Chancen zum Sieg hatten beide Teams, aber im ersten Trainerduell zwischen den ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Alex Frei und Raphael Wicky gab es nicht ganz überraschend keinen Sieger. Vor allem in der spektakulären zweiten Hälfte hätte der Klassiker allerdings Tore verdient gehabt.
Fast im Minutentakt erspielten sich die beiden Teams nach der Pause hochkarätige Möglichkeiten. In der 56. Minute lenkte FCB-Goalie Marwin Hitz einen Abschluss des stets gefährlichen Meschack Elia an die Latte, praktisch im Gegenzug hämmerte Liam Millar einen Schuss an die Latte des YB-Gehäuses. Auch danach mussten beide Goalies bis in die Nachspielzeit hinein immer wieder in höchster Not eingreifen.
Die Punkteteilung darf durchaus als gerecht angeschaut werden. YB führte etwas die feinere Klinge und hatte optisch mehr vom Spiel, die Angriffe der Basler waren vor knapp 27'000 Zuschauern aber etwas zielstrebiger.
Die Berner dürften mit dem Unentschieden eher zufrieden sein. Sie bleiben zwei Verlustpunkte vor Basel, das im dritten Saisonspiel zum dritten Mal nur Remis spielte. Aus den letzten zwölf Partien resultierten nicht weniger als neun Unentschieden – für einen selbst ernannten Titelanwärter eindeutig zu wenig. Noch nie zuvor seit Einführung der Super League (2003) vermochte der FCB keines seiner ersten drei Spiele zu gewinnen.
Basel - Young Boys 0:0
26'547 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Basel: Hitz; Lopez, Comas, Nuhu, Pelmard; Burger, Diouf; Ndoye, Amdouni, Millar (85. Ltaief); Zeqiri (75. Szalai).
Young Boys: von Ballmoos; Blum (61. Jankewitz), Camara, Zesiger, Benito (31. Lefort); Sierro; Niasse, Ngamaleu (92. Rrudhani), Rieder; Nsame (61. Itten), Elia (92. Monteiro).
Bemerkungen: Basel ohne Xhaka, Frei, Augustin und Essiam (alle verletzt). Young Boys ohne Lustenberger, Rüegg, Fassnacht, Garcia, Lauper und Ugrinic (alle verletzt). 56. Hitz lenkt Schuss von Elia an die Latte. 57. Lattenschuss Millar. Verwarnungen: 16. Burger (Foul). 27. Nsame (Foul). 65. Hitz (Unsportlichkeit). 93.. Ndoye (Unsportlichkeit). Alex Frei (Trainer Basel) und Raphael Wicky (Trainer YB) verwarnt. Benito mit Knöchelverletzung ausgeschieden.
Ähnlich wie Meister Zürich hat auch der FC Lugano beim Einstieg in die Meisterschaft Mühe. Immerhin ist es nur ein Schlingerkurs und keine Talfahrt. Mit 1:2 gegen Luzern verlieren die Tessiner auch ihr zweites Heimspiel der Super-League-Saison.
Die Mannschaft von Trainer Mattia Croci-Torti ist ausgerechnet in jenen Wochen in schlechter, sehr schlechter Verfassung, in denen sie sich als Cupsieger zum Wohl der Schweizer Liga für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren müsste. Aber nach der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Hapoel Be'er Sheva müssten sich die Ticinesi auf fast unglaubliche Weise steigern, um im Wettbewerb zu bleiben.
Luzern hätte in der Pause deutlich höher führen müssen als durch ein Tor von Pius Dorn. Für die Innerschweizer, die wegen der zwei Verschiebungen von Heimspielen erst die zweite Partie austrugen, hätte sich die ungenügende Chancenverwertung beinahe gerächt. Zuerst scheiterte Luganos einzige Sturmspitze Zan Celar mit einem Foulpenalty an Goalie Marius Müller, und nach 75 Minuten glich Reto Ziegler mit einem Freiistoss aus. Aber der auf diese Saison von Neuchâtel Xamax gekommene Nicky Beloko konnte es mit seinem Treffer nach 84 Minuten geradebiegen.
Lugano - Luzern 1:2 (0:1)
3060 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 32. Dorn (Beloko) 0:1. 75. Ziegler (Freistoss) 1:1. 84. Beloko (Tasar) 1:2.
Lugano: Saipi; Arigoni (46. Mahou), Durrer (62. Hajdari), Mai, Ziegler, Valenzuela; Sabbatini; Mahmoud, Bottani (76. Babic), Doumbia (62. Haile-Selassie); Celar (62. Amoura).
Luzern: Müller; Dräger (84. Tasar), Burch, Simani, Frydek; Emini (57. Gentner), Beloko; Dorn, Kadak (84. Campo), Abubakar (57. Ndiaye); Ardaiz (68. Sorgic).
Bemerkungen: Lugano ohne Daprelà, Aliseda, Bislimi, Facchinetti, Hajrizi und Macek (alle verletzt). Luzern ohne Jashari (gesperrt), Schürpf und Loretz (beide verletzt). 50. Müller hält Foulpenalty von Celar. Verwarnungen: 45. Müller (Rangelei), 45. Celar (Rangelei), 47. Emini (Foul), 74. Simani (Foul), 94. Frydek (Foul).
(ram/sda)