Das Kanjuruhan-Stadion in Malang auf der Insel Java ist Schauplatz einer schweren Zuschauer-Katastrophe geworden. Nach dem Liga-Spiel zwischen dem heimischen FC Arema und Persebaya Surabaya (2:3) stürmten Zuschauer den Rasen und lieferten sich einen Konflikt mit den Sicherheitskräften.
Saat tembakan gas air mata dilepas di Stadion Kanjuruhan menghalau Aremania.
— 𝐇𝐞𝐑𝐮𝐋 '024' 𝐂𝐮𝐋𝐞𝐒 (@herul_cules) October 1, 2022
Penembakan gas air mata salah satu penyebab puluhan jiwa tewas di stadion kanjuruhan. STOP KOMPETISI ATAS DASAR KEMANUSIAAN! #Malang #Kanjuruhan #Arema #Polisi pic.twitter.com/CEYxZ4r5Nh
Auf Bildern sind zerstörte Fahrzeuge der Einsatzkräfte zu sehen. In solchen befanden sich zwischenzeitlich auch die Spieler der Gästemannschaft, die sich später in Sicherheit retten konnten.
Die Beamten schlugen laut Augenzeugen zurück, indem sie Tränengas in Richtung der Tribünen versprühten. Daraus entstand eine Massenpanik, bei der viele Zuschauer niedergetrampelt wurden. Andere wurden laut CNN-Angaben aufgrund des Tränengases ohnmächtig und hatten Atembeschwerden.
Videos zeigen, wie die Fans zuerst in die Mitte des Spielfelds stürmten, sich anschliessend zerstreuten und von den Beamten mit Schlagstöcken und Schutzschilden zurückgeschlagen wurden. Währenddessen gab es im Stadion laute Knallgeräusche und Rauchwolken stiegen auf. Die Menschen flüchteten und sprangen über Absperrungen und Geländer. Laut der «Washington Post» schlugen und traten die Sicherheitskräfte auf diejenigen ein, die sich auf dem Spielfeld befanden, während die Zuschauer auf den immer noch überfüllten Tribünen zusahen.
Chaos bgt kondisi di Kanjuruhan tdi.
— 12 (@f12xos) October 1, 2022
Jd takut ngeteribun.
Awalnya ngira korban banyak meninggal itu hoax, tp setelah liat foto2 korbannya jd percaya.
Tpi serius? WHY?
Insiden Arema vs Persebaya ini spa yg mau tanggungjawab? 😭😭😭
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Der örtliche Polizeichef Nico Afinta sprach an einer improvsierten Pressekonferenz zunächst von mindestens 129 Menschen, die beim Unglück starben. Am Sonntagmorgen wurde die Zahl auf 174 korrigiert, ehe sie die Polizei am Nachmittag wieder auf 125 senkte. Die ursprünglich höhere Zahl sei dadurch entstanden, dass einige Leichen mehr als einmal gezählt worden seien, erklärte der nationale Polizeichef Listyo Sigit Prabowo am Sonntag.
Die meisten Opfer starben laut Afinta an Sauerstoffmangel und Atemnot. Er bestätigte den Einsatz von Tränengas seitens der Sicherheitskräfte. Auch zwei Polizisten kamen ums Leben.
Wie Emir Dardak, Vizegouverneur der Region, am Sonntag mitteilte, wurden zudem mehr als 100 Verletzte in verschiedene Spitäler gebracht. Bei elf von ihnen sei der Zustand kritisch, sagte er weiter.
34 Menschen seien direkt auf dem Spielfeld des Kanjuruhan-Stadions gestorben, alle weiteren Opfer seien anschliessend in den Spitälern ihren Verletzungen erlegen, wie Afinta gegenüber dem Radiosender Elshinta und dem TV-Kanal tvOne erklärte. Weiter sagte der Generalinspektor:
Nach Angaben des indonesischen Sicherheitsministers überstieg die Zahl der Zuschauer zudem die angegebene Kapazität des Kanjuruhan-Stadions von 38'000 um rund 4000 Personen.
Das Auswärtsteam Persebaya drückte auf Twitter tiefstes Beileid aus. Den Angehörigen der Verstorbenen schenke man viel Kraft, so der Klub. Gastgeber Arema hatte offenbar damit gerechnet, dass die Lage eskalieren könnte, da die Derbys oft hitzig sind. Vergeblich bat man allerdings darum, die Anspielzeit in den Nachmittag zu verlegen. So fand der Kick-off um 20 Uhr statt.
Bereits jetzt ist klar, dass es sich bei der Massenpanik um eines der tödlichsten und schlimmsten Ereignisse in der Geschichte des indonesischen Fussballs handelt. Derweil ist Gewalt an Fussballspielen in Indonesien keine Seltenheit, sondern vielmehr an der Tagesordnung. Oft sind in den Stadien nur Fans des Heimteams zugelassen, um Schlägereien zu vermeiden. Die Teams werden zumeist in gepanzerten Bussen zu den Spielen gefahren, damit sie nicht von Steinen oder anderen Gegenständen getroffen werden, wie die «Washington Post» schreibt.
Indonesiens Fussballverband kündigte eine sofortige Untersuchung des Vorfalls an. Man warte noch auf den Bericht des Schiedsrichters und jenen der Polizei. Der Verband verurteile diesen Aufruhr aufs Schärfste und spricht in einem Statement von einem «herzzerreissenden Vorfall». Er kündigte harte Sanktionen an für den Fall, dass dem FC Arema eine Schuld nachgewiesen werden kann.
Auch der indonesische Präsident Joko Widodo forderte in einer Ansprache eine «gründliche» Untersuchung. Zudem ordnete er nach eigenen Angaben an, dass der Spielbetrieb in der ersten Liga bis zu einer Auswertung der Untersuchungen und Verbesserungen durch den indonesischen Verband PSSI gestoppt werde. Widodo sprach den Opfern sein Beileid aus. «Ich bedauere diese Tragödie zutiefst und hoffe, dass dies die letzte Fussballtragödie in diesem Land ist.»
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International setzt sich für eine Untersuchung des Tränengaseinsatzes durch die Polizei ein. Es müsse sichergestellt werden, «dass eine derartige herzzerreissende Tragödie nie wieder passiert», sagte Usman Hamid von Amnesty International in einer Mitteilung. Tränengas solle niemals auf begrenztem Raum eingesetzt werden.
Die Massenpanik ist eine der schwersten Katastrophen der Fussball-Geschichte. 1964 starben bei einem Spiel zwischen Peru und Argentinien in Lima mehr als 300 Menschen. Bei der Katastrophe von Hillsborough 1989 wurden 96 Fans des FC Liverpool getötet und mehr als 700 verletzt. (ram/con/dab/sda/dpa)
Die Gewalt unter Fussballhooligans ist in Indonesien tatsächlich ein riesen Problem, tote sind nicht selten, deshalb die harte Reaktion der Sicherheitskräfte was tragischerweise die Massenpanok auslöste.
Ich hab leider häufig erfahren, dass es zu Hass, Gewalt und Spaltung führt.
Und das das Geld nicht selten die größte Rolle spielt. Wo ständig Hundertschaften von Polizei durch die Lande fahren, um andere und die Fans vor sich selbst zu schützen. Polizeikräfte, die anderswo fehlen, zum Beispiel zur Bekämpfung.von Clankriminalität oder Einbrecherbanden...
Deswegen mag ich diesen Sport nicht mehr....
Ich weiß, viele sehen das anders und es ist für sie die wichtigste Nebensache der Welt.