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Die australische Fussball-Liga erlebt – trotz der grossen nationalen Konkurrenz durch Rugby und auch Cricket – einen Aufschwung. Die zehn Klubs wirtschaften immer besser, die Zuschauer kommen in die Stadien und mit Alessandro Del Piero oder David Villa liessen sich auch schon grosse Namen für ihren Karriereherbst von Down Under überzeugen.
Die Liga soll weiter wachsen – vor allem auch in der internationalen Anerkennung. Darum erliess der nationale Verband auf diese Saison hin (Start im Oktober) eine neue Regelung. Neben dem herrschenden Salary Cap (1,73 Millionen Euro für ein Kader mit 23 Spielern) und zwei Marquee Players, welche ausserhalb dieser Grenzen verpflichtet werden können, existiert ab dieser Spielzeit die Möglichkeit für einen «Full Season Guest Marquee Player».
Das spezielle an diesem «Guest Marquee Player»: Die Liga muss ihn als solchen qualifizieren und bewilligen. Dabei wird nicht nur auf sportliche Fähigkeiten geachtet, sondern vor allem auch, wie sich der Spieler vermarkten lässt. Wird jemand als gut, bekannt und werbewirksam genug eingestuft, darf sich der verpflichtende Verein aus einem Fonds der Liga bedienen, um diesen teilweise zu bezahlen.
Kurz: Die Liga zahlt den Klubs Spieler – sofern diese die Attraktivität der Liga steigern.
Der Verband erklärt sich in einem Statement: «Mit dem Wachstum der A-League hat sich auch der Standard des Spiels drastisch gesteigert. Wir sind überzeugt, dass die Einführung dieser Massnahme für weiteres Wachstum, aber auch Marktfähigkeit und Sichtbarkeit der Liga sorgen wird.»
Bisher konnte nur ein Team einen solchen Spieler engagieren: Melbourne City FC verpflichtete den australischen Star Tim Cahill. Stadtrivale Melbourne Victory hat jetzt aber gemäss dem «Guardian» einen nächsten dicken Fisch an der Angel: Michael Essien. Der Ghanaer (ex Chelsea, Milan) wurde von der Liga bereits bewilligt. Die Verpflichtung des aktuell vereinslosen 33-Jährigen stehe kurz bevor.
Andere Klubs bemühten sich zuletzt um die Dienste von Miroslav Klose oder Kevin Kuranyi. Beide würden die Kriterien für «gut, bekannt und werbewirksam» auch erfüllen. Allerdings dürften beide Karrieren nicht auf dem roten Kontinenten enden. Und jeder, der mal irgendwo Nationalspieler war, wird auch nicht einfach akzeptiert. Der Italiener Alessandro Diamanti beispielsweise weckte das Interesse von Brisbane Roar. Die Liga entschied aber: Nicht vermarktbar genug.
So sind drei Wochen vor dem Saisonstart noch immer neun der zehn Klubs auf der Suche nach einem «Guest Marquee Player». Allerdings wird längst bezweifelt, ob mit der Massnahme alternde Stars kommen werden. Spieler wie Hulk, Jackson Martinez, Steven Gerrard, Andrea Pirlo, Kaka, Didier Drogba oder Frank Lampard verdienen in den USA respektive China einfach zu viel, als dass Australien eine Option wäre. Denn so finanzstark sind die Klubs in Ozeanien noch nicht, um da mithalten zu können.