spielern vielleicht noch taktische Mittel herauskitzeln. Wir finden einen guten Mix.»
Ok, Muri, jetzt bin ich beruhigt.
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